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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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vertraute auf ihr scharfes Gehör und rief mit halblauter Stimme:
    »Pst! Fauna! Ich bin's, Pago!«
    Fauna drehte sofort das Gesicht in seine Richtung. Ihre Miene war besorgt und freudig zugleich. Nachdem sie einen Moment zum Haus hingelauscht hatte, kam sie zum Waldrand herüber. Burke erwartete sie in der Deckung eines Gebüschs.
    »Du hättest nicht kommen sollen«, sagte sie ängstlich. »Onkel Sestus ist im Haus und könnte aufmerksam werden. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ich mußte mit dir sprechen«, sagte Burke. »Es wird nicht lange dauern.«
    Fauna stockte vor Aufregung der Atem. »Wolltest du über – über uns sprechen?« fragte sie.
    Burke wollte antworten, doch als er den Ausdruck in ihrem Gesicht sah, verließ ihn der Mut. Er zögerte den entscheidenden Augenblick hinaus, indem er das Tagebuch ihres Vaters aus dem Hemd zog. »Eigentlich wollte ich dich über das Tagebuch deines Vater fragen, Fauna«, sagte er zögernd. »Ich habe es mitgebracht.«
    Fauna fühlte, daß er beunruhigt war, aber Burke kam nicht mit dem heraus, was er auf dem Herzen hatte. Sie seufzte. »Hat Phoebus mit dir gesprochen, nachdem er hier war?« fragte sie.
    »Ja«, sagte Burke erleichtert. »Das war einer der Gründe, daß ich jetzt gekommen bin.«
    »Das dachte ich mir«, sagte sie. »Du bist ein guter und anständiger Affe. Vielleicht dachte Phoebus nur an mein Wohlergehen, aber mir gefiel nicht, was er über dich sagte.«
    »Fauna ...«, fing er an.
    Sie unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Ich hoffe, du warst nicht allzu böse mit ihm«, sagte sie.
    »Phoebus ist seit langem ein guter Freund von mir gewesen«, sagte Burke vorsichtig.
    »Dann kann er sich glücklich schätzen«, meinte sie. »Jedenfalls wollte ich dir sagen, es ist schon in Ordnung, wenn du mich nicht magst. Ich habe viel darüber nachgedacht. Schließlich kennen wir uns erst seit kurzem. Ich verstehe es. Es ist einfach zu früh. Aber vielleicht mit der Zeit ...«
    Dem Mädchen diese Hoffnung zu lassen, wäre grausamer als der Schock der Wahrheit, dachte Burke. »Ich finde, daß du eine – liebenswerte und herzensgute Person bist, Fauna«, sagte er, mit Mühe nach den passenden Worten suchend. »Aber es gibt manches an mir, wovon du nichts weißt.«
    Sie lachte leise. »Jetzt redest du wie Phoebus«, sagte sie. »Ich habe nie erlebt, daß jemand seinen Freund so angriff, wie er es getan hat.«
    Burke begann sich zu fragen, wie giftig Galen gewesen sein mochte. Er beschloß, ihn eines Tages danach zu fragen, wenn sie dieser gefährlichen Gegend glücklich den Rücken gekehrt hätten. »Vielleicht hättest du auf ihn hören sollen«, sagte er. »Du mußt verstehen, daß nichts zwischen uns ist und niemals sein kann. Meine Freunde und ich werden diese Gegend bald verlassen, und dann wirst du meine Stimme nie wieder hören.«
    Sie wankte wie unter einem Schlag. In ihrem Gesicht arbeitete es krampfhaft, dann begann sie leise zu weinen. »Nein«, murmelte sie. »Nein.« Alle Qual unfreiwilliger Einsamkeit war in ihrer Stimme.
    Burke konnte es nicht ertragen. »Leb wohl, Fauna«, sagte er. Er wollte fort von diesem Platz, fort von der schmerzlichen Szene, die notwendig geworden war. Sicherlich hatte er das Richtige getan; aber es war auch besser, sie jetzt rasch zu verlassen, statt ihr Gelegenheit zu geben, sich mit hoffnungslosen Argumenten an ihn zu klammern.
    Er legte ihr das Tagebuch ihres Vater in die Hände, ein letztes Durchtrennen der Bande, die im Begriff gewesen waren, ihre Leben miteinander zu verbinden. Dann drehte er sich um und eilte fort, bis ins Innerste aufgewühlt und zornig auf sich selbst. Obwohl er sich sagte, daß es keine angenehme Art und Weise gab, zu tun, was zu tun war, machte er sich für Faunas Trauer und Schmerz verantwortlich.
    Fauna stand erschüttert und noch immer ungläubig und lauschte dem verwehenden Geräusch seiner Schritte. Sie zitterte am ganzen Körper, und Tränen rannen über ihre Wangen. Das Tagebuch ihres Vaters entfiel ihren schlaffen Fingern, doch sie bemerkte es nicht. Es blieb aufgeschlagen im Gras liegen, und der Wind raschelte in den Seiten.
     
    Eine knappe Stunde später führte Sestus zwei Pferde aus der Scheune, sein eigenes und eines, das er aus dem Dorf mitgebracht hatte. Galen, der auf dem Hof wartete, bestieg das zweite Pferd und folgte Sestus den Feldweg entlang zum geheimen Versammlungsplatz im Wald. Fauna war nirgendwo zu sehen; vermutlich hielt sie sich im Haus auf und erging sich in ihrem
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