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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Autoren: Candace Bushnell
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öfne den Mund, um diese Unterstellung wortreich von mir zu weisen, schließe ihn dann aber wieder. Ich muss ihr nichts vormachen. »Ja.«
    »Ha! Da hast du aber ganz schön viele Leute an der Nase rumgeführt. Hast du keine Angst, dass sie es rauskriegen?«
    »Und wenn schon, was soll passieren? Ich brauche sowieso nicht mehr für den Nutmeg zu schreiben.« Ich zögere kurz. »Ich bin in einem Kurs für Kreatives Schreiben aufgenommen worden und gehe im Sommer für zwei Monate nach New York«, teile ich ihr schließlich die große Neuigkeit mit.
    »Hey!« Donna klingt beeindruckt und gleichzeitig ein bisschen neidisch. »Hab ich dir schon mal erzählt, dass ich eine Cousine in New York habe?«
    »Ja.« Ich räuspere mich. »Du hast es schon das eine oder andere Mal erwähnt.« Ungefähr eine Million Mal, um genau zu sein.
    »Sie arbeitet in einer Werbeagentur und ist total erfolgreich. Die Typen stehen Schlange bei ihr. Sie sieht aber auch verdammt gut aus.«
    »Schön für sie.«
    »Ich meine, so richtig gut. Und sie hat echt was drauf. Jedenfalls finde ich …«, sie legt eine Kunstpause ein und zupft ihr Kleid zurecht, »… dass ihr euch unbedingt kennenlernen solltet. «
    »Okay.«
    »Nein, wirklich«, sagt sie nachdrücklich. »Ich gebe dir ihre Nummer, und wenn du in New York bist, rufst du sie einfach an und trifst dich mal mit ihr. Sie wird dir gefallen. Meine Cousine ist noch verrückter als ich.«
     
    Ich biege bei uns in die Einfahrt und halte verwirrt an.
    Vor der Garage steht ein roter Pick-up, und es dauert einen Moment, bis mir klar wird, dass es Lalis Pick-up ist und sie jetzt bei mir zu Hause sitzt und auf mich wartet. Vielleicht haben sie und Sebastian Schluss gemacht. Meine Gedanken überschlagen sich. Vielleicht haben sie Schluss gemacht und sie will sich bei mir entschuldigen, und das bedeutet, dass ich vielleicht – ganz vielleicht – wieder mit Sebastian zusammen sein kann und Lali und ich wieder Freundinnen sein können und …
    Ich parke neben dem Pick-up und schüttle den Kopf. Was sind das für Gedanken? Ich könnte nie wieder mit Sebastian zusammen sein. Er ist untragbar geworden, wie ein Lieblingspulli mit einem hässlichen Fleck darauf. Und meine Freundschaft zu Lali? Auch ein für alle Mal zerstört. Was will sie dann hier?
    Sie sitzt mit Missy auf der Veranda. Höflich wie immer versucht
meine Schwester ein Gespräch in Gang zu halten, obwohl sie wahrscheinlich genauso verwirrt über Lalis Besuch ist wie ich. »Und wie geht es deiner Mutter?«, fragt Missy unbehaglich.
    »Gut«, sagt Lali. »Mein Vater hat ihr einen Welpen geschenkt, ihr geht’s also blendend.«
    »Nett von ihm.« Missy lächelt verkrampft, als sie mich plötzlich bemerkt. »Carrie«, ruft sie und springt auf. »Gut, dass du da bist. Ich muss dringend üben.« Sie lässt ihre Finger über eine imaginäre Klaviertastatur gleiten.
    »Schön, dich mal wieder gesehen zu haben«, sagt Lali und blickt Missy hinterher. Dann schaut sie mich an.
    »Und?«, frage ich kühl.
    »Wie konntest du nur?«
    »Was?« Ich hätte eigentlich gedacht, sie würde sich vor mir in den Staub werfen.
    »Wie konntest du nur?«
    Und dann fällt mein Blick auf das zusammengerollte Manuskript in ihrer Hand. Mir bleibt fast das Herz stehen. Ich weiß sofort, was es ist: der Artikel über sie und Sebastian, den ich Gayle vor paar Wochen mit der Bitte, ihn vorerst noch zurückzuhalten, gegeben habe. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er besser überhaupt nicht veröfentlicht wird – aber das habe ich Gayle noch nicht gesagt.
    »Wie konntest du nur so etwas schreiben?«, fragt Lali.
    Ich mache einen Schritt auf sie zu, zögere und setze mich dann ihr gegenüber an den Tisch. Sie spielt die Harte, aber ihre Augen sind groß und glitzern verdächtig.
    »Wovon redest du?«
    »Davon!« Sie wirft die Blätter auf den Tisch. Ein paar davon werden auf den Boden geweht. Sie sammelt sie hastig wieder
ein. »Und versuch jetzt nicht, es abzustreiten. Wir wissen beide, dass du das geschrieben hast.«
    »Ach ja?«
    Sie wischt sich mit dem Handrücken eine Träne aus dem rechten Auge. »Mir machst du nichts vor. Da drin stehen Dinge, die nur du wissen kannst.«
    Verdammt. Jetzt habe ich irgendwie doch ein schlechtes Gewissen.
    Trotzdem ist immer noch sie diejenige, die für das alles verantwortlich ist.
    Ich lehne mich im Stuhl zurück und lege die Füße auf den Tisch.
    »Wie bist du überhaupt an den Text gekommen?«
    »Jen P hat ihn mir
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