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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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rettete dich aus dem Ozean. Es war der Mensch.«
    »Nein, nein! Das glaube ich nicht!«
    Sestus ergriff sie bei den Schultern und schüttelte sie leicht. »Es ist wahr, Fauna! Ich sah ihn! Er riskierte sein eigenes Leben, um dich zu retten!«
    Virdon kniete neben ihr nieder und versuchte zu ihr durchzudringen. »Fauna, ich bin es, Alar«, sagte er freundlich und aufmunternd. »Ich weiß nicht, wer deinen Vater tötete, aber selbst wenn es ein Mensch war, bedeutet das nicht, daß alle Menschen schlecht sind.«
    »Das ist eine Lüge!« fuhr Fauna auf. »Ich hasse die Menschen!«
    »Fauna«, sagte Sestus, unfähig, sein Geheimnis länger zu wahren, »dieser Alar spricht die Wahrheit. Es war nicht ein Mensch, der den Tod deines Vaters verursachte.«
    »Schweig, Sestus!« sagte Zon warnend.
    Aber Perdix, der das Hin und Her mit dem Mädchen eher gleichgültig verfolgt hatte, merkte auf, plötzlich interessiert. »Was sagst du da, Sestus?«
    Sestus wandte sich wieder dem blinden Mädchen zu; eine tiefe Erregung hatte von ihm Besitz ergriffen. »Ich haßte und fürchtete die Menschen genau wie du«, sagte er. »Aber dein Vater ... er war anders. Er haßte die Menschen nicht. Er fürchtete sie nicht. Er glaubte an sie und vertraute ihnen.« Er mußte eine Pause machen, um sich zu fassen. »In jener Nacht«, sagte er stockend, »war ich mit Zon ...«
    »Nein, Sestus!« brüllte Zon.
    Aber der Alte beachtete ihn nicht mehr. »Wir warnten deinen Vater, er solle ihnen nicht vertrauen, aber er wollte nicht auf uns hören. Zon wurde wütend. Es kam zu einem Kampf. Zon schlug deinen Vater. Lucian fiel und schlug mit dem Kopf so unglücklich auf einen Stein, daß er starb. Zon sagte, wir beide wären für seinen Tod verantwortlich.« Ein weinerlicher, bettelnder Ton kam in die Stimme des Alten. »Fauna, ich brachte es nicht über mich, dir die Wahrheit zu sagen, darum verabredete ich mit Zon, daß wir die Schuld den Menschen geben würden. Danach gebrauchte Zon diese Lüge als einen Vorwand, um Menschen zu töten und zu vertreiben. Aber ich kann nicht mehr so weiterleben. Nicht nachdem ich gesehen habe, wie unrecht ich mit der Überzeugung hatte, sie seien alle schlecht. Das ist eine Lüge, die wir nicht fortdauern lassen dürfen. Ich habe mehr Schlechtes getan als jeder Mensch.«
    Während seiner Rede war Zon mehr und mehr von Unruhe befallen worden. Nun versuchte er seinen schwindenden Einfluß auf die anderen wiederzugewinnen. »Sestus ist ein Feigling!« rief er geringschätzig. »Was macht es für einen Unterschied, wer Lucian tötete? Die Menschen sind unsere Feinde, und wir müssen sie aus unserem Land vertreiben. Wir müssen uns von diesem Übel befreien!«
    Er konnte sie nicht mehr überzeugen. Einer nach dem anderen, nahmen die Dragoner ihre Masken ab und warfen sie in den Sand. Drei oder vier von ihnen machten den Anfang und gingen langsam fort, zurück zu den Pferden, und bald folgten ihnen auch die übrigen.
    Lange war außer dem Tosen der Brandung nichts zu hören. Jeder der auf dem schmalen Streifen Strand Zurückbleibenden hing seinen eigenen Gedanken nach. Endlich trat Perdix vor und nahm Zon das Gewehr aus den Händen. »Gehen wir«, sagte er.
    Zon warf den anderen einen letzten langen Blick zu, dann drehte er sich um und ging, gefolgt von Perdix. Die Nacht war über sie alle gekommen.
     
    Der nächste Morgen begann strahlend und klar. Es war ein neuer Tag, ein frischer und reiner Morgen. Virdon, Burke und Galen bereiteten sich zum Aufbruch vor. Burke half Galen mit dem Rucksack. Sestus und seine Nichte standen vor dem Haus, um die drei zu verabschieden. »Ihr seid natürlich willkommen, bei uns zu bleiben«, sagte der Alte zum wiederholten Mal.
    »Nein, danke«, erwiderte Virdon. »Wir müssen weiter.«
    »Fauna«, sagte Burke lächelnd, aber mit Wärme, »ich hoffe, du wirst mir vergeben, daß ich dich getäuscht habe.«
    Sie war verlegen und unsicher. »Ich kann es nicht verstehen«, murmelte sie verwirrt. »Wie konnte ich gedacht haben, daß ich einen ... einen Menschen liebte?«
    Nicht viel später wanderten Burke, Virdon und Galen über die Wiesen des kleinen Anwesens nach Norden davon. Fauna lauschte lange den Geräuschen der sich entfernenden Schritte und winkte freundlich einem Mann nach, den sie nicht sehen konnte. Ihre Augen waren von Tränen naß.
    Sie konnte sich die Gefühle nicht erklären, die diese Tränen hervorgebracht hatten. Das war eine Frage, über die sie in den kommenden Jahren an stillen
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