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Texas Queen

Texas Queen

Titel: Texas Queen
Autoren: Ruth Jean Dale
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dass sein Job von ihrem Erscheinen abhing. Nur um sich keine Vorwürfe machen zu müssen, war sie hergekommen.
    Na, wunderbar! Clay fühlte sich wie der letzte bemitleidenswerte Idiot, während er dastand und wartete, dass der Wagen anhielt, damit er jeder einzelnen Frau vom Wagen helfen konnte. Im Moment konnte er nur an Niki denken und daran, welche Überwindung sie dieser Auftritt kosten mochte.
    Er hatte sein Ziel erreicht, aber er fühlte sich hundeelend dabei.
    Niki streckte die Hand aus, und Clay umfasste sie so fest, dass Niki erschrocken Luft holte.
    “Tut mir leid”, flüsterte er und begleitete sie zum Ende der Rampe, die hinten an den Heuwagen gerollt worden war.
    Kein Lächeln, kein verschwörerisches Zwinkern. Niki spürte, wie ihr Magen sich noch mehr zusammenkrampfte. In ihrer engen Jeans und Stiefeln fühlte sie sich lächerlich, während sie sich zu den anderen Frauen stellte und lächelte, als sei sie überglücklich, heute hier auftreten zu dürfen.
    Dabei war dies erst der Anfang. Es wartete immer noch der Auftritt zu Pferde auf sie.
    Als ihr Name aufgerufen wurde, tat Niki, was die anderen Frauen auch getan hatten: ein paar Schritte nach vorn gehen, lächeln, sich langsam im Kreis drehen, nach rechts gehen, wieder nach links gehen und zurück zum Ausgangspunkt. Dann wieder auf den Heuwagen, während Countrymusic erklang, in die Menge lächeln und Kusshändchen verteilen.
    Niki glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
    Clay wartete hinter dem Tor außerhalb der Arena, um Niki vom Heuwagen zu helfen. Die anderen Frauen beobachteten ihn dabei wütend, während Niki sich unwillig in einen engen Gang drängen ließ.
    “Was tust du hier?”, erkundigte er sich mit schneidender Stimme.
    “Ich …” Ihr fielen keine passenden Worte ein, mit denen sie ausdrücken konnte, was in ihr vorging. Also warf sie sich Clay einfach an die Brust und schlang ihm die Arme um den Nacken. “Ich bin gekommen, weil ich dich liebe”, brachte sie unter Tränen hervor.
    Er zog Niki so eng an sich, dass ihr die Luft wegblieb. “Habe ich mich da verhört?”, fragte er ungläubig. “Du liebst mich? Wirklich?”
    Er erwiderte ihre Liebeserklärung nicht, doch Niki wollte sich nicht von ihrem Entschluss abbringen lassen, ganz offen und ehrlich zu ihm zu sein. Sie nickte und stieß ihm dabei mit dem Kopf ans Kinn. “Ich liebe dich und werde tun, was ich kann, damit dein Job bei Mother Hubbard gesichert wird.”
    Clay erstarrte und lockerte seinen Griff um Niki. “Eve hat dir davon erzählt?”
    “Ja.” Sie lehnte sich ein wenig zurück, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte.
    “Sieh mal, wenn ich diesen Job verliere, stehe ich trotzdem nicht ganz ohne Zukunft da. Ich finde bestimmt etwas anderes, also brauchst du dich mir gegenüber zu nichts verpflichtet zu fühlen.” Er ließ die Arme sinken, trat einen Schritt zurück, und sein Gesicht wirkte so ausdruckslos und hart wie aus Stein gemeißelt.
    Panik stieg in Niki auf. “Und wenn ich mich doch verpflichtet fühle?”
    “Komm schon, Niki.” Er schüttelte den Kopf. “Du müsstest gleich auf ein Pferd steigen und in diese Arena reiten. Willst du das tun? Das glaube ich einfach nicht.”
    Ihr Mund war wie ausgetrocknet, und ihre Hände wurden feucht. “Natürlich ist mir bei dem Gedanken nicht wohl”, gab sie zu. “Aber ich bin bereit, es zu versuchen. Wenn ich es nicht tue, werde ich mich für alle Zeiten als Feigling fühlen.” Verunsichert lachte sie. “Wahrscheinlich verliere ich ohnehin, also brauche ich es nur dieses eine Mal zu tun.”
    “Träum weiter.”
    “Wie bitte?”
    “Die Entscheidung ist doch längst gefallen, Niki. Wenn du nicht gerade vom Pferd fällst, wirst du gewinnen.”
    “Was?” Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie holte erschrocken Luft. “Meinst du damit, ich …”
    “Niki!” Travis kam um die nächste Ecke auf sie zu. “Hier steckst du also. Komm schnell, sie warten schon auf dich. Auf Sie auch, Clay. Eve kocht schon vor Zorn.”
    “Travis?” Stirnrunzelnd sah Clay ihn an. “Was haben Sie denn damit zu tun?”
    “Nicht viel”, erwiderte der Rancher. “Nur ein Freundschaftsdienst. Hier.” Er hielt Niki eine Jeans in hellem Violett hin. “Zieh die an, und dann geht’s los. Sundance ist schon bereit.”
    Einen Moment stand sie nur reglos mit der Jeans in den Händen da und kämpfte gegen ihre panische Angst. Ich kann es nicht, schoss es ihr durch den Kopf. Schon gar nicht, wenn ich auch gewinnen
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