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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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Nachmittag, als Galen und Sestus aus dem Dorf zurückkehrten. Während der Alte das Pferd vor der Scheune ausspannte und versorgte, stahl sich Galen davon, um seine Gefährten in der Höhle aufzusuchen, Bericht zu erstatten und die weiteren Pläne zu besprechen. Er kam nicht weit. Das blinde Mädchen holte gerade Brennholz von einem Stoß neben dem Haus, und sein feines Gehör vernahm die leisen Schritte. Es blickte rasch auf, als fühle es seine Nähe und sagte: »Phoebus?«
    Galen blieb stehen, enttäuscht, daß sie ihn gehört hatte, und verblüfft, daß sie wußte, wer er war. »Ach, Fauna«, sagte er in einem Ton, als habe er sie erst jetzt gesehen. »Woher wußtest du, daß ich es war?«
    Sie lachte. »Mein Gehör muß jetzt die Arbeit tun, die früher meine Augen besorgten. Wenn man gut aufpaßt, hört man aus den Schritten Unterschiede heraus. Dein Schritt hat dich verraten. Der Blinde erkennt die Leute an ihrem Gang.«
    Das interessierte Galen; es war ein Problem, über das er noch nie nachgedacht hatte; und er war ein reger Geist mit einem beträchtlichen Wissenshintergrund und Interesse an wissenschaftlichen Fragen. Er lernte gern, und was immer Fauna unter diesen besonderen Umständen sonst noch sein mochte, für ihn war sie nicht zuletzt eine Quelle wissenswerter Information. »Das hatte ich nicht gewußt«, sagte er und bückte sich, um ihr etwas von der Last abzunehmen. »Hier«, sagte er, »laß dir helfen.« Er nahm einen Armvoll Holzscheite und folgte ihr ins Haus.
    Sie warf ihre Last in einen großen Flechtkorb nahe der Feuerstelle, dann trat sie zur Seite, daß Galen ihrem Beispiel folgen konnte. Sie klopfte Rindenstückchen und trockene Blätter von ihren Kleidern und fragte: »Habt ihr euer Wasser geholt?«
    »Wasser?« sagte er verständnislos. Eine der Schwierigkeiten mit Virdons Plan bestand darin, daß Galen häufig ohne Kontakte zu seinen Freunden operieren mußte. Weder er noch sie konnten wissen, was hier oder dort geschehen war.
    »Pago sagte, du wärst mit Alar Wasser holen gegangen«, sagte das Mädchen. »Er war sehr besorgt, weil ihr euch verspätet hattet. Schließlich machte er sich sogar auf die Suche nach euch. Ich versuchte, ihn zu beruhigen.«
    »Ach so, ja!« sagte Galen hastig. »Wir fanden unterwegs einen Maulbeerbaum und sammelten die reifen Früchte. Und du warst heute bei Pago?«
    »In der Höhle«, sagte Fauna. »Er erzählte mir eine Geschichte über einen Affen namens Robinson Crusoe. Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt.«
    Galen erschrak. »Ist das nicht ein bißchen plötzlich?« fragte er, bemüht, seiner Stimme nicht die tiefe Unruhe anmerken zu lassen, die ihn erfüllte.
    »Ich weiß, daß er mich an jemand anderen erinnert«, sagte sie zögernd. »Aber es ist nicht nur das. Es ist eine freundliche Zartheit in seiner Stimme. Er strahlt eine eigene Wärme aus, die Vertrauen einflößt und mir das Gefühl gibt, lebendiger als sonst zu sein.«
    Galen war sehr beunruhigt. Dies war eine Entwicklung, mit der niemand gerechnet hatte. Er mußte versuchen, dieses Feuer zu ersticken. »Fauna, sei vorsichtig«, sagte er in lehrhaftem Ton. »Einer Liebe, die so plötzlich kommt, ist nicht zu trauen.«
    Sie lachte fröhlich auf. »Das ist Unsinn, Phoebus«, sagte sie. »Ist Zeit eine Garantie, daß Liebe Bestand haben wird? Oh, gewiß, ich weiß, daß es viel von ihm verlangt ist, eine Blinde zu lieben. Aber meinst du nicht, daß es möglich wäre?«
    Galen blickte sie mitleidig an. »Willst du eine aufrichtige Antwort?«
    »Natürlich!« sagte Fauna.
    »Nein, glaube nicht, daß es möglich ist.«
    »Ich kann alles, was eine Frau mit Augenlicht kann«, antwortete sie stolz.
    Die Angelegenheit begann sich über einen kritischen Punkt hinaus zu entwickeln. Galen geriet in Panik. »Nur die Wahrheit kannst du nicht erkennen, Fauna!« sagte er erregt. »Kannst du nicht verstehen? Pago ist kein Affe ...« Entsetzt hielt er inne. In seiner Angst war er mit dem einen Geheimnis herausgeplatzt, das sie nicht erfahren durfte. Er hüstelte, als müsse er sich räuspern. »Kein Affe, dem du vertrauen kannst«, fügte er lahm hinzu.
    Fauna wandte Galen das blinde Gesicht zu, in dem sich Bestürzung und Empörung vereinten. Sie konnte kaum glauben, daß sie richtig gehört hatte. Sie hatte ihre Liebe zu Pago bekannt; nun zwangen Galens Worte sie, Pago zu verteidigen, und stärkten dadurch ihre Gefühlsbindung. Sie identifizierte sich mit Pago gegen den – wie sie es sah –
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