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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch
Autoren: Jasper Fforde
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noch Goliath wollen Sie irgendwie einschränken. Wir sind nur hier, um zu helfen.«
    Lush wusste, was Flanker meinte, und Flanker wusste, dass es Lush wusste. Ich wusste, dass es Flanker und Lush wussten, und Flanker und Lush wiederum wussten, dass ich es wusste. Lush sah nervös aus und zappelte ziemlich herum. Ein Wort von Goliath, und Lush würde nur noch
Die Welt der Schafe
bei Network Mole moderieren. Und das wollte er ganz bestimmt nicht.
    »Wie wäre es, wenn ich etwas über die Käse-Steuern sagen würde«, schlug ich vor. Das sollte ein Witz sein, aber Flanker & Co. kannten sich mit Witzen nicht aus.
    »Also, ich hab nichts dagegen«, murmelte Flanker.
    »Ich auch nicht«, sagte Schitt-Hawse.
    »Aber ich«, sagte eine Frau mit Tweedrock, rosa Twinset und Perlenkette, die bisher still am Rand gesessen hatte. »Erlauben Sie, dass ich mich vorstelle.« Sie sprach mit einem knappen Home-Counties-Akzent. »Mein Name ist Jolly Hilly, ich vertrete die Regierung in Fragen der Fernsehberichterstattung.« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Die sogenannte ungerechte Käsebesteuerung ist ein äußerst sensibles Thema. Eine Diskussion darüber könnte als Landfriedensbruch interpretiert werden.«
    »Hören Sie mal«, sagte ich. »587 % Steuer auf Cheddar Classic und 620 % auf Weichkäse, das geht doch auf keine Kuhhaut!
    Der molekular-instabile Bodmin Brie kostet jetzt beinahe zehn Pfund! Was soll das?«
    Plötzlich blickten auch die anderen Mrs Hilly gespannt an. Das Käsethema interessierte alle.
    Aber die geschulte Apologetin ließ sich nicht irre machen. »Wenn Sie die allgemeine Preisentwicklung betrachten, sind die Käsepreise im Verhältnis sogar gesunken«, behauptete sie. »Außerdem hat der zuständige Minister in Härtefällen Käsegutscheine in Aussicht gestellt.«
    »Also dann kommt der Käse als Thema wohl auch nicht in Frage?« sagte Lush resigniert.
    Mrs Hilly wählte ihre Worte sehr sorgfältig. »Wenn es nach einer Ihrer Sendungen zu einer weiteren Käserevolte kommt«, sagte sie, »dann werden die Behörden sehr genau prüfen müssen, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Na schön«, sagte ich. »Dann rede ich eben nicht über Käse. Aber worüber kann ich denn reden?«
    Meine Bewacher waren perplex. Doch dann hatte Flanker eine Erleuchtung. »Hören Sie«, sagte er und schnippte mit den Fingern. »Haben Sie nicht einen Dodo?«

2. Das Special Operations Network
    Das Special Operations Network wurde zur Durchführung polizeilicher Maßnahmen ins Leben gerufen, die entweder zu ungewöhnlich oder zu speziell waren, um von den regulären Einsatzkräften bewältigt zu werden. Es gliedert sich in insgesamt 32 Teilbereiche, die von der eher profanen Garten-Schutz-Abteilung (SO-32) über die sogenannten Literatur Agenten (SO-27) bis zur Verkehrs-Behörde (SO-21 ) reicht. Die Wirkungsbereiche der Sektionen SO-1 bis SO-20 unterliegen allerstrengster Geheimhaltung, obgleich der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben ist, dass die Chrono-Garde als SO-12 firmiert und die Abteilung SO-1 für die Kontrolle des gesamten Spec-Op-Networks zuständig ist. Über die Aufgaben der übrigen Sektionen ist so gut wie nichts bekannt. Fest steht nur, dass das Personal zumeist aus ehemaligen Soldaten oder Polizeibeamten besteht. Die Angehörigen des Networks verlassen den Dienst nach Beendigung der Probezeit äußerst selten. Nicht umsonst heißt es: »Bei SpecOps gibt's keine Bewährung, nur lebenslänglich.«
    MILLION DE FLOSS Eine kurze Geschichte des Special Operations Network (2., verbesserte Ausgabe)
    Es war der Morgen, nachdem die Adrian-Lush-Show ausgestrahlt worden war. Fünf Minuten lang hatte ich zugeschaut, dann wurde mir schlecht, und ich war nach oben gerannt, um die Sockenschublade zu ordnen. Ich hatte schon alle Socken zweimal danach geordnet, welche Farbe sie hatten und wie gern ich sie anzog, als Landen mir endlich sagte, dass es vorbei wäre und dass ich wieder zurück ins Wohnzimmer könnte.
    Ich hatte Cordelia gesagt, dass ich kein weiteres Interview geben und auch keine öffentlichen Auftritte mehr absolvieren würde, aber diesen Teil unserer Unterhaltung hatte sie offenbar völlig vergessen. Ständig sollte ich an irgendwelchen Literaturtagen teilnehmen, in
65 Walrus Street
sollte ich eine Gastrolle übernehmen, und zu allem Überfluss wurde ich auch noch zu einem informellen Ukulele-Abend bei Präsident Formby eingeladen. Dass man mir täglich neue Arbeitsstellen und Ehrenämter antrug, versteht sich
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