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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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Schuldgefühle überschwemmten ihn, weil er seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass Molly und Alejandro jetzt glaubten, sich trennen zu müssen. Wer hatte ihm dieses Recht gegeben?
    Er würde es sofort morgen in Ordnung bringen. Ob sie es wusste oder nicht, Molly liebte den Mann von ganzem Herzen, einen Mann, der sie verdiente. Der den Boden anbetete, auf den sie ihren Fuß setzte. Er würde sofort morgen mit dem Sheriff sprechen …
    Hör auf damit, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Was er tun musste, war, einen Schritt zurückzutreten und endlich aufzuhören sich einzumischen. Er musste Molly ihre eigenen Entscheidungen treffen lassen. Sie ihr eigenes Leben leben lassen.
    Das konnte er tun. Aber er wurde den Verdacht nicht los, dass sie zumindest einen kleinen Schubs brauchen könnte. Er hatte ihr hart zugesetzt. Wenigstens das konnte er wieder gutmachen.
    Von da an konnte sie allein weitermachen.
    Josefina glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie aufwachte und aus dem Fenster schaute. Da war Schnee. Tonnenweise. Riesige Schneehaufen, und noch mehr Schnee fiel vom Himmel. Sie wollte so schrecklich gern rausgehen und darin herumtollen!
    Es dauerte eine Weile, bis ihr noch etwas anderes auffiel: Es war ungewöhnlich still. Und das Licht brannte nicht. Überrascht schaute sie auf die Apparate mit den Schläuchen und blinkenden Lämpchen und Piepstönen, aber da blinkte und piepste nichts. Eine Krankenschwester kam mit besorgt gerunzelter Stirn herein, doch ihr Gesicht hellte sich auf, als sie sah, dass Josefina wach war. “Wie geht es dir, Schätzchen?”
    “Gut. Schauen Sie doch nur, der viele Schnee!”
    “Ja”, sagte die Schwester, aber es klang nicht sehr erfreut. “Drei Fuß, und es kommt immer noch mehr runter.” Sie zog die Kanülen aus Josefinas Arm und klebte Pflaster auf die Einstichstellen. Rosa Pflaster, mit einem lachenden Gesicht darauf.
    “Darf ich jetzt nach Hause?”
    “Bald.” Die Schwester rollte die Schläuche auf. “Der Strom ist ausgefallen, und die Apparate arbeiten nicht richtig. Wir haben zwar ein Notstromaggregat, aber es läuft nicht besonders gut. Wir haben ein paar Leute hier, die wirklich krank sind, und wir müssen den Strom für ihre Apparate aufsparen.”
    “Oh! Ich bin jetzt nicht mehr so krank!”
    Die Schwester tätschelte ihre Hand. “Ich weiß.” Sie eilte wieder aus dem Zimmer.
    Man brachte ihr ein Frühstück, das kalt war. Ziemlich kalt zumindest. Müsli mit Milch, die schmeckte, als ob sie schon eine ganze Weile auf dem Tresen gestanden hätte. Aber Josefina war hungrig wie ein Bär und futterte alles auf. Nachdem sie fertig war, ging die Tür auf, und ein Mann schaute herein.
    Sie runzelte die Stirn. Obwohl er keine Uniform anhatte, musste sie gleich an einen Polizisten denken. Aber er war sehr nett. “Hi, Josefina. Ich bin Mollys Bruder. Darf ich reinkommen und einen Moment mit dir reden?”
    Sie nickte und beschloss abzuwarten, was er ihr zu sagen hatte.
    Er hatte einen schweren Mantel an, der innen mit Lammfell gefüttert war. In der Hand hielt er einen, der ganz ähnlich aussah, nur viel kleiner war, und sie bekam Angst, dass er für sie bestimmt sein könnte. “Was wollen Sie?”
    “Ich brauche deine Hilfe, Kleine.”
    “Bei was?”
    “Das ist eine Art Geheimnis. Ich möchte dich zuerst etwas fragen. Magst du Molly?”
    “Ja”, sagte sie inbrünstig. “Mag sie mich auch?” Sein Lächeln ist nett, entschied Josefina.
    “Oh, ja. Sie redet ständig von dir. Und von deinem Onkel.”
    Josefina kicherte. “Sie mag ihn sehr!”
    “Ich weiß. Er mag sie auch sehr.”
    “Nein”, widersprach Josefina ernst. “Tío liebt sie.”
    Er machte ein Gesicht, wie es Erwachsene immer machen, wenn sie glauben, so viel schlauer als Kinder zu sein. “Wirklich”, sagte er. “Wie kommst du denn darauf?”
    Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie es ihm sagen wollte. Er könnte sie auslachen, aber sie wusste, was sie wusste. “Wegen vielem.”
    “Was denn zum Beispiel?” Als sie nicht antwortete, setzte er sich ans Fußende des Betts. “Es ist wichtig, Josefina.” Er sprach ihren Namen falsch aus, aber das machten Amerikaner oft. Als ob sie sich nicht trauten, ihn richtig auszusprechen.
    “Ho-se-FEEna”, sagte sie.
    “Oh. Entschuldige.” Er sagte ihren Namen wieder, richtig diesmal.
    “Okay, jetzt sag ich Ihnen, woher ich weiß, dass Tío sie liebt. Erstens.” Sie hielt einen Finger hoch. “Er hat sie geküsst. Er küsst nie Frauen, nicht mal wenn
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