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Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Titel: Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte
Autoren: Enid Blyton
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einen rot umrandeten Anschlag. „Ein paar Leute vom Hauspersonal haben gekündigt. Das hat ihn auf die umwerfende Idee gebracht, diese Kräfte durch seine Schüler zu ersetzen. Zur Abrundung des theoretischen Unterrichts dürfen wir in Zukunft reihum als Küchenmädchen, Wäscherin, Heizer, in der Bügelstube und beim Hausputz helfen. Nicht etwa nur die Mädchen, bei denen es ja verständlich wäre — nein, alle!“
    „Das ist nur gerecht!“ ließ sich ein Mädchen aus der Neunten vernehmen. „Die Zeiten sind vorbei, in denen nur die Frauen für den Haushalt verantwortlich waren. Es schadet euch gar nichts, wenn ihr Jungen lernt, wie man einen Haushalt führt. Eure zukünftige Ehefrau wird Herrn Direktor Möller dankbar sein!“
    „Wieso haben auf einmal so viele Leute gekündigt?“ fragte Tini, ehe die in ihrem männlichen Stolz gekränkten Jungen ihrer Empörung Luft machen konnten.
    „Es ist wegen der neuen Fabrik drüben am Wald. Sie haben jede Menge Angestellte gesucht, als sie vor kurzem die Arbeit aufnahmen. Sicher zahlen sie besser — oder die Arbeitszeit ist kürzer. Für viele mag der Weg auch bequemer sein“, erklärte Kai.
    Tini trat näher an das mit langen Listen besteckte Brett heran.
    „Die aus der Siebten sind zuerst mit Küchendienst dran“, belehrte sie Rudi. „Da — dein Name steht gleich obenan. Zusammen mit dem deiner Busenfreundin...“
    Ja, da stand es. Tina Greiling, Tini Paulsen, Monika Pfefferkorn. Sie hatten die Gruppen also nach der Zimmerzugehörigkeit zusammengestellt. Ein Glück, so mußten sie wenigstens nicht in getrennten Gruppen arbeiten.
    „Uns erwischt es zuerst mit dem Hof- und Sportplatzdienst“, stöhnte Tobbi. „Damit wir auch ja genug an die frische Luft kommen!“
    „Wir werden es überleben“, meinte Tini gleichmütig. „Der eine Tag in der Woche! Ist doch mal ‘ne ganz lustige Abwechslung!“
    „Du hast Nerven! Am Ende müssen wir auch noch Kartoffeln schälen!“ maulte der kleine Pit.
    „Andererseits...“ die Augen des dicken Rudi bekamen einen träumerischen Glanz, „hätte man auch mal die Chance, Schüsseln auszulecken oder Kuchenteig zu probieren. Und beim Wurst- und Käseaufschneiden fällt immer mal was ab.“
    „Na, siehst du“, Tini lachte auf, „man muß in allem das Gute zu finden wissen!“

    Wie recht Tini damit hatte, erfuhren sie gleich am nächsten Tag, als sie zum ersten Mal zum Küchendienst antraten.
    Außer Tina, Tini und Monika waren noch die aus dem Nebenzimmer zum Küchendienst abkommandiert: Ursel, Ingrid und Adelheid. Sie bekamen den Auftrag, einen großen Korb Äpfel für Apfelkompott zu schälen. Die Äpfel waren saftig und süß, und manches Stück verschwand als kleine Stärkung in den Mündern der eifrigen Küchenhelferinnen. Die dicke Köchin, Frau Dotterwein, war eine resolute, aber gutmütige Person, die gerne ein Auge zudrückte und den Helfern für gute Arbeit süße Belohnungen in Aussicht stellte.
    „Wenn wir das Rudi erzählen, wird er sich nach dem Küchendienst förmlich drängen“, meinte Tina lachend. „Er wird sämtliche Mitschüler bestechen, daß sie ihm ihren Küchendienst abtreten!“
    „Ihr drei — ich habe eine andere Arbeit für euch“, Frau Dotterwein winkte Tina, Tini und Monika zu sich. „Eben ist der Lieferwagen vorgefahren. Ihr könnt helfen, das Brot auszuladen. Bringt es dort hinüber in den Vorratsraum und stapelt es in die Brotschränke. Das Weißbrot ins obere Fach, die anderen darunter. Das Mehl kommt in den Kasten auf der rechten Seite.“
    „Ist gut, Frau Dotterwein.“
    Die drei Mädchen liefen nach draußen, wo der Kombi des Bäckers Schmitt aus Kirchberg gerade wendete, um mit der Ladefläche so nah wie möglich an den Kücheneingang heranzufahren. Tini winkte den Fahrer fachmännisch in die richtige Position.
    „Was so eine waschechte Kapitänstochter ist, die hat das im Griff“, neckte Tina sie.
    Der Fahrer stellte den Motor ab und stieg aus.
    „Oh, ein neues Gesicht!“ flüsterte Monika. „Der andere gefiel mir besser! Der war jung und lustig, aber dieser — puh! Der sieht ja zum Fürchten aus!“
    „Du sollst ihn ja nicht heiraten“, flüsterte Tini zurück. „Außerdem kann der Arme ja nichts dafür, daß er so eine hohe Stirn und so viele Narben im Gesicht hat. Vielleicht war er mal Seeräuber...“
    Tina kicherte.
    „Genauso sieht er aus. Fehlt nur noch die Augenklappe!“
    „Na, ihr drei Grazien? Was gibt’s?“
    „Wir haben Küchendienst“,
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