Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Titel: Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
dir an der Nase an. Wenn du dieses Jagdhundgesicht machst, hast du nichts als ein neues Abenteuer im Kopf. Nur, daß die Abenteuer einem nicht immer den Gefallen tun, dann zu erscheinen, wenn man sie herbeisehnt. Also vergiß es. Sportartikel Ellermann & Sohn ist sicher die langweiligste Fabrik der Welt, ohne das kleinste Geheimnis.“
    „Und die Abteilungen, die wir nicht betreten dürfen?“
    „Da sitzen sicherlich ein paar würdige Herren und brüten über ihren Entwürfen für gefederte Schlittschuhe oder Skier mit drei Spitzen, und wollen um alles in der Welt nicht von einer Horde neugieriger Schüler gestört werden.“

    Tina schien recht zu behalten.
    Die Fabrik Ellermann & Sohn hatte gar nichts Geheimnisvolles an sich. Schneeweiß lagen die neuen Fabrikhallen inmitten grüner Wiesen, von einer hohen Mauer eingefaßt. Neben dem Portal saß in seiner Kabine ein dicker Portier wie in einem Gewächshaus, bediente eine Schranke, wenn sich ein Auto näherte, und gab Besuchern bereitwillig Auskunft.
    Vor dem Hauptgebäude, in dem sich die Verwaltung befand, leuchtete es aus gepflegten Blumenrabatten rot, gelb und blau, die Kieswege sahen frisch gewaschen aus, und in den blankgeputzten Fensterscheiben spiegelte sich die Sonne.
    Fräulein Bäumler bat die Jungen und Mädchen der Siebten, neben dem Tor zu warten, und ging zum Portier, um sich anzumelden. Der Dicke griff zum Telefonhörer, sprach ein paar Worte, und gleich darauf winkte Fräulein Bäumler ihrer Klasse, ihr zu folgen.
    Im Gänsemarsch ging es zum Hauptgebäude, wo in einer mit Marmor verkleideten Vorhalle wieder ein Hüter in einem Glaskasten saß. Diesmal war es eine Dame, die so vornehm zurechtgemacht war, als wäre sie gerade im Begriff, ins Theater zu gehen.
    „An wieviel eingemachten Aufpassern wir wohl noch vorbeimüssen“, flüsterte Tina.
    Aber da flog schon eine Tür im Hintergrund auf, ein junger Mann stürzte auf sie zu und begrüßte Fräulein Bäumler so überschwenglich, als käme sie eben von einer Ozeanüberquerung auf einem Floß zurück. Dann hieß er die Klasse mit weit ausgebreiteten Armen willkommen.
    „Darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Kröttke“, sagte der hochaufgeschossene Mann, der ein wenig an eine Bohnenstange erinnerte. „Ich begrüße euch im Namen unseres verehrten Chefs, Herrn Anton Ellermann, und freue mich, daß ihr für die nächsten zwei Stunden unsere Gäste sein werdet.
    Zunächst möchte ich euch die Verwaltung vorführen, das heißt, die Abteilung, in der die eingehenden Bestellungen bearbeitet und weitergeleitet werden, dann die Abteilung, die für die Auslieferung zuständig ist, die Buchhaltung, die Auslandsabteilung und den mit modernsten Mitteln ausgestatteten Praxisraum unseres Betriebsarztes. Aber keine Angst, der wird euch nicht gleich eine Spritze verpassen, hähähä.“
    Gehorsam lachten ein paar der Schüler über Herrn Kröttkes müden Witz.
    „Danach besichtigen wir dann die Herstellungshallen und die Verpackungsabteilung, sowie die großen Lagerhallen und die Verladerampe. Zum Schluß kehren wir in dieses Gebäude zurück, und zwar in die Kantine im Untergeschoß. Dort könnt ihr sehen, wie in einer Großküche gearbeitet wird und bekommt eine kleine Erfrischung.
    Zum Schluß eine Bitte: Bleibt alle zusammen und betretet nur die Räume, die ich euch zeige. Aus Sicherheitsgründen kann ich euch in einige Abteilungen — wie zum Beispiel das Labor — nicht hineinführen. Aber ich verspreche euch, daß ihr auch so genug zu sehen bekommt.“
    Herr Kröttke machte eine Wendung um hundertachtzig Grad, als hätte ihn ein plötzlicher Windstoß erfaßt, und winkte den Schülern, ihm zu folgen. Es ging einen langen Gang entlang, dann eine Treppe hinauf und wieder durch einen Gang. Von hier aus konnte man wie in einem Aquarium Frauen und Männer hinter großen Glasscheiben an ihren Schreibtischen sitzen sehen, manchmal zwei, manchmal fünf oder sechs in einem Raum.
    „Die müssen sich doch fühlen wie die Affen im Zoo, wenn wir hier so stehen und glotzen“, meinte Tina kichernd.
    Aber die Angestellten ließen sich durch die neugierigen Blicke nicht im geringsten stören. Sie schrieben, rechneten, telefonierten in ihren Glaskäfigen, ohne auch nur einen Blick auf die Kinder zu werfen.
    „Vielleicht ist Herr Kröttke ihr Boß und sie müssen so tun, als seien sie besonders emsig bei der Arbeit“, flüsterte Ursel.
    „Oder sie halten uns für die Affen hinter der Käfigscheibe“, Claudius
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher