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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag
Autoren: Ewa Aukett
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1. Kapitel
    „Guten Morgen.“ Ein wenig abgehetzt betrat Sylvie das Büro, sah zu der Uhr hinüber, die kurz vor neun anzeigte, und suchte den Blick ihrer frisch aus dem Urlaub zurückgekehrten Kollegin. „Hab ich es noch geschafft, vor Manning hier zu sein?“
    „Ja, hast du. Guten Morgen, Langschläferin.“
    Mit einem belustigten Grinsen streckte Kyra sich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Eine Augenbraue hochgezogen, betrachtete sie Sylvie amüsiert, die entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit so gar nicht ausgeschlafen und durchgestylt aussah.
    „Die Party war wohl länger als geplant?“
    Kichernd hängte diese ihre Jacke an den Garderobenständer und kam zu Kyras Schreibtisch herübergeschlendert.
    „Na ja, im Bett war ich schon früh genug“, bemerkte Sylvie vielsagend. „Ich kam nur nicht zum Schlafen.“
    Kyra lachte leise.
    „Ah, Herrenbesuch“, stellte sie fest.
    „Ja, und die beiden haben mich die halbe Nacht wachgehalten.“ Ein breites Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht, als Kyra verblüfft den Mund aufriss und sie fassungslos anstarrte. Die Frage nach näheren Details blieb ihr verwehrt, da sich in diesem Moment die Tür öffnete und ihr Boss das Empfangszimmer betrat.
    „Guten Morgen, die Damen!“
    Rasch klappte Kyra den Mund zu und erwiderte die herzliche Begrüßung von Mike Manning, der zu ihr an den Tisch trat und ihr kräftig die Hand schüttelte. Ein warmes Lächeln lag um seine Augen.
    „Schön, Sie wieder hier zu haben, Cook.“ Er warf einen flüchtigen Blick in Sylvies Richtung, die sich an ihrem Schreibtisch niederließ und den Computer einschaltete. „Miss Butler hat Sie während Ihrer Abwesenheit hervorragend vertreten, soweit es ihre Möglichkeiten zuließen. Wie war Ihr Urlaub?“
    „Erholsam. Danke der Nachfrage.“
    „Fein, fein. Dann sind Sie wieder ganz und gar einsatzfähig, nehme ich an?“
    Irritiert zog Kyra die Stirn kraus und verkniff sich ein spöttisches Lächeln. Sie war es nicht gewohnt, dass Manning sich so enthusiastisch nach ihrem Urlaub und dem damit verbundenen Erholungszustand erkundigte. In der Regel setzte er voraus, dass man hundertprozentig zur Verfügung stand, sobald man die Schwelle von Manning Incorporated überschritt.
    „Wie immer voll dabei“, erwiderte Kyra leichthin. Der Druck seiner Finger wurde noch ein wenig stärker, ehe er schließlich ihre Hand losließ. Gut gelaunt zwinkerte er ihr zu.
    „Großartig!“ Mit einem Nicken verlagerte er das Gewicht von einem Bein auf das andere. „Um halb zehn habe ich ein Meeting mit Grant Travers. Ich brauche Sie dabei.“
    Kyra stutzte und blickte kurz zu ihrer Kollegin hinüber, die nur ratlos das Gesicht verzog und mit den Schultern zuckte. Eigentlich war Sylvie immer diejenige, die seinen Terminen beiwohnte, schließlich war sie seine persönliche Assistentin.
    Erstaunt musterte Kyra ihren Boss.
    „Mich?“
    „Ja, Cook. Sie!“
    Einen Moment lang starrte sie ihn an.
    Kyra war für das Netzwerk der Firma verantwortlich. Natürlich kannte sie Travers vom Hörensagen. Er war seit knapp zwei Jahren der Sicherheitschef in der New Yorker Filiale.
    Ganz gleich, warum
er
hier war, es gab keine logische Erklärung, weshalb
sie
bei diesem Treffen anwesend sein sollte. Sie war IT-Spezialistin - ein notorischer Computerwurm -, keine Sekretärin.
    Mannings Anliegen war ziemlich ungewöhnlich, allerdings bezweifelte sie, dass er es ihr hier und jetzt erklären würde.
     „Okay.“
    Er nickte ihr knapp zu, bat Sylvie um seinen Morgenkaffee und verschwand durch die angrenzende Tür in sein eigenes Büro.
     
    „Was hat das zu bedeuten?“
    Sylvie ging geschäftig zu der kleinen Teeküche hinüber und zuckte ratlos mit den Schultern, während Kyra nachdenklich auf ihrem Kugelschreiber herumkaute.
    „Keine Ahnung. Aber immerhin sorgt deine Anwesenheit dafür, dass er wieder gute Laune hat. Die letzten Tage war er ziemlich unausstehlich.“
    „Schön, wenn man so eine positive Wirkung hat“, stellte Kyra fest. „Seit wann ist Travers in London?“
    „Er ist vorgestern angekommen“, erklärte Sylvie.
    Sie befüllte die Kaffeemaschine und drehte sich halb zu Kyra um. Ihre Körperhaltung war einstudiert, aber sexy, während sie eine Hand auf die Hüften legte und ihrer Kollegin einen lasziven Blick zuwarf. Kyra schmunzelte amüsiert.
    „Ein echter Hingucker, Schätzchen! Endvierziger, breite Schultern, schmale Hüften ...  der ist wirklich heiß. Er hat mich angeflirtet, aber leider
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