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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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die Augen auf und wandte den Kopf zur Seite, um ihn sich anzusehen.
    “Oh”, entfuhr es ihr, als ihr gleichzeitig mehrere Sachen klar wurden. Erstens war sie noch nie in diesem Zimmer gewesen, sie war nackt, und sie schlief doch nie im Evaskostüm.
    Zweitens war der Mann, der neben ihr im Bett lag, der unglaublich großartige Liebhaber aus ihrem Traum. Und das bedeutete …
    Sie schoss förmlich aus der Umarmung des Mannes heraus, rollte vom Bett und landete auf dem Holzboden. Den Schmerz vom Fall bemerkte sie kaum, so sehr war sie in Panik. Fassungslos starrte sie den Fremden, dessen Gesicht und Körper sie dennoch in- und auswendig kannte, an. Er gehörte zu den Männern, die ihr im wahren Leben niemals Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Er war groß und kräftig, hatte dichtes schwarzes Haar und einen muskulösen, sonnengebräunten Körper, der einige faszinierende Narben aufwies.
    Weitere Einzelheiten ihres “Traumes” fielen ihr ein. Irgendetwas von einer Bar und Lärm und Musik. Sie hatte gefroren. Glitzernde grüne Augen hatten sie misstrauisch gemustert. Sie ging am Wasser entlang, vorbei an Schiffen. Der Geruch des Meeres kam ihr in Erinnerung. Und dann deutlichere Bilder, wie sie am Boden kniet, den Mann beim Schlafen beobachtet, das Verlangen verspürt, ihn zu berühren, ganz schrecklich nach ihm verlangt. Wie sie sich ihm an den Hals wirft, ihn praktisch anfleht, mit ihr zu schlafen, etwas, was sie noch nie im Leben getan hatte.
    Oh ja, jetzt fiel ihr alles wieder ein, nur zu genau. Der arme Mann, er hatte nicht einmal gewollt. Er hatte versucht, sie abzuweisen, sie von sich zu stoßen, aber sie hatte darauf bestanden.
    Sie hätte vor Scham vergehen können. Es muss ein Traum gewesen sein, sagte sie sich verzweifelt.
    Als hätte er gespürt, dass sie ihn anstarrte, schlug der Mann die Augen auf, reckte sich, lächelte träge und sagte: “Guten Morgen, Amanda.”
    Amanda?
    Sie biss sich auf die Lippe, doch trotzdem entschlüpfte ihr ein Laut, der irgendwo zwischen einem Stöhnen und einem Schrei angesiedelt war. Dann kam sie hastig auf die Beine, schnappte sich die zusammengelegte Decke am Fuße des Bettes, wickelte sich darin ein und hastete aus der ersten Tür, die sie sah. Es war das Badezimmer. Sie knallte die Tür zu und schloss ab. Dann ließ sie sich auf den Fliesenboden sinken, den Rücken an die Tür gelehnt, die nackte Haut geschützt durch den weichen Stoff der Decke.
    In ihrem Kopf herrschte ein völliges Durcheinander von Gefühlen, Gedanken und Ängsten, und sie spürte einen vagen Kopfschmerz. Ihr Mund war trocken, und sie wusste, dass ihr Herz nicht mehr lange in dieser rasenden Geschwindigkeit schlagen könnte, ohne ernsthaften Schaden zu nehmen.
    Sie umschlang die hochgezogenen Knie mit den Armen und wiegte sich hin und her, während ihr alle möglichen Fragen durch den Kopf schossen. Wo war sie? Wie war sie im Bett dieses Mannes gelandet? Wer war er? Was, um alles in der Welt, war mit ihr geschehen?
    “Hilfe”, sagte sie stimmlos, “bitte, bitte hilf mir.”
    “He, Amanda? Ist alles in Ordnung?” Er klopfte leise.
    Sie verspürte den dringenden Wunsch zu fliehen. Sie huschte rüber zur gegenüberliegenden Wand und fand Schutz unter einem Handtuchhalter. Ein marineblaues Badetuch fiel ihr über die Augen. Sie packte es und barg das Gesicht darin. Es roch ganz schwach nach Bleiche. Saubere Kleidung und Wäsche. Zumindest war sie in der Zivilisation.
    Er klopfte wieder, diesmal ungeduldig. “Amanda? Lass mich rein.” Seine Stimme klang noch belegt. “Ist alles in Ordnung?”
    Sie konnte nicht antworten. Panik schnürte ihr die Kehle zu und machte sie sprachlos. Was war nur geschehen?
    “Denk nach”, herrschte sie sich an. “Du hast einen Verstand, benutze ihn.”
    Aber sie war zu sehr damit beschäftigt, die Bilder, die wie ein Videofilm im Schnellvorlauf vor ihrem inneren Auge vorbeizogen, zu sortieren.
    “He, es ist ein wenig spät für Schamgefühle”, hörte sie ihn sagen, “meinst du nicht auch? Ich meine, nach der letzten Nacht?”
    Letzte Nacht, wiederholte sie im Stillen. Der Traum. Nein, kein Traum. Realität. Erhitzte Körper, außer Kontrolle. Ihr Körper, außer Kontrolle, schamlos getrieben von Verlangen. Sie hatte all das tatsächlich getan.
    “Oh nein”, stöhnte sie laut.
    “Amanda? Jetzt komm schon. Ich werde einen Kaffee machen. Einverstanden?”
    Und warum nannte er sie ständig Amanda? “So heiße ich nicht.”
    “Was? Ich habe dich nicht
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