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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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Einer von ihnen hat seine Elektroschockpistole bereits gezogen.
    »Gordon …«, sage ich.
    »Nein, das lasse ich nicht zu!«, sagt Gordon. »Dann war alles umsonst!«
    »Ich sage Ihnen, was wir jetzt machen«, sagt der ältere ruhig. »Sie legen Ihre Waffen auf den Boden und dann unterhalten wir uns. In Ordnung? Ganz in Ruhe.«
    Gordon schüttelt den Kopf. Die TSA-Beamten rücken langsam vor.
    »Legen Sie die Hände hinter den Kopf!«, bellt einer von ihnen. »Und dann runter auf die Knie!«
    »Sie sollten lieber tun, was er sagt«, sagt der ältere.
    »Die Hände hinter den Kopf!«
    »Gordon, bitte, mach jetzt keinen Scheiß!«
    »Nein«, sagt Gordon.
    »Gordon, bitte!«
    »Nein, Lester! Verdammt noch mal, dann war alles umsonst!«
    Er schlägt die Hand vor den Mund, etwas Glänzendes verschwindet zwischen seinen Lippen, Gordon schluckt, und plötzlich stecken zwei kleine Metallspitzen in seiner Brust und pumpen 10 000 Volt in Gordons zuckenden Körper. Und ich schreie und strecke meine Hände in die Luft.

Thomas Riley
    »Und trotzdem bin ich jetzt hier«, sage ich. »Dabei waren wir nicht mal drei Jahre zusammen.« Der Kaffee hat längst aufgehört zu dampfen. Ich habe ihn nicht angerührt. Das hohe Glas daneben ist fast leer. Nach den ersten zwei Schlücken lag meine Lederjacke neben mir auf dem Barhocker. Etwa bei der Hälfte des Glases habe ich auf einmal angefangen zu reden. Der Barkeeper hat Zeitung gelesen, und ich fing plötzlich an zu erzählen. Einfach so. Von damals, von Nicole und von mir. Ich weiß nicht, woran es lag. Ist sonst gar nicht meine Art, wildfremde Leute vollzuquatschen.
    »Nicht mal drei Jahre«, sage ich. Warmer Nebel hängt in meinem Kopf. »Das letzte kann man eigentlich gar nicht mitzählen.« Ich trinke nicht oft. Ab und an ein paar Bier, nach Feierabend vielleicht mal einen Bourbon, nicht mehr. Nina sieht es nicht so gerne.
    »So was lässt sich nicht in Jahren aufrechnen«, sagt der Barkeeper. »Manchmal reichen fünf Minuten für ein ganzes Leben. Und andere trennen sich nach fünfzig Jahren und denken nie wieder aneinander.«
    »Kann schon sein«, sage ich. »Hat aber trotzdem nicht funktioniert.« Der Cocktail schmeckt nach Brennspiritus. Mein Mund ist taub vom Alkohol. Ich stelle das Glas zurück auf den Tresen. »Als sie nach New York gegangen ist, ging es langsam zu Ende. Ich glaube, das war der Anfang vom Ende.«
    »New York«, sagt er. Es klingt ein wenig abfällig. Er nimmt einen Lappen und wischt über den Tresen »Was wollte sie dort?«
    »Es ging um so ein Forschungsprojekt«, sage ich. »Fragen Sie mich nicht, worum genau es ging. Sie ist Biologin, wissen Sie.«
    »Ach so«, sagt er, »also eine Wissenschaftlerin.«
    »Ja, so was in der Richtung.«
    »Ich nehme an, Sie wollten nicht, dass sie geht.«
    »Nein«, sage ich, »nein, so kann man das nicht sagen. Es war schon richtig, dass sie gegangen ist. Das war eine große Sache für sie. Nein, für sie war das das Beste, was sie machen konnte.«
    Ich betrachte das Glas und den Rest der schmutzig braunen Flüssigkeit darin. Es sieht aus wie Regenwasser. »Nur für uns vielleicht nicht«, sage ich schließlich.
    »Haben Sie ihr das mal gesagt?«, fragt er.
    »Was hätte das genützt?«, frage ich zurück. »Anfangs hieß es ja auch: nur für drei Monate. Ein Vierteljahr, ich meine, das ist nicht die Welt, oder? Aber aus drei Monaten wurden dann sechs, und schließlich wurde es ein Jahr. Und als das Jahr dann um war, war es längst egal geworden, ob sie zurückkommt oder nicht.« Ich trinke den letzten Schluck. »Ich hab ihr deshalb nie einen Vorwurf gemacht«, sage ich. »Manche Dinge lassen sich einfach nicht ändern.«
    »Sie hätten mit ihr gehen können.«
    »Das sagt sich so einfach.«
    »Tja, kann schon sein«, sagt er und wirft den Lappen in die Spüle.
    »Ich hatte mich gerade selbstständig gemacht. Ich war gerade dabei Fuß zu fassen, mir etwas aufzubauen, verstehen Sie? Da konnte ich nicht einfach alles hinwerfen und ans andere Ende der USA ziehen.«
    »Wahrscheinlich wäre es sowieso zu spät gewesen«, sagt er.
    »Wie meinen Sie das?« Ich schaue ihn an.
    »Na ja, zu spät, um noch etwas zu ändern. Sie sagten doch, dass es zu Ende ging, als Ihre Freundin nach New York zog.«
    Ich nicke.
    »Vielleicht ging es da nicht zu Ende, vielleicht war es zu diesem Zeitpunkt schon längst vorbei zwischen Ihnen beiden, und Sie … Sie haben das halt erst später bemerkt.« Er trocknet seine Hände an einem
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