Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
war es nicht mit Absicht geschehen. Seine Gefühle waren einfach nicht immer gleich. Und sie waren beide erwachsen. Er mochte sie mehr, als Worte es ausdrücken konnten, aber Liebe? Liebte er sie? Wie ein Bruder vielleicht, aber mehr als das war es nicht. Er sah auf und begegnete Steeles Blick.
    »Gut«, sagte sie sachlich. »Wie ich sehe, ist Ihnen das völlig neu. Ich schlage vor, Sie denken erst mal über alles nach, und dann reden Sie mit ihr. Sie kennen sie besser als jeder andere hier, jedenfalls dachte ich das. Versuchen Sie, die Wogen zu glätten und ihr die Dummheit auszureden, und geben Sie mir Bescheid. Bis dahin werde ich wegen ihrer Kündigung nichts unternehmen.«
     
    Die Musik wechselte zu einem Song von Jay Sean, den Donovan mochte, wie er wusste, doch sie zeigte keine Regung. Gedankenverloren starrte sie irgendwo ins Leere. Er trank einen kräftigen Schluck Wodka, dann stellte er das Glas ab. Normalerweise hätte er ihre Hand genommen und sie gezwungen, ihn anzusehen, aber er wusste, dass das jetzt keine gute Idee war.
    »Sam, es ist sinnlos, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Also gut, wie ich höre, willst du weg. Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das hätte ich schon noch.«

    »Aber Carolyn wusste es als Erste. Was ist los? Ich dachte, wir sind Freunde.«
    Sie rutschte auf ihrem Stuhl herum und mied weiterhin seinen Blick. »Viele Kleinigkeiten. Ich habe einfach die Nase voll, das ist alles. Keine große Sache.«
    »Keine große Sache? Wie kannst du das sagen? Was für Kleinigkeiten? « Sie antwortete nicht. »Komm schon, nach dem, was wir alles zusammen durchgemacht haben, kannst du es mir wenigstens sagen.«
    Sie schlang fest die Arme um sich, als wäre ihr kalt, und ihr Blick schweifte zu einer Ecke im Raum. »Sagen wir, ich bin einfach ein wenig desillusioniert.«
    »Desillusioniert? Kannst du dich nicht ein bisschen genauer ausdrücken? Ich will nur versuchen, es zu verstehen.«
    Sie war für gewöhnlich kein Moralapostel, aber in seinem Hinterkopf meldete sich die nagende Gewissheit, dass sie wusste, was zwischen ihm und Anna Paget gelaufen war. Nicht dass sie es irgendjemandem erzählen würde. Er wusste, dass er ihr vertrauen konnte, aber was musste sie von ihm denken? Und er fragte sich, wie sie das Gespräch mit Alex Fleming sah, das sie im Wagen mit angehört hatte. All die moralischen Fragen, die es aufwarf. Sie würde intuitiv wissen, was wirklich vorgegangen war, die Version, die keiner je erfahren würde. Sie sahen die Dinge meistens gleich, doch jetzt war er sich nicht mehr so sicher. Vielleicht hatte er zu viele Grenzen überschritten.
    »Komm schon, Sam. Rede mit mir. Ich bin dein Freund, schon vergessen?«
    Sie blickte zu ihm auf. Er sah den Schmerz in ihren Augen, sah, wie sie unsicher die Lippen aufeinanderpresste, und begriff, dass er das Falsche gesagt hatte. Einen Moment lang blieb sie stumm. Dann seufzte sie, als hätte sie genug von dem Gespräch, und ließ die Arme sinken.

    »Ja, du bist mein Freund, Mark. Aber warum kannst du es nicht verstehen? Ich bin einfach an einer Endstation. Mir reicht’s, und ich brauche einen Neuanfang. Es ist nicht persönlich gemeint.« Sie stand auf. »Ich gehe jetzt lieber.«
    »Willst du nicht austrinken?«
    »Nein. Ich bin müde. Ich will nach Hause. Soll ich dich mitnehmen? Es regnet immer noch.«
    Sie meinte es ernst, und er erhob sich. Nicht persönlich gemeint. Das Gegenteil war der Fall. Er war die Endstation, begriff er bestürzt.
    »Nein danke. Ich laufe. Ein bisschen frische Luft wird mir guttun, und ich habe nichts gegen den Regen.«
    Aus einem Impuls heraus fasste er nach ihrer Hand und sah ihr tief in die Augen. Er wünschte, er könnte etwas sagen, das sie zum Bleiben überredete. »Sam, es tut mir leid. Es tut mir ehrlich leid.«
    Sie hielt seinem Blick stand und nickte. »Ich weiß.«
    Er fragte sich, ob sie wusste, was er wirklich meinte. Er ließ ihre Hand los. Zwischen ihnen war so viel unausgesprochen, wo sollte er anfangen? Sie deutete ein Winken an, dann drehte sie sich um und ging. Sie blickte nicht zurück. Mit dem Gefühl, etwas Wertvolles verloren zu haben, sah er ihr nach. Er sank auf den Stuhl und leerte sein Glas in einem Zug, ließ sich von den Geräuschen im Raum einlullen und genoss die Wirkung des Alkohols. Er war so traurig wie schon sehr lange nicht mehr. Ein Teil von ihm konnte immer noch nicht glauben, dass sie einfach so ging, und er wartete einige Minuten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher