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The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)
Autoren: Isadorra Ewans
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Café in der Nähe meiner Wohnung in der Penrose Street. Es hatte einen kleinen gemütlichen Gastraum mit diesen ebenso kleinen runden Caféhaustischchen, die man in Pariser Cafés findet. Bei schönem Wetter öffnete der Wirt die Glasfront, stellte ein paar der Tische auf den Gehweg. An den dunkel getäfelten Wänden des Gastraums hingen Schwarz-Weiß-Fotografien bekannter Schauspieler, die im Theater gleich um die Ecke, bereits ein Stelldichein gegeben hatten. Der Kaffee wurde in großen Bols serviert und war so stark, dass er zähflüssig im Porzellan vor hin dampfte. Leise Musik im Hintergrund, meist französische Chansons, die von der Liebe sangen und in denen sich die Sänger darüber beklagten, wie schwer es doch war die richtige, große und einzig Wahre fürs Leben zu finden, rundeten das Interieur ab. In diesem Café hatte ich alles, was ich für meine Reisen in die Welt der Literatur brauchte: leise Musik, starken Kaffee, ein Panorama, das mir erlaubte, ohne große Störung über die Geschichten nachdenken zu können. Es ist natürlich ein Klischee, das ich als einsame Jungfer genau dort saß und nicht zuhause auf der Couch. Es wäre aber ebenso ein Klischee, wenn ich tatsächlich dort gesessen hätte, möglichst – um alle Klischees zu bedienen – mit Kisten voller Schokolade oder unendlichen Pseudo-Saufgelagen mit billigem Rotwein oder Prosecco in Dosen. Ich mag Klischees. Wirklich. Solange sie nicht mich betreffen, bin ich hellauf begeistert, wenn wieder einmal eines in meiner näheren Umgebung bedient wird. Und gibt es etwas Schöneres als sich nach dem Genuss eines Buches zurückzulehnen und sich dem Gedanken hingeben zu können, dass das Leben nicht nur für einen selbst manchmal ungerecht ist, wenn sämtliche Figuren der Geschichte dem Blödsinn anheim gefallen sind? Klischees sind dazu da, um erfüllt zu werden. In Büchern, wohlgemerkt. Nehmen wir doch meine beste Freundin. Die, die mir sagte, ich wäre zu anspruchsvoll. Eden war eine dralle Blondine, die es nicht einmal schaffte, eine Wasserflasche zu öffnen, ohne den Katastrophenschutz bemühen zu müssen. Sie war eine echte Blondine, die an Männern alles nahm, was nicht bei drei auf den Bäumen war, und ihr Vorname schien den Herren der Schöpfung das Blaue vom Himmel zu versprechen. Oder besser den Garten Eden. Was Eden und mich zu dieser Zeit verbunden hatte, weiß ich bis heute nicht genau. Aber ich mag sie. Mag sie in ihrer Perfektion, die wieder so unperfekt ist, dass sie das Unheil am laufenden Meter ist. Irgendwann tauchte sie in meinem Leben auf und blieb. Ja, sie machte sich sogar so breit, dass ich manchmal überlegte, was Eden wohl in meiner Lage getan haben würde. Ich dachte mir nichts dabei ... schließlich war Eden - mal von ihren kleinen, übermäßig vorhandenen Macken, mit denen sie die Beschützerinstinkte des männlichen Geschlechts weckte - eine von den wenigen guten Dingen in meinem Leben. Dass ich also darüber nachdachte, was sie tun würde, war zwar seltsam, aber gar nicht Mal so abwegig. Natürlich war ich kein Copy-Cat, denn dazu war ich zu selbstständig, als dass ich mein komplettes Wesen verleugnen konnte. Im Gegensatz zu Eden musste ich schon früh lernen, was es hieß, auf eigenen Beinen zu stehen und das, ohne auf die Tränendrüse drücken zu wollen. Meinen Vater kannte ich die ersten Jahre meines Lebens nicht und meine Mutter war eine der Frauen, die auch in schlechten Zeiten ihr Leben meisterten. Dass sie in den Anderen ab und an mal ein wenig zickig war … lag im Auge des Betrachters und machte mir wenig aus. Schließlich stand ich ihr in Nichts nach, da ich 50 % ihrer Gene geerbt hatte und somit hervorragend parieren konnte. 
     
    Auch wenn Eden der Meinung war, dass ich in den Wochen und Monaten meiner Abstinenz vor Langeweile hätte vergehen müssen, fühlte ich mich pudelwohl. Ich hatte einen tollen Job, traf mich mit Eden oder anderen Freunden und verbrachte viel Zeit auf meinem Stammplatz in diesem kleinen Café. Dort tauchte ich in die Welt von Kriminalisten ein, da mich dieses Thema schon von Berufswegen interessierte. Als Polizistin mochte ich die Betrachtungsweise der Kriminalität aus Sicht der Täter und ich bekam viele Impulse für meine eigene Arbeit. Ich sitze im New Scotland Yard; in der oberen Etage. Dort wo die Analysten den Chefs der jeweiligen Abteilung tatkräftig zur Seite stehen. Mein Chef, DCI Jonas Peel, ist von Haus aus Psychologe mit dem Hang seine Nase tief in Verbrechen zu
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