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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch
Autoren: Jasper Fforde
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sagte ich müde. Ich wollte es hinter mich bringen.
    »Hervorragend! Ich mache als erstes die Einführung, dabei sind Sie noch nicht im Bild. Dann gibt Ihnen der Aufnahmeleiter ein Zeichen, und Sie treten ein. Winken Sie dem ... Publikum zu, und wenn Sie sitzen, stelle ich Ihnen ein paar Fragen. Zwischendrin werde ich Ihnen vielleicht etwas Toast anbieten, denn unser Sponsor, die Nationale Toast-Kommission, braucht gelegentlich etwas Beachtung. Haben Sie irgend etwas davon nicht verstanden?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann können wir loslegen.«
    Sein Haar wurde bis in die Spitzen geordnet, sein Anzug sorgsam geglättet und die letzten Fusseln der Kosmetiktücher wurden von seinem Kragen entfernt. Ich wurde von der Bühne geholt, und nach einer ganzen Ewigkeit völliger Reglosigkeit begann der Aufnahmeleiter zu zählen. Aufs Stichwort wandte Lush sich der Kamera 1 zu und knipste sein strahlendstes Lächeln an.
    »Heute Abend haben wir einen ganz besonderen Gast. Sie ist eine hoch dekorierte Kriegsheldin und eine hervorragende Literaturdetektivin, die höchstpersönlich Jane Eyre gerettet und das Ende des Romans sehr viel schöner gemacht hat. Ganz auf sich gestellt, hat sie den berüchtigten Acheron Hades unschädlich gemacht, den Krimkrieg beendet und der Goliath Corporation ein Schnippchen geschlagen. Meine Damen und Herren, das ist noch nie dagewesen! Ich bitte Sie, Spezialagentin Thursday Next vom Litera-Tec-Büro Swindon ganz herzlich willkommen zu heißen!«
    Ein greller Scheinwerfer schwenkte zu der Tür, durch die ich hereinkommen sollte. Adie lächelte und tippte mir auf den Arm. Ich trat auf die Bühne, und Lush erhob sich von seinem Sofa, um mich willkommen zu heißen.
    »Entschuldigen Sie«, rief eine Stimme aus der ersten Reihe. Es war Schitt-Hawse, der Vertreter der Goliath Corporation.
    »Ja?« fragte Lush in eisigem Tonfall.
    »Den Hinweis auf die Goliath Corporation müssen Sie streichen«, sagte Schitt-Hawse in einem Tonfall, der keine Diskussion zuließ. »Man kann doch nicht ohne jeden Anlass eine Organisation diskriminieren, die nichts anderes im Sinn hat, als unser aller Leben leichter und schöner zu machen.«
    »Stimmt«, sagte Flanker. »Und der Name Hades darf auch nicht fallen. Er gilt nach wie vor als vermisst und hoffentlich tot, also muss jede unautorisierte Spekulation unterbleiben.«
    »In Ordnung«, murmelte Lush und machte sich eine Notiz. »Sonst noch Wünsche?«
    »Jeder Hinweis auf den Krimkrieg und auf das Plasmagewehr könnte als Störung der internationalen Beziehungen verstanden werden«, erklärte Colonel Rabone. »Die Friedensverhandlungen in Budapest befinden sich in einem sehr heiklen Stadium. Die Russen suchen bloß einen Vorwand, um den Verhandlungstisch zu verlassen, und wir wissen, dass Ihre Show in Moskau sehr populär ist.«
    »Die Brontë-Gesellschaft findet es äußerst taktlos, wenn Sie das neue Ende von
Jane Eyre
als schöner bezeichnen«, warf der schmächtige Chesterman ein und wedelte mit seiner Brille. »Und wenn Sie Figuren erwähnen, denen Sie im Roman begegnet sind, dann kann das bei den Zuschauern Xplkqulkiccasia auslösen. Diese Krankheit ist so gefährlich, dass die Ärztekammer sich einen ganz besonders unaussprechlichen Namen ausdenken musste, damit sie sich nicht herumspricht.«
    Lush warf erst den Beobachtern und dann mir einen finsteren Blick zu und starrte schließlich in sein Manuskript. »Wie wäre es, wenn ich einfach bloß den Namen sage?«
    »Das wäre vorzüglich«, sagte Flanker. »Aber vielleicht sollten Sie noch darauf hinweisen, dass das Interview vollkommen unzensiert ist. Sind wir uns darin einig?«
    Die anderen Beobachter stimmten diesem Vorschlag einhellig zu. Mir wurde klar, dass mir ein paar lange, mühsame Stunden bevorstanden.
    Lushs Gefolge erschien und arrangierte einiges um. Es folgte wieder eine scheinbar endlose Wartezeit, und dann fing Lush noch einmal von vorn an.
    »Meine Damen und Herren, in einem völlig unzensierten Gespräch wird Ihnen Spezialagentin Thursday Next jetzt freimütig von ihrer Arbeit bei SpecOps erzählen.«
    Niemand sagte etwas. Ich trat also ein, schüttelte Lush die Hand und setzte mich auf sein Sofa.
    »Willkommen bei der Show, Thursday.«
    »Vielen Dank.«
    »Wir werden uns gleich über Ihre Zeit auf der Krim unterhalten, aber zuerst möchte ich fragen, ob Sie vielleicht -«
    Mit einer eleganten Handbewegung zauberte er ein Tablett aus dem Off.
    »- etwas Toast möchten?«
    »Nein, danke.«
    »Äußerst
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