Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
Vom Netzwerk:
“Eine Minute”, rief Molly und brach in Lachen aus, während sie ihre auf dem Boden liegende Jogginghose entwirrte. Alejandro schob sich das Haar aus der Stirn und knöpfte seine Jeans zu.
    “Klopf, klopf!”, ertönte Joshs Stimme. “Sonderzustellung!”
    Molly schüttelte sich das Haar zurück und schaute Alejandro aus glänzenden Augen an. An ihrem Hals brannte ein roter Fleck.
    “Was sagen wir ihm?”, flüsterte sie Alejandro zu und rief dann, ohne seine Antwort abzuwarten: “Wir sind hier! Die Tür ist offen!”
    Josh trug sein in eine Decke eingewickeltes Bündel behutsam wie einen wertvollen Gegenstand. Josefina war nicht schwer … genau gesagt war sie fast erschreckend leicht. Die kalte Luft war eine Gefahr für ihre Lunge, und im Krankenhaus hatte man sich Sorgen gemacht, dass sie sich wieder erkälten könnte. Aber er hatte einen heiligen Eid geschworen, ihren Kopf und ihr Gesicht warm einzupacken, und Josefina hatte versprochen, seine Anordnungen exakt zu befolgen. “Du kannst jetzt rauskommen, Honey”, sagte er.
    Sie zog sich die Decke vom Gesicht und schaute sich mit großen Augen im Wohnzimmer um. “Ist das mein Haus?”
    “Jawohl.” Er verlangsamte seinen Schritt, als er Gekicher und hastige Bewegungen hörte. “Weißt du was?”, fragte er und blieb stehen.
    “Was?”
    “Vielleicht brauchen wir unseren Plan ja gar nicht.” Er grinste, als wieder ein kehliges Auflachen aus der Küche kam, dann hörte man ein scharrendes Geräusch und das tiefe Lachen eines Mannes. “Oder was meinst du?”
    Josefina lächelte spitzbübisch. “Lass mich runter.”
    So trabte Josh also hinter dem kleinen Mädchen in die Küche und hatte Gelegenheit, alles genau zu beobachten. Molly, der das zerzauste Haar ins Gesicht hing und die ihre Jogginghose falsch herum anhatte. Alejandro, dessen Haar noch zerzauster war, mit falsch zugeknöpftem Hemd.
    Aber es war der Gesichtsausdruck der beiden, der ihn fast zu Tränen rührte. Erhitzt und überglücklich strahlend. Und dann …
    “Hi, Tío”, sagte Josefina und reckte ihrem Onkel die dünnen Ärmchen entgegen. “Hier bin ich.”
    Hätte es für Josh noch den geringsten Zweifel am Charakter Alejandro Sosas gegeben, so wäre er in diesem Augenblick verflogen. Der Mann sank, von Freude überwältigt, auf die Knie und breitete die Arme aus. Tränen liefen ihm über das dunkle Gesicht, als er das Mädchen umarmte. “Willkommen in unserem neuen Zuhause,
hija”
, flüsterte er in ihr Haar. “Willkommen daheim.” Er wandte sich Molly zu, die sich neben die beiden niedergekniet hatte, und schloss sie in seine Umarmung mit ein.
    “Na, das ist ja eine Überraschung, Josh”, sagte Molly. “Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.” Sie warf ihrem Bruder einen leicht beunruhigten Blick zu.
    Josefina streckte eine kleine Hand aus und legte sie Molly auf die Schulter. “Du brauchst keine Angst zu haben, Molly. Er weiß, dass du Tío liebst.”
    Molly erhob sich, während Josh durch die Küche auf sie zukam. “Ich weiß es seit gestern Abend, Schwesterherz”, sagte er und umarmte sie.
    Nachdem er sie fest an sich gedrückt hatte, ließ er sie wieder los und streckte seinem Schwager, der ebenfalls aufgestanden war, die Hand hin. “Herzlichen Glückwunsch.”
    Alejandro ergriff seine Hand und zog ihn an sich. Josh sträubte sich im ersten Moment ein bisschen überrascht, aber dann merkte er, dass es sich verdammt gut anfühlte, und er schaffte es, die Umarmung, wenn auch noch leicht zurückhaltend, zu erwidern. Jetzt waren sie alle eine Familie.
    “Danke, Bruder”, sagte Alejandro.
    – ENDE –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher