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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils
Autoren: Jason Dark
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Noch immer glommen einige Holzreste nach, die Bill an unheimliche, glühende Augen erinnerten. Feine Asche war durch den Windzug der sich öffnenden Tür aufgewirbelt worden. Sie wehte dem Reporter entgegen. Die Partikel legten sich klebrig auf seine Gesichtshaut. Was hier gebrannt hatte, war Holz gewesen, die Verkleidung eines Dachstuhls. Einige schwarze Holzfragmente waren übrig geblieben. Sie wirkten wie verkohlte Totenarme, die jeden Augenblick nach unten zu fallen drohten und jeden Besucher erschlagen hätten.
    Auch Bill Conolly konnte das beklemmende Gefühl nicht mehr unterdrücken, das ihn seit Betreten des Krematoriums erfasst hatte.
    Nur allmählich beruhigte sich sein Herzschlag. Die letzten dreißig Minuten waren eine einzige Hetze gewesen. Der Reporter hatte ständig Angst gehabt, zu spät zu kommen.
    Hatte John es geschafft? Er wusste es nicht, als er in die Halle hineinging, unter seinen Füßen die rutschige Asche spürte und das Zerknacken kleinerer Holzstücke vernahm.
    Keine Spur von seinem Freund John Sinclair! Um ihn ging es letztendlich, aber auch um die beiden Männer, die sich nichts mehr wünschten, als den Geisterjäger tot vor ihren Füßen zu sehen.
    Akim Samaran und Kamikaze, der Killer!
    Sie beide und John Sinclair mussten sich in den Räumen des Krematoriums befinden. Aber der Bau war groß, da konnte man lange suchen, ohne etwas zu entdecken. Bis aufeinen Spalt schloss Bill die Tür. Der Reporter musste niesen. Danach blieb er stehen und lauschte in die Dunkelheit.
    Er hörte ab und zu das Knacken der Holzbalken, in denen es noch arbeitete.
    Direkt über Bill knirschte laut ein Balken. Funken sprühten in alle Richtungen. Bill musste sich in Sicherheit bringen! Mit einem Sprung setzte er nach links. Das war gut so, denn im selben Augenblick löste sich der verkohlte Balken und raste wie ein Schwert in die Tiefe.
    Bill hörte, wie der Balken aufschlug, und atmete kräftig durch.
    Glück gehört eben auch dazu , dachte er und holte sein Feuerzeug aus der Tasche. Er ging davon aus, dass ihm im Augenblick keine unmittelbare Gefahr drohte.
    Die drei Gänge, deren Öffnungen im flackernden Schein der Flamme wie Höhlen aussahen, deren Ränder sich ständig veränderten, musste er erforschen. Als er auf den mittleren Gang zumarschierte, ließ er das verbrannte Chaos hinter sich zurück. Er traute sich auch nicht mehr, sein Feuerzeug brennen zu lassen, da er keine Zielscheibe abgeben wollte. Vorsichtig betrat er den Gang, und diese Vorsicht behielt er bei, als er tiefer in den düsteren Tunnel hineinschritt.
    Seine Augen hatten sich an diese Düsternis gewöhnt. Er starrte nach vorn und glaubte, weiter entfernt einen hellen Streifen zu sehen, der nur eine Lichtquelle sein konnte. Die musste er untersuchen.
    Bill tastete sich an der Stollenwand vor. Nach einigen Schritten nahm er einen ungewöhnlichen Geruch wahr. Wenig später fand er die Quelle. In der linken Stollenwand war ein viereckiges Loch. Eine Erklärung dafür hatte der Reporter nicht.
    Schon wenige Schritte weiter hörte er Stimmen.
    Mehrere Personen sprachen miteinander. Eine Stimme trat besonders deutlich hervor, und Bill Conolly wusste, dass es kein Geringerer als Akim Samaran war, der Mann, den der Reporter Bill Conolly dringend suchte.
    Bill wurde noch vorsichtiger, er achtete darauf, nicht mit seiner Kleidung an der Wand entlangzuschaben und die Pistole möglichst ohne Geräusche zu ziehen.
    Es war eine besondere Waffe, die der Reporter wirklich nur in speziellen Notfällen mitnahm.
    Die goldene Pistole!
    Sie stammte vom Planeten der Magier und war mit einer Flüssigkeit geladen, die dem Stoff gleichkam, aus denen die Ghouls, die Leichenfresser, bestanden.
    Wer von dieser Flüssigkeit erwischt wurde, hatte keine Chance.
    Er löste sich auf.
    Seiner Frau hatte Bill nichts davon mitgeteilt. Sie hätte ihm abgeraten, die Waffe einzusetzen, aber der Reporter wusste genau, auf was er sich einließ, denn er kannte seine Gegner.
    Sie waren brutal, gnadenlos. Nahmen auf Menschen keinerlei Rücksicht. Killten, verletzten, erpressten und zogen alle Register ihres schrecklichen Könnens, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Mit dieser Waffe konnte Bill Conolly ihnen einen Riegel vorsetzen. Das hoffte er jedenfalls.
    Und so näherte er sich der Gruppe. So leise wie möglich, angespannt und dabei immer sicherer werdend. Bald sah er die Personen, die er gesucht hatte.
    Die hochgewachsene Gestalt des Killers Kamikaze war einfach unverkennbar. Akim
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