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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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Schultern und ging zum Backofen, wo er ein großes in Folie eingewickeltes Paket herausholte und aufmachte. Es duftete herrlich nach Tortillas. “Diese Tortillas musste ich kaufen. Ich weiß nicht, wie man sie wirklich gut hinbekommt.”
    Sie setzten sich an den Tisch, wobei Molly am einen und Alejandro am anderen Ende Platz nahm, zwischen sich die Kerzen und Blumen. Alejandro füllte ihre Teller mit seinem reichhaltigen Eintopf und plauderte entspannt über vielerlei Dinge, wobei es ihm sogar gelang, Josh in die Unterhaltung einzubeziehen. Molly langte beim Eintopf kräftig zu und futterte einen ganzen Stapel Tortillas, teilte sich mit ihrem Bruder ein Bier und fühlte sich rundum zufrieden. Draußen heulte der Wind ums Haus, und es begann wieder zu schneien, aber hier drin war die Familie, es war warm und gab ein gutes Essen. Was konnte sich ein Mensch noch mehr wünschen?
    Josh stand auf, um sich noch ein Bier zu holen, und bot Alejandro auch eins an, aber der schüttelte lächelnd den Kopf. “Nein, danke.” Er hob fast unmerklich das Kinn. “Molly hat bestimmt nichts dagegen, meins mitzutrinken.”
    “Sie trinken keinen Alkohol?” Joshs Augen verengten sich. “Sind Sie bei den AA?”
    Alejandro warf Molly einen verwirrten Blick zu. “Warum wird man das hier ständig gefragt? Trinkt man hier nur dann keinen Alkohol, wenn man ein Problem damit hat?”
    Lynette lachte sich kaputt und legte ihm eine Hand auf den Ärmel. “Nein, nein, machen Sie sich keine Gedanken. Ich trinke auch nicht. Ich mag es einfach nicht.”
    “Ich trinke seins, Josh”, sagte Molly. “Gräm dich nicht, umso mehr bleibt für uns, richtig?”
    Josh nickte und brachte die Biere an den Tisch. “Wie geht es Ihrer Nichte?”
    “Sehr gut. Sie wird morgen entlassen.” Alejandro schob seinen Teller zurück, warf Molly einen Blick zu und schaute dann weg. “Weil ich in ein oder zwei Tagen fahre, sitzen wir heute hier beisammen.”
    “Das hat Molly mir erzählt.”
    Plötzlich wurde es still am Tisch, die beiden Männer schauten sich an. “Es tut uns leid, dass wir Sie belogen haben”, sagte Alejandro. “Aber es schien keinen anderen Weg zu geben.”
    Molly stand leise auf und begann die Teller zusammenzuräumen. Lynette ging ihr zur Hand.
    “Ich habe nur versucht, sie zu beschützen, Mann”, sagte Josh. “Es war nicht persönlich gemeint.”
    “Sicher. Ich weiß.” Alejandro schaute zu Molly, und wieder war es, als beträten sie ihre eigene kleine Welt, als ihre Blicke sich begegneten, einen Ort, wo allein sie beide die Spielregeln kannten. “Sie ist ein bisschen zu gutgläubig.” Er blickte wieder zu Josh. “Aber ich bin ihr unendlich dankbar. Sie hat mir und meiner Nichte das Leben gerettet. Wir können ihr das, was wir ihr schulden, nie zurückzahlen.”
    “Da wir jetzt schon so offen darüber sprechen, würde ich gern wissen, was eigentlich passiert ist, wenn Sie nichts dagegen haben”, sagte Josh. Er schaute seine Schwester an. “Kanntest du die Kleine wirklich schon vorher?”
    Mollys Blick wanderte zu Alejandro. Sie zögerte einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf und stellte den Topf, den sie in Händen hielt, ab. “Ich fand Alejandro am Morgen nach der Razzia in dem Graben am Ende des Gartens. Er hatte eine Kugel im Bein und zwei gebrochene Rippen … ich konnte ihn nicht dort liegen lassen.”
    Josh schaute aufs Tischtuch, presste die Lippen zusammen und holte tief Luft. “Das war ich.”
    “Was warst du?”, fragte Molly entgeistert.
    Er hob den Kopf, und sie sah, dass sein junges Gesicht plötzlich müde wirkte. “Ich habe in dieser Nacht geschossen. Eine Kugel ging daneben, aber ich nehme an, dass die andere …” Er räusperte sich. “Deshalb war das alles auf gewisse verrückte Art und Weise meine Schuld.”
    Molly sank auf einen Stuhl. “Josh, wie konntest du?”
    Er schüttelte den Kopf. “Glaub nicht, dass ich mich das seit dieser Nacht nicht selbst schon hundert Mal gefragt habe.” Er fuhr sich übers Gesicht. “Es war alles so verrückt in dieser Nacht. So viele Leute, die in alle Himmelsrichtungen auseinander rannten.” Josh schaute Molly an. “Ich habe die Nerven verloren. Ich war einfach nur stocksauer auf alle diese Leute. Und Wiley tut so, als wüsste er von nichts.” Er knirschte mit den Zähnen. “Du kennst die Probleme, die der Landkreis mit den illegalen Einwanderern hat. Natürlich weiß ich, dass man sie nicht alle über einen Kamm scheren kann, aber die Verbrechensraten
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