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The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)
Autoren: Isadorra Ewans
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„Mögen Sie Tee?“, fragte er und gab sich die Antwort gleich selbst. „Natürlich mögen Sie Tee. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich dazu entschließen könnten, mich morgen zu besuchen. Die Adresse schicke ich Ihnen per SMS. Ich freue mich auf Ihren Besuch.“
     
    Mehr als die lebenswichtigen Funktionen war ich in diesem Augenblick nicht in der Lage durchzuführen. Ich atmete ein, ich lauschte seiner Stimme, ich atmete aus. Als ich mich wieder gefasst hatte, fuhr er schon fort. „Ach … und damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben: Mein Name ist Russell und … ich erwarte Sie zum Tee.“ Gerade als ich ansetzen wollte, ihm zu antworten, hatte er bereits aufgelegt. Fassungslos starte ich auf mein Handy, das eine Sekunde später meinen Lieblingssong spielte und mir zeigte, dass ich eine SMS bekommen hatte. Es war seine Adresse. Nur seine Adresse.
    Mr. „Ich-lade-Dich-zum-Tee-ein-und-halte-das-Gespräch-so-kurz-wie-möglich-damit-ich-keinen-Korb-kriege-Russel“ hielt es nicht für nötig, mir seinen Nachnamen zu nennen. Aber ok. Er wusste nicht, wie ich hieß. Da war ich klar im Vorteil. Unfähig mich zu rühren, starrte ich auf das Display. Das Haus, zu dem die Adresse gehörte, war nicht weit von hier … nur ein Katzensprung. Und eine Einladung zum Tee hatte ich auch schon seit Jahren nicht mehr bekommen. Plötzlich schüttelte ich mich. Wie kam ich nur darauf, diese Einladung überhaupt in Betracht zu ziehen? Ein etwas freundlicheres Gespräch wäre als Überzeugungshilfe sicherlich angebracht gewesen. Aber einfach zu behaupten, dass ich Tee mögen würde … Wo kamen wir denn da hin? Aber seine Stimme. Verdammt, seine Stimme war so unerhört. Unerhört was? Erotisch sagte eine Stimme in meinem Kopf. Seine Stimme. Nun hatte dieser Russell – wenn es denn der gleiche war, wie heute im Café, was ich wohl hoffte, aber nicht glauben wollte – zwei Pluspunkte. Nun gut. Drei. Seine unglaublichen Augen, diese wundervollen Hände und seine Stimme, die mir jetzt schon den Schweiß auf die Stirn trieb. Gesetzt den Fall, ich würde tatsächlich die Einladung zum Tee annehmen, begann ich zu schwadronieren, wie sollte ich den Nachmittag mit ihm überstehen, ohne ohnmächtig zu werden? Ohne daran denken zu müssen, wie es wäre, wenn er mich mit diesen Händen berühren würde? Wenn diese Augen mich genauso lustvoll betrachten würden, wie ich mich in dem Moment fühlte, in dem ich seine Stimme hörte? Zwischenzeitlich hatte ich mich aus meiner Starre gelöst und war aufgesprungen. Verwirrt und nervös ging ich in meiner Wohnung umher. Als ich vor dem Spiegel im Flur stehen blieb, betrachtete ich mich kritisch. War das wirklich schon so lange her, dass ich bei einem Date so nervös war? War ich schon so ausgetrocknet, dass ich den erstbesten Kerl anfallen würde, nur weil er eine tolle, tiefe, sinnliche, erotische und Leidenschaft verheißende Stimme hatte? „ROSIE … reiß Dich zusammen“, schimpfte ich mit meinem Spiegelbild. „Ist ja nicht auszuhalten mit Dir.“ Beleidigt, weil ein Teil meines Ichs nicht so wollte wie der andere, ging ich ins Bett. Es wurde die schlimmste Nacht meines Lebens. Kaum schloss ich die Augen und versuchte mich ins Land der Träume zu bringen, tauchten seine Augen auf. Geheimnisvolles Dunkel erschien da, das mich bis in die erotischen Untiefen meiner Fantasie verfolgte, um mich dort vor ihm auf die Knie sinken zu lassen, damit er mich nach allen Regeln der Kunst verführen konnte, und ich war wieder hellwach. Ich warf mich auf die andere Seite meines Bettes, startete einen neuen Versuch. Kaum hatte ich mich einigermaßen beruhigt, hörte ich seine Stimme, die mir die unglaublichsten Lüste versprach, während seine Hände diese Versprechungen auch wahr machten. Irgendwann änderte ich die Taktik und versuchte mich in die Geschichte des letzten Buches zu träumen, doch leider hatte der Erzähler seine Stimme. Auch das funktioniert also nicht. So ging das über Stunden, und als ich endlich gegen Morgen tatsächlich einschlief, träumte ich davon, was womöglich bei diesem Treffen zum Tee passieren würde. Gerädert und mit tiefen, dunklen Rändern unter den Augen stand ich auf, ließ mir ein Bad ein. Ganz nebenbei huschte mein Blick auf die Uhr. Noch sechs Stunden. Sechs Stunden, die ich nutzen konnte, um aus mir etwas zu machen, das dem vom gestrigen Tage halbwegs ähnlich sah. Aber ich machte es mir nicht einfach. Während ich versuchte, den Sonntag so normal wie möglich
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