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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht
Autoren: Unbekannt
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Mogtans Gedicht
     
    Die Weissagungen des Futars - sie führen zur Entscheidung auf Pombar
     
    von H. G. Francis
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Gucky - Der Mausbiber begibt sich auf eine gefährliche Erkundungsmission.  
    Ikanema Two - Der Landesherr von Pombar wird in der eigenen Zitadelle gefangen gehalten.  
    Mogtan - Der Futar ist zugleich der Seelenspiegel des Landesherrn.  
    Le Karanu - Der Di'Valenter hat mit ungewöhnlichen Problemen zu kämpfen.  
    Grent Skryra - Der Kymatiker spricht seltsame Warnungen aus.  
    Alexander Woodi - Der siganesische Agent wird zum Museumsdieb.  
     
     
    1.
     
    In seiner Ehrfurcht verneigte sich Mogtan so tief vor Ikanema Two, dass seine Nase beinahe den Boden berührte. Das lange schwarze Haar fiel ihm über den Kopf hinweg nach vorn, wo es seine Gesichter verhüllte.
    In dieser Haltung verharrte er einige Zeit, um dann langsam rückwärts zu schreiten, bis zu einem Teppich, über dem ein silbern schimmernder Funke schwebte. Als er dort angelangt war, strich er sich mit beiden Händen das Haar zurück, so dass sowohl sein eigentliches Gesicht als auch jenes kleinere auf seiner unverhüllten Brust sichtbar wurde. Beide zeigten einen Ausdruck der Verzückung.
    Mogtan fühlte sich geschmeichelt, weil es ihm vergönnt war, seine Kunst dem Landesherrn zu offenbaren. Und das gerade jetzt, da Ikanema Two verhaftet und eingekerkert worden war.
    Der Futar wusste nicht genau, weshalb das Ungeheuerliche geschehen war. Ihm war nur bekannt, was man sich in allen Gassen zuflüsterte. Demnach hatte der Landesherr durch verbotene Finanzmanipulationen die wirtschaftliche Situation des Planeten Pombar ganz anders dargestellt, als sie tatsächlich war. Das hatte zur Folge gehabt, dass dem Volk nur sehr geringe Tributleistungen an das Reich abverlangt worden waren.
    Seine Versuche, das Volk zu entlasten, hatten dem Landesherrn bei diesem an Verehrung grenzendes Ansehen verschafft. Doch das hatte ihn nicht vor dem Kerker bewahrt, und es würde kaum verhindern, dass er und seine Familie auf die Folterwelt Sivkadam gebracht werden würden.
    Jetzt wollte Ikanema Two von seinem Futar wissen, wie seine Zukunft aussah. Er wollte herausfinden, ob es nicht eine Hoffnung gab, dem grausamen Schicksal zu entgehen.
    Der Landesherr hatte ein bewegtes Leben hinter sich, wie der Futar wusste. Mehr als einmal hatte Ikanema dem Tod ins Angesicht geblickt und war ihm doch im letzten Augenblick entkommen. Dieses Mal allerdings standen er und seine Angehörigen dem ganzen Reich Tradom gegenüber. Nun ging es nicht um Piraten oder Abenteurer, sondern um die Repräsentanten eines bedingungslosen Machtwillens, die sich entschlossen hatten, seinen Widerstand gegen die Tributleistungen zu brechen.
    Dass der Landesherr längst Sympathien für das geheimnisvolle Trümmerimperium aufbrachte, davon wussten seine Feinde nichts! Ikanema hatte es seinem jüngsten Sohn erzählt, und sein Seelenspiegel ahnte es schon länger. Aber davon durften die Abgesandten des Reiches auf keinen Fall erfahren. In dieser Situation war Mogtan bereit, sein ungewöhnliches Können aufzubieten, um seinem Landesherrn einen Blick in seine Zukunft zu gewähren.
     
    *
     
    Verwundert beugte sich Kommandant Le Karanu nach vorne. Seine Augen verengten sich.
    Angestrengt beobachtete er das seltsame Phänomen, das ihm die Beobachtungsanlage der Zitadelle vermittelte.
    Einen derartig leuchtenden Funken hatte er nie zuvor gesehen. Er fragte sich bereits, ob er richtig entschieden hatte, als er dem Futar erlaubt hatte, zu den Häftlingen zu gehen.
    Der Di'Valenter galt als ehrgeiziger und rücksichtsloser Mann, der sich ganz und gar auf seine Karriere konzentrierte. Er stammte aus einfachen Verhältnissen, und er wollte weiter nach oben kommen - ganz gleich, auf welche Weise.
    Kommandant der Zitadelle zu sein genügte ihm nicht. Schritt für Schritt hatte er sich bis zu dieser Stellung gekämpft. Dabei hatte er bereits ein beachtliches Stück Wegs zurückgelegt, an seinem selbst gesteckten Ziel aber war er noch lange nicht.
    Dass er dem eingekerkerten Landesherrn einen Gefallen getan hatte, indem er den Zukunftsseher zu ihm ließ, hatte mit einer einfachen Spekulation zu tun: Sollte Ikanema Two wider Erwarten nicht verurteilt und zur Folterwelt deportiert werden, konnte der Di'Valenter mit einer großzügigen Gegenleistung für sein Entgegenkommen rechnen. Sollte Ikanema Two die Begegnung mit dem Zukunftsseher aber zur Vorbereitung der
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