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Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Titel: Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte
Autoren: Enid Blyton
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trat ein wenig näher heran und benutzte die Gelegenheit, einer jungen Rothaarigen, die gerade von ihrer Schreibmaschine aufschaute, eine Fratze zu schneiden.
    Vorne erklärte Herr Kröttke die Art der Arbeit in den verschiedenen Abteilungen. Tini musterte die verschlossenen Türen an der Seite, die den Glaskäfigen gegenüberlag. Sie waren lediglich mit Nummern versehen, wie Hotelzimmer; nichts verriet, was hinter ihnen vorging. Der Gang, auf dem sie sich langsam vorwärtsbewegten, war mit dickem, weichem Teppichboden belegt. Wie auf dem Schiff meines Vaters, dachte Tini sehnsüchtig. Warum kann ich nicht jetzt auf der „Lucia“ sein — mit Kurs auf Casablanca!
    Die Führung durch die endlosen Gänge des Bürohauses war langweilig. Nur in der Werbeabteilung ging es ein wenig amüsanter zu. Da gab es bunte Plakate zu besehen, und jeder bekam einen Stapel Werbeprospekte und eine farbige Anstecknadel mit dem Symbol seines Lieblingssports.
    Endlich ging es über den Hof zu einer der Fabrikhallen. Ohrenbetäubender Lärm schlug ihnen entgegen, als Herr Kröttke die Tür öffnete. Auf einem Fließband rollten Stoffstücke heran, in die Löcher gestanzt wurden, Teilstücke von Campingzelten, wie Herr Kröttke erklärte. In einem anderen Raum wurden Schlauchboote vulkanisiert, in einem dritten prüften Frauen die einwandfreie Beschaffenheit der fertig genähten Zelte.
    Wieder betraten sie einen Saal, in dem Maschinen ratterten, Fließbänder an ihnen vorbeirollten, Stoffstücke sich wie von Geisterhand bewegt näherten und um eine Kurve verschwanden.
    „Was wird denn hier gemacht?“ erkundigte sich Monika.
    „Das ist eine Neuheit, die wir dieses Frühjahr auf den Markt bringen“, erklärte Herr Kröttke stolz. „Eine Schaukel-Luftmatratze.“
    „Eine was?“ Kai blieb vor Verwunderung der Mund offen stehen.
    „Eine Luftmatratze, die man durch Bedienen eines kleinen Ventils in eine Schaukel verwandeln kann — wie einen Schaukelstuhl, seht ihr, so...“
    Herr Kröttke winkte einem Arbeiter, der eines der fertigen Stücke von einem Tisch nahm, es an einem Schlauch an der Wand aufpumpte und den Kindern demonstrierte, wie man die glatte Luftmatratze in Sekundenschnelle so verändern konnte, daß ein bequemer Schaukelstuhl daraus wurde.
    „Haben Sie noch mehr so tolle Spielereien?“ fragte Tina begeistert.
    „Wir bringen jedes Jahr etwas Neues auf den Markt. Im Augenblick sind wir dabei, eine Reihe von Trimmgeräten zu entwickeln. Auch für den Schulsport lassen wir uns was Neues einfallen.“
    „Und? Darf man erfahren, was das ist?“
    „Tut mir leid! Erst wenn die Entwicklung des neuen Gerätes abgeschlossen ist. Die Konkurrenz schläft nicht...“, Herr Kröttke zwinkerte Tina vertraulich zu, dann wandte er sich an die ganze Klasse. „Wir gehen jetzt in die Nebenhalle hinüber. Dort werdet ihr sehen, wie Sportkleidung hergestellt wird. Das wird vor allem die jungen Damen unter euch interessieren.“
    Die großen Schneiderhallen waren wirklich aufregend. Wie da aus Ballen leuchtend bunter Stoffe Teile zugeschnitten, an anderen Maschinen genäht, an wieder anderen mit Knöpfen oder Reißverschlüssen versehen wurden, bis am Ende die fertigen Trainingsanzüge, Tenniskleidchen, Badekittel oder Bikinis an die Kleiderständer gehängt und hinausgerollt wurden, das machte nicht nur den Mädchen Spaß.
    „Jetzt kommen wir zu den Lagerhallen“, verkündete Herr Kröttke.
    Im Gänsemarsch folgten sie ihm in einen hohen Bau mit riesigen Schiebetüren und Verladerampen. Hier war es kühl und still, wie auf einem Friedhof, keine Maschinen ratterten, stampften und zischten, nur das leise Surren der Gabelstapler, die in den langen Gängen hin und her fuhren, an einer Stelle Kartons aufstapelten, an einer anderen Kartons abluden, war zu hören.
    „Mit so einem Ding möchte ich auch mal fahren“, seufzte Kai und folgte mit den Augen dem Weg der zwei blitzenden Metallarme, die einen Karton ergriffen, fünf Meter hoch hoben und auf einem Berg anderer Kartons abluden. „Wie schnell die sind!“
    „Und wie schnell man sich damit seiner unliebsamen Gegner entledigen könnte“, meinte Tini lachend. „Ehe sie recht begreifen, was los ist, hast du sie hochgehoben und auf dem nächsten Baum abgesetzt.“
    „Sagtest du Lehrer?“
    „Nein, ich sagte Gegner. Du solltest deine Phantasie etwas zügeln, lieber Kai.“
    Männer in grauen Kitteln mit langen Listen in der Hand beaufsichtigten das Beladen der Lastwagen. Im Hof ging es
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