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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Autoren: Candace Bushnell
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ein paar Kurven gebrauchen.«
    »Leider kann man sich perfekte Brüste nicht einfach mal eben so besorgen. Die gibt es nicht wie Süßigkeiten im Laden zu kaufen, weißt du?«
    Sie kicherte. »Als ich noch klein war, hat unsere Großmutter uns immer erzählt, dass man Babys im Laden bekommt.«
    »Das tut mir jetzt wirklich leid, Donna, aber ich muss dir sagen, dass deine Großmutter euch angelogen hat«, sagte ich mit unbewegter Miene.

    Ich gehe die Treppe zu Donnas Zimmer hoch und frage mich zum tausendsten Mal, wie es passieren konnte, dass wir Freundinnen geworden sind. Oder uns zumindest angefreundet haben. Von einer echten Freundschaft kann nicht die Rede sein. Dafür sind wir viel zu verschieden. Wir werden nie wirklich auf einer Wellenlänge sein, wollen es vielleicht auch gar nicht. Aber davon abgesehen ist sie echt ziemlich cool.
    Es kommt mir vor, als wäre eine Million Jahre vergangen, seit ich zufällig in diesem Fotokurs gelandet bin und mit ihr in ein Zweierteam gesteckt wurde. Wir haben beide regelmäßig an dem Kurs teilgenommen, und nachdem der Artikel über die Bienenkönigin herauskam, taute sie mir gegenüber mehr und mehr auf.
    »Ich weiß immer noch nicht, wie das mit der Einstellung der Schärfentiefe geht«, stöhnte sie eines Nachmittags. »Jedes Mal, wenn Todd Upsky von Schärfe spricht, muss ich immer sofort an scharfen Sex mit ihm denken. Ich kann einfach nichts dagegen machen.«
    »Denk doch einfach an einen Hotdog mit extrascharfer Chilisoße. Oder besser nicht, sonst denkst du wieder an sein Würstchen. « Wir schauten uns an und fingen an zu kichern.
    Von da an war ich für Donna nicht mehr die eingebildete Zicke, die sich für etwas Besseres hält, sondern die kleine Ulknudel, die einen ziemlich schrägen Humor hat. Und als wir das nächste Mal in Zweiergruppen eingeteilt wurden, wollte Donna unbedingt mit mir zusammenarbeiten.
    Diese Woche mussten wir uns selbst ein Thema einfallen lassen und es fotografisch umsetzen. Wir entschieden uns für »Metamorphosen«. Genau genommen war es meine Idee, aber Donna war sofort Feuer und Flamme, als ich vorschlug, sie mit
Hilfe von Make-up und Kleidung in drei grundverschiedene Frauen zu verwandeln und zu fotografieren.
    »Donna?«, rufe ich. Ihre Tür steht ofen, aber ich klopfe trotzdem kurz höflich an, bevor ich ins Zimmer trete. Sie steht mit vornüber gebeugtem Kopf vor dem Spiegel und kämpft mit dem Reißverschluss an dem schwarzen Seidenkleid meiner Mutter, das ich mitgebracht habe. Donna dreht sich zu mir um und stemmt die Hände in die Hüften. »Herrgott, Carrie, du musst doch nicht anklopfen. Hilf mir lieber!«
    Sie richtet sich auf, und als ich sie in dem Kleid meiner Mutter so vor mir stehen sehe, habe ich einen Moment lang das Gefühl, als würden Vergangenheit und Zukunft ineinanderfließen wie zwei Flüsse, die ins Meer münden. Ich fühle mich verloren wie eine Schiffbrüchige auf einem Floß inmitten von Wasser ohne Land in Sicht.
    »Carrie?«, fragt Donna besorgt. »Alles okay?«
    Ich atme einmal tief durch und strafe die Schultern. Ich habe jetzt ein Paddel, erinnere ich mich. Höchste Zeit, meiner Zukunft entgegenzurudern.
    Und dann gehe ich zu Donna und ziehe mit einem Ruck den Reißverschluss zu.
    »Danke«, sagt sie.
    Kurz darauf räkelt sie sich in verführerischer Pose unten auf der Couch, während ich die Kamera auf das Stativ schraube.
    »Du bist echt komisch, weißt du das?«, sagt sie.
    »Ja.« Ich lächle.
    »Aber ich meine nicht komisch im Sinne von witzig.« Sie stützt sich auf die Ellbogen. »Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Du bist ganz anders, als ich dich eingeschätzt habe.«
    »Wie meinst du das?«

    »Keine Ahnung. Ich hab dich eigentlich immer für ziemlich langweilig gehalten. Bisschen streberhaft. Ich meine, du bist hübsch und alles, aber du hast nie wirklich was aus dir gemacht und dein Aussehen eingesetzt.«
    »Vielleicht wollte ich stattdessen lieber meinen Kopf einsetzen. «
    »Nein, das ist es nicht«, sagt sie nachdenklich. »Ich war mir immer sicher, dass ich dich locker fertigmachen könnte, wenn ich wollte. Aber dann hab ich diesen Artikel im Nutmeg gelesen. Eigentlich hätte ich sauer sein müssen, aber irgendwie hat mir das imponiert. Ich dachte: ›Wow. Das ist mal ein Mädchen, das sich behaupten kann. Das sich mir gegenüber behaupten kann.‹ Und davon gibt es nicht gerade viele, glaub mir.«
    Sie wirft mir einen Blick zu. »Du bist doch Pinky Weatherton, oder?«
    Ich
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