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Texas Queen

Texas Queen

Titel: Texas Queen
Autoren: Ruth Jean Dale
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Hals.”
    Niki leckte sich die Lippen, aber ihre Arme hingen wie taub an ihr herab.
    Dani machte es ihr vor, und streichelte den Hals des Tieres. “Du willst dich doch mit ihm anfreunden”, erklärte sie. “Stell ihn dir wie einen großen Hund vor. Du magst doch Hunde, und die sind viel gefährlicher als Pferde.”
    “Das glaube ich nicht. Mich hat noch kein Hund niedergetrampelt.” Zitternd legte Niki Sundance eine Hand auf den Hals. “Und was jetzt?”
    “Jetzt stellst du deinen linken Fuß in den Steigbügel und schwingst dich in den Sattel.
    Der entscheidende Moment war gekommen. Niki blickte auf das gescheckte Pferd, und hätte fast die Nerven verloren. Entweder sie tat es jetzt, oder sie vergaß den ganzen Plan. Sie tat es für Clay. Seinetwegen bin ich zu allem bereit, dachte sie und biss die Zähne zusammen. Dann griff sie nach dem Sattelknauf.
    “Und wie du auf dieses Pferd gestiegen bist, das hat mich wirklich sehr beeindruckt.” Über die Schulter sah Travis Niki an. “Du hast tatsächlich Mut, Kleines.”
    “Danke.” Es klang bedrückt, denn eines war für Niki klar. Mut reichte nicht aus für diese Überwindung. Hier ging es um Liebe. Und wenn sie noch einmal in den Sattel stieg, würde es für sie genauso schwer wie beim ersten Mal werden, aber sie hatte sich jetzt entschieden.
    In nicht ganz einer Stunde würden sie Dallas erreichen. Noch eine Stunde, dachte Niki. Ich werde versuchen, auf ein Pferd zu steigen und oben zu bleiben, obwohl ich geschworen habe, das nie im Leben zu tun. Dann werde ich lächeln und dumme Fragen beantworten, um einen Titel zu gewinnen, der mir nichts bedeutet.
    Doch sie musste es tun, denn dann war sie zumindest nicht dafür verantwortlich, dass er seinen Job verlor.
    Sein Glück bedeutete ihr in diesem Moment mehr als ihr eigenes. Das musste einfach Liebe sein.
    Noch schwerer als das Reiten würde es für sie sein, Clay ihre Liebe zu gestehen. Auch das musste sie tun.
    Niki blickte Danis Schwiegervater an. “Es ist wirklich sehr nett von dir, dass du mich begleitest, Travis.”
    “Mit Nettigkeit hat das nichts zu tun”, entgegnete er verlegen.
    “Und ob”, beharrte sie entschieden.
    “Ich handle nur aus Eigennutz. Ich brauchte einen Anlass, um sie wiederzusehen, und den hast du mir geliefert. Mehr nicht.”
    Niki wusste genau, dass er von Eve sprach. “Du und Eve, ihr passt ziemlich gut zusammen.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Zu Anfang schon. Aber dann sagte sie, dass ich ihre Gesellschaft nicht als selbstverständlich betrachten darf. Was soll das denn heißen, bitte sehr? Wenn du jemanden noch keine vierundzwanzig Stunden kennst, was heißt denn da ‘als selbstverständlich betrachten’?”
    Niki lachte. “Das kann ich mir auch nur schwer erklären.”
    “Sie sagte, wenn ich nicht auf der Bar-K-Ranch sei, bevor sie abreist, dann wär’s das für sie. Und ich sagte ihr, wenn sie nicht wenigstens noch einmal bei mir anruft, bevor sie nach Dallas fährt, dann sei sie anscheinend nur eine dieser Großstadtpflanzen, die uns Cowboys ausnutzen, um sich ein bisschen zu amüsieren.”
    “Klingt für mich nach einer Zwickmühle.”
    “Ja, aber daran ändere ich gerade etwas. Ich habe sie so sehr vermisst, dass ich …” Er seufzte. “Du hast mir die Entschuldigung gegeben, die ich gebraucht habe, um nach Dallas zu fahren. Dafür muss ich dir eigentlich danken. Eve ist ein ganz besonderer Mensch, und was immer auch zwischen uns geschehen wird, ich will es nicht versäumen, nur weil ich den ersten Schritt nicht gemacht habe.”
    Niki nickte. Ihr ging es genauso. Sie musste ein Wagnis eingehen, um herauszufinden, was zwischen Clay und ihr war.
    Zum ersten Mal seit Langem hatte sie das Gefühl, dass sie genau das Richtige tat.
    Bald wechselte Travis mit dem Pick-up samt Pferdeanhänger die Spur und bog auf einen Highway in Richtung Osten. Sobald er sich in den Verkehr eingefädelt hatte, sah er seine schweigsame Beifahrerin an. “Du wirst nervös, stimmt’s?”
    “Ja.” Sie biss sich auf die Lippe.
    “Wenn wir da sind, dann gehst du einfach los und erkundigst dich, wo du wann zu sein hast, und was du tun sollst. Inzwischen lade ich Sundance aus, führe ihn ein bisschen herum und bereite ihn für euren Auftritt vor.”
    “Vielen Dank, Travis.”
    “Keine Sorge, Niki. Dani hat recht, wirklich jeder kann dieses Pferd reiten. Wenn es sein muss, nimmt der gute Sundance noch einen Huf hoch und hält dich damit im Sattel fest.”
    Bei der Vorstellung
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