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Texas Queen

Texas Queen

Titel: Texas Queen
Autoren: Ruth Jean Dale
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werde. Aber vielleicht hatte Clay ja unrecht. Hilfesuchend sah sie ihn an.
    “Du brauchst es nicht zu tun”, wiederholte er leise.
    Und in diesem Augenblick wurde ihr mit absoluter Sicherheit klar, dass sie es tun musste.
    “Okay, Sundance.” Niki strich dem Pferd zögernd mit der Hand über den Nasenrücken. “Wir beide machen das schon, mein Freund, oder? Du wirst mich nicht enttäuschen, ja?”
    Ganz ruhig blickte das Pferd sie aus seinen dunklen Augen an.
    “Ich nehme das mal als Aufmunterung.”
    “Steigen Sie jetzt endlich auf?” Der Mann, der für den Ablauf der Veranstaltung verantwortlich war, tauchte mit einem Schreibblock neben ihr auf.
    Der hat gut reden, dachte sie. Er trug einen Anzug, und an der Art, wie er Sundance aus dem Weg ging, erkannte sie, dass er von Pferden anscheinend noch weniger verstand als sie.
    Travis trat einen Schritt vor. “Lass mich dir raufhelfen. Behalte die Füße in den Steigbügeln und lass die Zügel nicht los. Sundance weiß schon, was er tun muss. Und wenn du ihn einfach machen lässt …”
    Er lächelte ihr zu, und bevor sie genau wusste, was geschah, saß sie schon im Sattel. Travis steckte ihren linken Fuß in den Steigbügel.
    “… dann wird alles fantastisch laufen.”
    “Ich überlasse ihm gern die Regie.” Mit einer Hand hielt sie sich am Sattelknauf fest und atmete tief durch. “Ich bin bereit.”
    “Dann los, ihr zwei.” Travis klopfte Sundance auf den Rücken und trat einen Schritt zur Seite.
    Niki war auf sich allein gestellt.
    Clay saß neben Eve in der Ehrenloge und hielt den Atem an. Er konnte nicht fassen, dass Niki das hier versuchen wollte. Nur zu gut konnte er sich daran erinnern, wie sie reagiert hatte, als er versucht hatte, sie auf dem Pferd zu entführen.
    Mit hoch erhobenem Kopf galoppierte Sundance in die Arena ein, während Niki sich verkrampft im Sattel hielt. Die Menge applaudierte, und Niki zuckte zusammen, als sei sie geschlagen worden. Das Pferd dagegen zögerte keine Sekunde und blieb vollkommen ruhig.
    Sie macht das fabelhaft, dachte Clay, und seine Angst verwandelte sich allmählich in Stolz und Bewunderung. Sobald Niki erkannte, dass der schlimmste Moment vorüber war, richtete sie sich im Sattel auf, und ihr langes schwarzes Haar wehte wie ein dunkles schimmerndes Banner.
    Pferd und Frau vollendeten den Kreis durch die Arena und nahmen ihren Platz in der Reihe der Cowgirls ein. Die zwölf Teilnehmerinnen der Endrunde, die schönsten aller Teilnehmerinnen. Anscheinend sah das Publikum das genauso, denn alle klatschten begeistert Beifall.
    Sie hat es gar nicht nötig, dass das Ergebnis schon festliegt, dachte Clay. Sie ist den anderen so meilenweit überlegen, dass es jedem auffallen muss.
    Travis kam in die Loge, und Eve begrüßte den großen Rancher mit einem strahlenden Lächeln. “So sehen wir uns wieder”, sagte sie mit tiefer sexy Stimme.
    “Hallo, Eve. Das hast du mir doch erst vor einer Viertelstunde schon gesagt.”
    “Stimmt, das habe ich. Übrigens hast du mit Niki wundervolle Arbeit geleistet.”
    “Ich habe überhaupt nichts gemacht, außer dass ich sie auf dieses Pferd gesetzt habe.” Er betrachtete Eve von Kopf bis Fuß. “Wir beide haben etwas Wichtiges zu besprechen.”
    “Später, Darling. Ich möchte erst sehen …”
    “Nein, jetzt.”
    “Travis, jetzt sei nicht so insubordinant.”
    “Das bin ich nicht.” Er runzelte die Stirn. “Was in aller Welt ist insubordinant?”
    “Wie bitte?” Erstaunt sah sie ihn an. “Es heißt so viel wie bockig.”
    “Dann bin ich es doch.” Er griff ihre Hand. “Gehen wir.”
    “Aber …”
    “Eve, entweder jetzt gleich oder nie.”
    Sie standen da und sahen sich an. Clay konnte sich schon denken, wie dieser Willenskampf ausging. Er wandte sich wieder der Frau zu, die mitten in der Arena auf dem Pferd saß. Als Travis und Eve weggingen, sah er ihnen nicht einmal nach.
    “Ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft!”
    Niki glitt aus dem Sattel in Clays Arme. “Egal, was jetzt passiert, ich habe meine größte Angst überwunden. Wahrscheinlich wird aus mir nie ein so großer Pferdeliebhaber, wie meine Schwestern es sind, aber mir wird auch nie mehr der kalte Schweiß ausbrechen, sobald ich nur in die Nähe von Pferden komme.”
    “Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie stolz ich auf dich bin, Niki.” Er hielt sie eng an seine Brust gedrückt.”
    “Hast du gesehen, wie schnell Sundance und ich geritten sind? Ich dachte, wir sollten vielleicht nur
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