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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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glaube, außer mir bemerkt das keiner. Frank hält die Karte gegen das Sensorfeld, und die Tür springt auf.
    Der Kontrollraum ist klein und fensterlos, die Decke niedrig. Entlang der Wände Monitore, davor Tastaturen und Bedienpulte.
    Eine dicke Frau sitzt mit dem Rücken zu uns vor einem der Monitore und tippt, ein Typ und eine weitere Frau stehen daneben, eine Blondine, sie sieht nicht mal schlecht aus. In der Ecke blubbert eine Kaffeemaschine.
    Der Typ dreht sich zu uns um. »Ja, bitte?«
    Frank geht auf ihn zu. »Ich muss Sie auffordern, den Raum zu verlassen.«
    »Warum?«, fragt der Typ und stellt seinen Kaffeebecher auf dem Tisch ab.
    »Ein Polizeieinsatz.«
    »Ein Polizeieinsatz?«, echot die Blondine.
    »Ist etwas passiert?« Der Typ verschränkt die Arme.
    »Uns fehlt leider die Zeit für Einzelheiten. Bitte haben Sie Verständnis«, sagt Frank und zeigt auf mich. »Mein Kollege wird Sie hinausbegleiten.«
    »Ich verstehe«, sagt der Typ. Er nickt langsam. »Allerdings muss ich da …« Er greift zum Telefonhörer. »Tut mir leid, ich muss da kurz Rücksprache halten.«
    Sein Zeigefinger springt über die grauen Tasten. Weiter als bis zur dritten Zahl kommt er nicht. Carls Faust trifft ihn seitlich am Ohr, der Typ hat den Schlag nicht kommen sehen, er sackt zusammen, als hätte jemand den Stecker gezogen, das Telefon poltert ihm hinterher. Jemand stößt einen Schrei aus, ich glaube, es ist die Dicke, Carl zieht seine Pistole, und die Blondine schreit: »Sind Sie verrückt? Er hat doch nichts getan!«, und Carl drückt den Pistolenlauf gegen ihre Stirn. Die Blondine verstummt gleich wieder. Die Dicke wimmert etwas wie »Bitte … bitte nicht …«, aber so leise, dass ich es kaum verstehe.
    »Worüber haben wir vorhin gesprochen?«, fragt Frank.
    Carl zeigt auf den Boden. »Er wollte jemanden anrufen …«
    Dem Typen läuft etwas aus dem Ohr. Sieht aus wie Blut, nur dickflüssiger.
    »Was habe ich dir gesagt?«, fragt Frank. Und als Carl nicht antwortet, sagt er: »Keine Alleingänge!«
    Carl hebt die Schultern. »Aber er –«
    »Keine Alleingänge! Ist das so schwer zu kapieren? So dumm kannst selbst du nicht sein!«
    Carl antwortet nicht.
    »Und steck endlich die Pistole weg! Du führst dich auf wie ein verdammter Amokläufer.«
    Carl senkt den Kopf und steckt die Pistole zurück ins Holster.
    »Und jetzt kümmere dich um ihn«, sagt Frank. »Fessele ihn an das Heizungsrohr.«
    Carl packt die Arme des bewusstlosen Typen und schleift ihn in die Ecke.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt?«, fragt Frank.
    Ich nicke.
    Er schaut auf seine Armbanduhr. »Euch bleiben vierzehn Minuten. Enttäuscht mich nicht.«

Lennard Fanlay
    Je weiter wir in den Wald vordringen, desto rutschiger wird der Untergrund. Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet, und der Boden fällt vom Flugplatz her ab. Ich halte mich an einem Baumstamm fest und rutsche einen kurzen Abhang hinunter.
    »Warum sind Sie eigentlich so sicher, dass wir hier suchen müssen?«, fragt Marc und dreht sich um. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe huscht an mir vorbei. »Ich meine, die Vögel können doch sonst wohin fliegen.«
    Sie sind über uns, die Möwen. Ich sehe sie nicht mehr, weil die Scheinwerfer nicht mehr da sind, dafür höre ich sie jetzt umso besser. Ihre Schreie sind lauter als auf dem Rollfeld, trotz der dicht beieinanderstehenden Bäume.
    »Sie haben Mr Cruffy doch gehört«, sage ich und schließe zu Marc auf. »Bis zum Highway ist es nicht weit. Und dahinter beginnt bereits die Stadt. Beides nicht unbedingt die besten Orte, um Schwärme von Möwen anzulocken. Außerdem sind sie zu weit vom Flughafen entfernt.«
    »Also streichen wir die Möglichkeit eines einmaligen Naturspektakels von unserer Liste?«, fragt Marc. Er grinst. Plötzlich gefriert sein Lächeln. Er hebt den Zeigefinger. »Hören Sie das?«
    »Was?«, frage ich. »Die Möwen?«
    »Ja. Das Geschrei …« Er leuchtet nach oben, die Dunkelheit verschluckt den Lichtstrahl. »Es hat sich verändert«, sagt Marc. »Hören Sie das?«
    Ich horche, höre das Meckern der Möwen. »Ich erkenne da keinen Unterschied«, sage ich.
    »Vorher kamen sie aus zwei Richtungen«, sagt er. »Von vorne und von hinten. Aber jetzt …« Er dreht sich im Kreis, der Lichtkegel zieht über die kahlen Baumkronen. »Jetzt kommen sie von allen Seiten! Hören Sie doch!«
    Ich schaue ebenfalls nach oben, starre in die Dunkelheit. Von Osten her zieht die Dämmerung auf. Ich drehe den Kopf, und dann höre ich
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