Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Akkumulatorzellen, riesig, einstmals so von Kraft erfüllt, daß selbst der winzige Mikrobruchteil davon, der noch zurückgeblieben war, groß war. Ein Speichersystem, das für die Reparaturmaschinen unberührbar war – die hilflosen, hoffnungslosen Maschinen.
    In dem Augenblick lebte ich wieder, erwachte die Hoffnung in mir. Es gab eine Serie von Knöpfen und Skalen, unbekannte Geräte. Ich zog den Knopf zurück, den ich eingedrückt hatte, und stand zitternd da und fragte mich – gab es Hoffnung?
    Dann starb der Gedanke. Welche Hoffnung? Die Stadt war tot. Nicht nur das, sie war tot gewesen, unvorstellbare Zeit tot. Dann war der ganze Planet tot. Mit wem könnte ich in Verbindung treten? Es gab niemandem auf dem ganzen Planeten. Was hatte es also zu besagen, daß es da ein Kommunikationssystem gab? Ich sah mir das Gerät noch einmal an, ausdruckslos. Und wenn es ein solches System gegeben hätte – wie hätte ich es mir dienstbar machen können, es interpretieren? An einer Seite war da etwas, das mich aus irgendeinem Grund an die Wählscheibe eines Telefons erinnerte. Ein Zeiger über einer Metallplatte, auf der neun Symbole in einem Kreis unter dem Pfeil des Zeigers eingraviert waren. Jetzt stand der Zeiger über einem Symbol, entweder dem ersten oder dem letzten.
    Schwerfällig befingerte ich mit den Handschuhen einen der kleinen Symbolknöpfe, die in das Metall eingelassen waren. Ein unerwartetes Klicken ertönte, dann glühte auf dem Bildschirm ein Licht, ein beleuchtetes Bild! Es war eine einfache Projektion – aber was für eine Projektion! Eine dreidimensionale Sphäre schwebte da, drehte sich langsam vor meinen Augen, drehte sich majestätisch. Und ich wäre fast umgefallen, als plötzlich Verstehen in mein Bewußtsein flutete. Der Zeiger war ein Wählschalter! Jetzt begriff ich die Knöpfe unter dem Zeiger! Es waren neun. Ich drückte sie einen nach dem anderen, und neun Sphären – jede anders – schwammen vor mir auf dem Bildschirm.
    Und in dem Augenblick hielt ich inne und überlegte scharf. Neun Sphären. Neun Planeten. Als erster wurde die Erde gezeigt – ein mir fremder Planet, aber einer, von dem ich aus der relativen Größe und der Position des Zeigers wußte, daß es die Erde sein mußte. Und dann der Reihe nach die anderen acht.
    Nun – gab es vielleicht Leben? Ja. Irgendwo auf diesen neun Welten würde es vielleicht welches geben. Wo? Merkur – der Sonne am nächsten? Nein, die Sonne war zu tot, zu kalt, als daß selbst dort Wärme hätte sein können.
    Und Merkur war zu klein. Ich wußte, während ich überlegte, daß ich eine gute Chance haben würde, denn welche Mittel auch immer ihnen für die Kommunikation zur Verfügung standen, sie würden nicht ohne ungeheure Kraft funktionieren. Wenn jene unglaublichen Speicherzellen die Kraft für auch nur einen Schuß hatten, dann hatten sie ganz bestimmt nicht mehr. Irgendwie ahnte ich, daß dieser Apparat vielleicht überhaupt keinen elektrischen Widerstand haben würde. Hier würde es nur sehr hochfrequenten Wechselstrom geben. Und ihm würden nur Kondensatoren und Induktoren eingesetzt sein. Supraleitfähigkeit störte hier nicht, im Gegenteil. Ganz anders als die riesigen Gleichstrommaschinen.
    Aber wo es versuchen? Jupiter? Der war groß. Und dann wußte ich, was die Lösung sein mußte. Die Kälte hatte diese Maschinen zerstört, sie funktionsunfähig gemacht, indem sie sie perfekt leitfähig machte. Weil sie nicht dafür konstruiert waren, sich gegen die Kälte des Raums zu verteidigen. Aber die Maschinen – wenn es sie gab – auf Pluto beispielsweise mußten ursprünglich für eben diese Umweltbedingungen konstruiert worden sein! Dort war es stets kalt gewesen. Dort würde es stets kalt sein.
    Ich sah mir den Apparat mit einer Eindringlichkeit an, die hätte ausreichen müssen, meinen eigenen Gesichtssinn bis zum Pluto zu tragen. Es war eine Hoffnung. Meine einzige Hoffnung. Aber – wie Pluto ein Signal geben? Sie würden es nicht verstehen! Wenn es irgendwelche ›sie‹ gab.
    Also mußte ich raten – und hoffen. Irgendwie, das wußte ich, mußte es irgendeine Möglichkeit geben, einen intelligenten Helfer zu rufen, damit man sich beraten lassen konnte. Es gab eine Reihe kleiner Knöpfe – zwölf an der Zahl – mit zwölf Symbolen, jedes anders, mitten in der Scheibe, in vier Dreierreihen angeordnet. Ich überlegte. Zwölfersystem.
    Probleme interplanetarischer Kommunikation! Ob es so etwas je gegeben hatte? Das Problem eines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher