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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons
Autoren: Larry Brent
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    Ruhige Atemzüge verkündeten, dass Larry
Brent schlief.
    Das kleine Hotelzimmer lag zu ebener Erde, und
vor das weitgeöffnete Fenster spannte sich ein engmaschiger Fliegendraht, um
Insekten und Ungeziefer abzuwehren.
    Die Luft war schwül. Die Hitze des Tages hatte
kaum abgekühlt, und jeder auf der Insel Tatakoto, die zum Tuamotu- Archipel gehörte,
der von Frankreich verwaltet wurde, sehnte sich nach einem reinigenden
Gewitter.
    Im Blattwerk der Palmen und duftenden
Sträucher bewegte sich kein Lüftchen.
    Es schien, als wäre die Natur unter der Wucht
der auf der Insel lastenden Hitze gerade zu erstarrt.
    Doch lautlos wie Schatten huschten zwei tief
geduckte Gestalten auf schmalen Pfaden dem kleinen Hotel entgegen, in dem sich
zur Zeit fünf Reisenden aufhielten.
    Bei ihnen handelte es sich in erster Linie um
Franzosen, die auf dieser noch nicht vom Tourismus überschwemmten Insel
geruhsame Urlaubstage suchten, ferner um Larry Brent, der sich nun schon zehn
Tagen auf der Insel aufhielt, um sich hier auf Tatakoto zu entspannen.
    Die beiden schattengleichen Gestalten mit den
nackten, dunkelbraunen Oberkörpern näherten sich dem Fenster des blonden
Mannes, der in der Ecke auf seiner Liege - nur mit knappen Shorts bekleidet -
trotz der herrschenden Hitze erstaunlich gut schlief.
    Die beiden Eingeborenen von Tatakoto bewegten
sich auf Zehenspitzen zu dem Fenster und warfen einen Blick durch den
engmaschigen Draht der die Öffnung bedeckte.
    Ihren schwarzen Augen entging nichts
von dem. Was im Zimmer stand.
    Es gab einen einfachen Schrank, ein Gestell,
woran die abgelegten Kleider des blonden Mannes hingen, der hier schlief, einen
groben Tisch und zwei einfache, handgezimmerte Stühle.
    Auf dem Boden lag eine fadenscheinige
Bastmatte.
    Larry Brent alias X-RAY-3 bewegte
sich.
    Unruhig warf er sich zur Seite, als spüre er unbewusst,
dass er in diesen Sekunden beobachtet wurde.
    Am wolkenlosen Himmel glitzerten tausend
Sterne. Das Firmament wirkte nicht schwarz wie der Himmel im Westen, sondern
war von einem tiefen Samtblau, als hätte ein Maler eine romantische Nacht
voller Geheimnisse auf seine Leinwand gebannt.
    Plötzlich war die Stimme mitten im
Zimmer, in dem der Schläfer lag.
    »...ich werde dich töten! Ich werde dir
beweisen, dass du nicht die geringste Chance hast...« Den Worten, die in
französischer Sprache gesprochen wurden, folgte ein teuflisches Lachen.
    Dann hörte man das Klirren von unsichtbaren
Schwertern, die gegeneinanderschlugen, das Keuchen von Männern, die einen
schweren Kampf austrugen, einen Kampf auf Leben und Tod...
    Die Gestalten wurden sichtbar, die da
sprachen, keuchten, kämpften...
    Der Fußboden des kleinen, schlichten
Hotelzimmers wurde durchsichtig.
    Darunter gab es keinen Keller.
    Es war ein alter, verlassener Friedhof mit
umgekippten Grabsteinen, eingesunkenen Gräbern und einer Trostlosigkeit und
Leere, die gespenstisch war und zeigte, dass dieses Areal schon viele
Jahrzehnte, wenn nicht mindesten, ein Jahrhundert schon nicht mehr benutzt
wurde.
    Da schlug Larry Brent die Augen auf, wunderte
sich über die Geräusche, die ihn plötzlich umgaben, und drehte langsam den
Kopf.
    Sanftes Sternenlicht rieselte durch den engen
Maschendraht, reflektierte auf dem gebräunten Gesicht von Larry Brent, in
dessen blaugraue Augen ein seltsamer Glanz trat, als er sah, was eigentlich
nicht sein konnte, nicht sein durfte...
    Das Klirren der Schwerter, die Flüche der
Männer, ihr Atmen und Keuchen... die Nähe von Gestalten, die nicht in diese
Zeit passten, sondern in ein anderes Jahrhundert, vielleicht in das sechzehnte
oder siebzehnte...
    Mit einem einzigen Ruck richtete X-RAY-3 sich
auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Szene, die sich ihm bot.
    Er hielt den Atem an, kniff sich in
den Oberarm und spürte den Schmerz.
    Das war kein Traum das war
unheimliche, gespenstische Wirklichkeit!
    Mit einem einzigen Blick in die Runde erkannte
der amerikanische PSA-Agent, dass sein Bett nicht mehr in dem kleinen
Hotelzimmer stand, das er vor zehn Tagen bezogen hatte, sondern mitten auf
einem alten Friedhof!
     
    *
     
    »Du wirst mir nicht nehmen können, was mir
gehört! « sagte der eine der Streithähne.
    Er war ein großer, dunkelhaariger Mann mit
bleichem Gesicht, in dem die Augen wie Kohlen glühten Er trug einen wallenden
Umhang, der im auffrischenden Wind wie eine Fahne flatterte.
    Sein Gegner war ein Pirat.
    Der drosch drauflos und nahm keine Rücksicht
auf irgendwelche
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