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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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stand auf und räumte die Teller weg, während er überlegte, wie er hinter den Schutzwall gelangen könnte, den sie um sich herum errichtet hatte, aber er befürchtete, dass er es nicht schaffen würde. Und dabei interessierte es ihn so brennend, was sie wirklich dachte. Wünschte sie sich womöglich auch, dass er blieb? Er stand auf, legte die Arme um ihren schlanken Körper und zog sie eng an sich. Fürs Erste war es genug, einander zu spüren, es war ein Trost, den sie beide gut gebrauchen konnten.
    Als sie sich an ihn schmiegte, schloss er die Augen und sagte mit sehnsüchtiger Stimme: “Heute Nacht haben wir ein großes warmes Bett, hm? Lass es uns gut nutzen.”
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals und flüsterte: “Oh, ja”, und lachte, als er ihren Bademantel öffnete, und ihr Lachen wurde heiser, während sie ihre Brüste und Hüften an ihn presste.

12. KAPITEL
    Nach dem Frühstück fuhren Molly und Alejandro wieder ins Krankenhaus. Der strahlend weiße Wintermorgen hätte sie eigentlich in den goldenen Glanz der Frischverliebten hüllen müssen, aber Molly fühlte sich überhaupt nicht so. Sie hatte Angst. Und war tief beunruhigt.
    Es war sehr, sehr töricht gewesen, sich in einen Mann aus einer anderen Welt zu verlieben, aus einer Welt, die so weit entfernt von der ihren war. Und doch hatte sie es getan.
    Er hielt ihr die Tür auf, und sie schaute in sein Gesicht, dieses Gesicht, das sie fast zu kennengeglaubt hatte, als sie es zum ersten Mal gesehen hatte, ein Gesicht, das sich unwiderruflich in ihr Herz eingebrannt hatte. Er zögerte einen Moment, und sie schaute in diese dunklen Augen, in denen sich Licht und Zärtlichkeit und Stärke spiegelten, dann bedeutete er ihr, ihm zu folgen.
    Beim Hereinkommen winkte er den Krankenschwestern freundlich zu, und Annie rief sie zu sich herüber. “Ich habe gute Nachrichten”, verkündete sie mit einem strahlenden Blick auf Alejandro. “Dr. Indira erwartet Sie.”
    Alejandro schaute auf Molly, und sie sah ihm an, wie aufgewühlt er war. Einen Moment lang erwartete sie, dass er nach ihrer Hand greifen würde, aber dann straffte er die Schultern und ging ihr voran den Flur hinunter.
    “Guten Morgen, Mr Sosa”, sagte Dr. Indira mit einem breiten Lächeln. “Hallo, Molly. Ich habe großartige Nachrichten für Sie beide … Josefina ist über den Berg. Eine Nacht würde ich sie gern noch hier behalten, aber es gibt keinen Grund, warum Sie sie morgen nicht mitnehmen sollten.”
    Molly wurde von Gefühlen überschwemmt. Freude und Angst vermischten sich. Was würde sich dadurch verändern? “Morgen?”
    “Wenn Sie nicht Krankenschwester wären, müsste ich sie noch ein paar Tage hier behalten, aber da Sie vom Fach sind, sehe ich kein Problem. Die Lungenentzündung ist im Abklingen, und Sie können sie doch von anderen isoliert halten, bis die TB nicht mehr ansteckend ist, oder?”
    “Aber ja!” Mollys Zunge fühlte sich geschwollen an, aber sie schaffte es dennoch, Überzeugungskraft in ihre Stimme zu legen. “Ich kenne die Routine, und zu Hause ist sie mit Sicherheit viel besser aufgehoben.”
    Erst dann schaute sie zu Alejandro und sah den verwirrten Ausdruck auf seinem Gesicht.
    Ebenso wie die Ärztin. “Machen Sie sich Sorgen um Ihre Nichte, Mr Sosa?”
    “Nein.” Er wirkte abwesend und schüttelte den Kopf. “Nein, das ist sehr gut.” Er schaute Molly an. “Lass uns zu ihr gehen und es ihr erzählen.”
    Im Flur zog er sie an sich und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Molly verspürte eine fast schmerzliche Gefühlsregung. “Was tun wir jetzt, meine Heilige?”, flüsterte er. Sein Atem war warm und feucht an ihrem Haar. “Willst du sie wirklich bei dir aufnehmen?”
    Sie hob den Kopf und begriff, wie egoistisch sie gewesen war. Sie hatte nur daran gedacht, dass Alejandro jetzt weggehen würde, während er einzig und allein auf Josefinas Wohlergehen bedacht war. “Natürlich, Alejandro! Was auch passieren mag, du kannst dich hundertprozentig auf mich verlassen. Ich werde gut für sie sorgen.”
    Er schluckte. “Ich weiß.”
    Bei dem Gespräch mit Josefina fühlte sich Alejandro, als ob er einen Sack mit Steinen hinter sich herschleppte. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unglücklich er war, aber das änderte nichts daran, dass der Moment unwiderruflich gekommen war. Jetzt würde er Molly loslassen müssen.
    Loslassen. Allein das Wort verursachte einen Aufruhr in seinem Innern, er wusste jedoch, dass es keinen anderen Weg
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