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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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ich.
    »Dafür gibt es mehrere Gründe«, sagt Fanlay. »Zum Beispiel, dass Sie auf Ihren Uniformen ausgemusterte Abzeichen der Dale City Police tragen, sich aber trotzdem als Beamte des SFPD vorstellen. Einem Passanten wird der Unterschied kaum auffallen, aber dem Sicherheitspersonal eines internationalen Flughafens … Entweder sind Sie beide abgebrühter, als ich Sie einschätze – oder Sie wussten selbst nicht, was für Abzeichen Sie da an Ihren Uniformen hatten.« Er macht eine kurze Pause. »Sie beide sind da in irgendwas reingerutscht. Und jetzt wissen Sie nicht, wie Sie da wieder rauskommen sollen.«
    Das stimmt nicht. Wir wissen sehr genau, in was wir reingerutscht sind. Und wir wissen auch, dass es längst zu spät ist, um wieder herauszukommen.
     Der Jüngere löst sich von der Wand. »Ich glaube, Sie sind sich nicht im Klaren darüber, in welcher Situation Sie sich befinden! Das unrechtmäßige Tragen von Polizeiuniformen und das Versperren eines Brandschutztores kann als terroristischer Anschlag verstanden werden!« Er kommt näher und baut sich vor uns auf. »Von dem Eingriff in den Luftverkehr ganz zu schweigen!«
    Ich grinse. Ich kann nicht anders. Wir sind am Arsch, aber ich grinse. Der Typ weiß von gar nichts. Er hat nicht den Hauch einer Ahnung, was hier vor sich geht. Ansonsten wüsste er, dass es für solchen Drohungen längst zu spät ist.
    »Sie finden das also auch noch witzig«, sagt er. Er starrt mich an. Ich starre zurück und grinse. »Ich kann Ihnen gerne mal zeigen, was ich witzig finde!«, sagt er.
    »Marc …«, sagt Fanlay.
    »Die beiden versuchen doch, uns zu verarschen!«
    »Es ist genug«, sagt Fanlay.
    Marc geht zurück zu seinem Platz an der Wand, und Fanlay dreht sich wieder zu uns.
    »Wenn Sie uns etwas zu sagen haben«, sagt er, »dann sollten Sie das jetzt machen. Bevor wir Ihre Komplizen schnappen und die Sie an den Galgen hängen.«
    Einen Augenblick lang ist es still in dem kleinen Raum. Die Tür wird von draußen geöffnet, und eine junge Frau steckt ihren Kopf herein. »Leo?«
    »Nicht jetzt«, sagt Fanlay.
    »Es ist wichtig«, sagt die Frau. Sie wirkt besorgt.
    Vielleicht hat es endlich begonnen.

Thomas Riley
    Der warme Nebel ist verschwunden. Hat sich schlagartig verzogen, von einer Sekunde auf die nächste. Jetzt ist mein Kopf leer. Vollkommen leer.
    »Hallo«, sage ich. Mehr bringe ich nicht heraus.
    »Hallo«, sagt sie.
    Ich sitze auf dem Barhocker, halb zur Seite gedreht und halte mich am Tresen fest. Nicole steht neben mir. Keiner von uns rührt sich.
    »Ich hab dich gar nicht gesehen«, sage ich.
    »Mein Hotel ist gleich da vorne«, sagt sie und zeigt hinter sich.
    »Ach so«, sage ich.
    »Ja«, sagt sie. »Ich habe dich auch nur durch Zufall entdeckt.« Ihre Mundwinkel zucken, sie lächelt. Sie ist angespannt. »Bist du schon lange hier?« Ich kenne ihr verkrampftes Lächeln.
    »Nein, bin auch gerade erst gekommen.« Ich wende den Kopf beim Sprechen etwas ab.
    »Ach so«, sagt sie.
    Mit Sicherheit riecht sie den Alkohol. Wenigstens steht das Cocktailglas nicht mehr auf dem Tresen. Aber der kalte Kaffee ist noch da. »Ich war ein bisschen zu früh«, sage ich schnell und nicke in Richtung des Buchladens. »Und ich wollte da nicht rumstehen, verstehst du?«
    »Ist schon okay«, sagt sie.
    Sie steht immer noch da, und ich frage: »Willst du dich, willst du dich nicht setzen?«, und nehme meine Jacke vom Barhocker.
    »Danke«, sagt sie.
    »Wir können auch woanders hin«, sage ich, »wie du willst.«
    »Nein, nein, von mir aus nicht.« Sie setzt sich. »Ist doch nett hier.« Sie sieht sich um.
    »Ja, stimmt«, sage ich, »ist nett hier«, und lege meine Jacke auf die andere Seite.
    Bookbinder kommt näher, und sie fragt: »Könnte ich bitte einen Kaffee bekommen?«
    »Gerne doch«, sagt Bookbinder und nimmt die kalte Tasse vom Tresen. Nicole sieht mich fragend an, und Bookbinder fügt hinzu: »Irgendwas stimmte vorhin mit der Kaffeemaschine nicht. Aber keine Sorge, Madam, das Problem ist schon behoben.«
    Wir schweigen. Ich überlege, was ich sagen könnte, doch mein Kopf ist immer noch leer. Nicole lächelt, und ich lächele zurück. Dann schauen wir wieder nach vorne, über den Tresen. Jeder für sich.
    Sie sieht noch genauso aus wie früher. Nur ihre Kleidung hat sich verändert. Sie trägt ein graues Kostüm, darunter eine weiße Bluse. Und ihre Haare sind irgendwie anders. Es ist nicht die Farbe, sie sind immer noch nussbraun, es ist die Art, wie sie sie
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