Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache

Rache

Titel: Rache
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
1
----
    Duane kniete über Sherry und drückte seinen Oberkörper mit einem Arm nach oben. Er tastete in dem Regal über dem Kopfende des Bettes herum, auf dem auch der Radiowecker stand.
    »Was ist?«, fragte sie. »Brauchst du Musik?«
    »Nein, das hier.«
    »Ah, da hat einer mitgedacht.«
    Während er die Folie aufriss, streichelte sie ihm sanft die schweißfeuchten Oberschenkel. Obwohl sie erst vor ein paar Minuten gemeinsam geduscht und sich dann gegenseitig trocken gerubbelt hatten, waren sie beide schon wieder klatschnass. Sherrys Hände machten ein leise schmatzendes Geräusch, als sie über Duanes Haut glitten.
    Ist doch total verrückt, es ausgerechnet in der heißesten Nacht des Jahres zu machen, dachte sie. Und dann auch noch bei ihm . Aber vielleicht war es ja gerade die Hitze, die sie so weit gebracht hatte. In all den Nächten zuvor hatte Sherry es immer geschafft, sich zusammenzureißen und vorher aufzuhören.
    Heute Nacht hatte sie nicht vor, sich zusammenzureißen.
    Sie wollte ihn. Wollte seinen Körper spüren, so heiß und nass und klebrig, wie er war, wollte ihn in sich haben.
    Vielleicht hatte das etwas mit der Hitze tun.
    Vielleicht sogar eine ganze Menge.
    Die außergewöhnlich heiße Nacht. Die Wohnung ohne Klimaanlage.
    Die Fenster standen weit offen. Der heiße Santa-Ana-Wind wehte herein, streichelte Sherrys Haut und erfüllte das Zimmer mit dem beißenden Rauchgeruch von weit entfernt wütenden Buschbränden.
    Es war eine von den Nächten, in denen man sich ruhelos und verwundbar und vielleicht auch ein wenig ängstlich fühlt … eine von den Nächten, in denen die Begierde erwacht.
    »Dann wollen wir mal.« Duane nahm die kleine Gummischeibe aus ihrer Verpackung und zeigte sie Sherry mit einem schiefen Grinsen. Sein Gesicht war rot und schweißnass. »Wenn ich nur wüsste, was man mit so einem Ding anstellt …«
    »Lass mich mal«, sagte Sherry.
    »Wirklich?«
    »Na klar.«
    »Okay.« Er gab ihr das Kondom. »Ich habe diese … Dinger bei Bev nie benützt, weißt du. Sie hat die Pille genommen, und ich …«
    »So wahnsinnig gut kenne ich mich damit auch nicht aus«, sagte Sherry. »Ich weiß nur, dass man sie nicht schon vorher abrollt.«
    »Das klingt vernünftig.«
    Sherry nahm Duanes Penis in die linke Hand und legte ihm mit der rechten die dünne Latexscheibe über die Eichel. Dann begann sie, mit zwei Fingern den ringförmigen Wulst langsam nach unten zu streifen. Der Latex fühlte sich irgendwie klebrig an und gab beim Abrollen knisternde Geräusche von sich.
    »Ist das immer so?«, fragte Duane.
    »Ich glaube nicht.«
    »Fühlt sich wahnsinnig eng an.«
    »Du bist zu groß dafür.«
    Er lachte leise.
    Als das Kondom etwa drei Zentimeter von Duanes Penis bedeckte, ließ es sich nicht mehr weiter entrollen. »Sieht ganz so aus, als hätten wir ein Problem«, sagte Sherry.
    »Na toll.«
    »Wie alt ist das Ding eigentlich?«
    »Achtundzwanzig Jahre.«
    Sherry lachte. »Ich meine doch nicht ihn. Ich meine dieses Ding da. Das Kondom.«
    »Ach das. Keine Ahnung. Ein paar Jahre vielleicht.«
    »Ein paar Jahre ?«
    »Ich habe es nie gebraucht …«
    Sherry versuchte, den Widerstand mit Gewalt zu überwinden, aber anstatt sich weiter zu entrollen, riss das Kondom entzwei. Der noch nicht entrollte Latex glitt wie ein Ring nach unten und ließ auf Duanes Penis ein milchiges Gummimützchen zurück.
    Sherry lachte, schüttelte den Kopf und sagte: »Mist.«
    Duane lachte auch. »Vielleicht ist das ein Zeichen«, sagte er mit einem leisen Seufzer.
    »Und was für eines.« Immer noch lachend zupfte sie ihm die Latexkappe von der Eichel.
    Erst als sie den abgerissenen Wulst an Duanes dick erigiertem Glied nach oben rollte, hörte sie zu lachen auf.
    » So lustig ist das nun auch wieder nicht«, flüsterte sie.
    Duane beugte sich nach vorn und legte ihr die Hände auf die Schultern. Dann sah er Sherry tief in die Augen und sagte: »Ich will dich haben. Unbedingt.«
    »Ich dich auch«, erwiderte sie und versuchte zu lächeln. »Je eher, je lieber.« Sie warf die Überreste des Kondoms beiseite. »Vielleicht klappt es ja mit dem nächsten Gummi.«
    Er verzog das Gesicht. »Ich habe keinen mehr.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Doch.«
    »War das dein einziger ?«
    »Leider ja.«
    »Ist schon okay«, sagte sie und fing wieder an, ihm über die Schenkel zu streicheln.
    »Hast du vielleicht welche?«, fragte er.
    »Schön wär’s.«
    »Können wir... können wir es nicht einfach ohne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher