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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch
Autoren: Jasper Fforde
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schmackhaft und nahrhaft«, lächelte er in die Kamera. »Wunderbar als Zwischenmahlzeit oder zum Frühstück, besonders mit Eiern, Sardinen oder ...«
    »Nein, danke.«
    Das Lächeln meines Gastgebers gefror, während er mit zusammengebissenen Zähnen zischte: »Essen Sie ... doch ... etwas ... Toast.«
    Aber es war schon zu spät. Der Aufnahmeleiter kam auf den Set und erklärte, was der unsichtbare Regisseur gesagt hatte: Schnitt! Eine kleine Armee von Maskenbildnerinnen stürzte sich auf Adrian und verschönerte ihn, während der Aufnahmeleiter mit seinem Kehlkopfmikrofon sprach.
    Schließlich wandte er sich an mich. »Der Werberegisseur möchte wissen, ob Sie eventuell bereit wären, ein bisschen Toast zu essen, wenn man Ihnen den anbietet.«
    »Ich hab schon gegessen.«
    Der Aufnahmeleiter wandte sich wieder seinem Kehlkopfmikrofon zu. »Sie sagt, sie hat schon gegessen! ... Ich weiß ... ja ... wie wäre es ... ja ... aha! Was soll ich denn machen? Soll ich mich auf sie draufsetzen und ihr das Zeug in den Hals stopfen? Ja ... okay ... ich weiß ... ja ... okay.«
    Er drehte sich wieder zu mir.
    »Wie wäre es mit Erdbeer- statt Orangenmarmelade?«
    »Ich mag Toast eigentlich gar nicht.«
    »Was?«
    »Ich sagte, ich mag eigentlich .«
    »Sie sagt, sie mag keinen Toast!« sagte der Aufnahmeleiter verzweifelt. »Was sollen wir machen?! ?«
    Flanker erhob sich. »Next, essen Sie den verdammten Toast, ja? In zwei Stunden habe ich eine Konferenz!«
    »Und ich habe ein Golfturnier«, sagte Hicks.
    Ich kapitulierte. »Okay. Geben Sie mir Sesam mit Orangenmarmelade und ja keine Butter.«
    Der Aufnahmeleiter lächelte, als hätte ich gerade seinen Arbeitsplatz gerettet - was wahrscheinlich zutraf. Dann ging alles wieder von vorn los.
    »Möchten Sie etwas Toast?« fragte Lush.
    »Ja, bitte.«
    Ich knabberte an der Toastscheibe. »Sehr gut.« Ich sah, wie mir der Aufnahmeleiter ein begeistertes Daumen-hoch-Zeichen gab und sich den Schweiß von der Stirn wischte.
    »Ja, genau«, sagte Lush. »Als Erstes möchte ich fragen, was unsere Zuschauer wohl am meisten interessiert: Wie sind Sie eigentlich in den Roman
Jane Eryre
hineingekommen?«
    »Das ist leicht zu erklären«, sagte ich. »Wissen Sie, mein Onkel Mycroft hatte eine Erfindung gemacht, das sogenannte Prosa-Portal -«
    Flanker räusperte sich. »Vielleicht ist es Ihnen gar nicht bewusst, aber die Person Ihres Onkels unterliegt seit 1934 strengster Geheimhaltung. Es wäre empfehlenswert, dass Sie ihn nicht erwähnen, und auch nicht das Prosa-Portal.«
    Lush dachte einen Augenblick nach. »Kann ich Miss Next nach der Begegnung mit Hades befragen?«
    »Ja, natürlich. Nur Hades sollten Sie dabei nicht erwähnen«, erwiderte Flanker.
    »Wir möchten nicht, dass die Bürger -« sagte der inzwischen etwa sechzigjährige Marat so überraschend, dass die anderen erschraken. Bis dahin hatte er noch gar nichts gesagt.
    »Wie bitte?« fragte Flanker.
    »Ach, nichts«, sagte der Chrono-Gardist mit leiser Stimme. »Ich neige neuerdings nur zur Vorausdeutung. Wahrscheinlich ist das eine Alterserscheinung.«
    Lush fragte weiter: »Darf sie denn darüber reden, wie sie Hades in die Republik Wales verfolgt und Jane erfolgreich in den Roman zurückgebracht hat?«
    »Dafür gelten dieselben Regeln«, knurrte Flanker.
    »Und wie steht es mit der Geschichte, als ich mit meinem Kollegen Bowden auf der M 1 durch das Zeitloch gefahren bin?« fragte ich.
    »Das gehört auch nicht zu den Dingen, von denen die Bürger zuviel wissen sollten«, sagte Marat. »Wenn die Öffentlichkeit denkt, die verantwortungsvolle Tätigkeit der Chrono-Garde sei einfach, dann könnte das Vertrauen in unsere Arbeit darunter leiden.«
    »Vollkommen richtig«, bestätigte Flanker.
    »Möchten Sie vielleicht das Interview geben?« fragte ich.
    »He, Sie!« sagte Flanker, stand auf und zeigte mit dem Finger auf mich. »Es gibt überhaupt keinen Grund, schnippisch zu werden. Sie sind hier im Dienst, Next! In Ihrer Eigenschaft als SpecOps-Beamtin. Es geht hier nicht um Ihre persönlichen Ansichten und Wahrnehmungen.«
    Lush sah mich unsicher an; ich hob die Augenbrauen und zuckte die Achseln.
    »Hören Sie«, sagte Lush in schneidendem Tonfall. »Wenn ich Miss Next interviewen soll, muss ich auch die Fragen stellen, für die sich das Publikum interessiert -«
    »Aber natürlich!« rief Flanker versöhnlich. »Sie können fragen, was Sie wollen. Die Redefreiheit ist eins unserer heiligsten Güter, und weder SpecOps
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