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Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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unmöglich, Assistenten zu finden, die gleichermaßen vertrauenswürdig und kompetent sind, weshalb wir uns jetzt in dieser unschönen Situation befinden. Ich schlage vor, Sie lassen die beiden gehen, und wir vergessen die Geschichte einfach.«
    Brian grunzt. »Was hat der denn eingeworfen?«
    Frank ignoriert ihn.
    »Und warum sollten wir Sie nicht einfach alle drei der Polizei übergeben?«, frage ich.
    »Davon würde ich Ihnen abraten!«, sagt Frank.
    »Verraten Sie mir auch warum?«
    Er schiebt den Ärmel seiner Uniform zurück und schaut auf seine Armbanduhr. Sie ist schwarz und aus Plastik und besitzt eine Digitalanzeige. »In spätestens zehn Minuten wissen Sie warum«, sagt er.
    »Soll ich ihn in die Arrestzelle bringen?«, fragt Marc.
    Frank starrt mich an.
    »Mister Fanlay, die drei halten uns doch zum Narren!«, sagt Marc. »Schauen Sie sich den Kerl doch mal an! Glauben Sie wirklich, dass so einer –«
    Franks Kopf ruckt herum. »Halten Sie die Schnauze! Halten Sie endlich die Schnauze!« Er sticht seinen Zeigefinger in Marcs Brust. Ein Zwinkern später hat Marc ihm bereits den Arm auf den Rücken gedreht, und tritt in einer fließenden Bewegung in Franks Kniekehle. Franks Beine knicken ein wie Streichhölzer, er fällt vorneüber.
    Als er aufschreit, liegt er bereits bäuchlings auf dem Boden, Marcs Knie zwischen den Schulterblättern. Er versucht sich zu befreien, doch er hat keine Chance.
    »Ganz ruhig, mein Freundchen! Ganz ruhig!«, sagt Marc.
    Es nützt nichts. Frank schreit weiter. »Schwanzlutscher! Dummer Schwanzlutscher!«
    Wortlos kniet Brian sich neben die beiden und legt Handschellen um Franks dünne Handgelenke.
    »Es ist genug«, sage ich, und Marc lockert seinen Griff. Er steht auf und sagt: »Er wollte mich angreifen.« Unruhig streicht er sein Haar zurecht. »Sie haben das doch auch gesehen! Der Kerl wollte mich angreifen!«
    »Schon gut, schon gut«, sage ich.
    Marc beugt sich zu Frank hinunter: »Versuchen Sie das nicht noch mal! Verstanden?«
    »Sie werden das noch bereuen«, sagt Frank »Sie alle!«
    »Wir beruhigen uns jetzt erst mal alle wieder!«, sage ich.
    Frank legt seine Stirn auf den rauen Teppichboden. Es hört sich an, als würde er weinen.
    Einen Moment lang stehen wir schweigend da und schauen auf den Jungen in der Polizeiuniform, der zu unseren Füßen liegt und leise schluchzt.
    »Er wollte mich schlagen«, sagt Marc leise.
    »Lasst ihn noch einen Augenblick in Ruhe«, sage ich. »Und dann bringt ihn in die Zwei.«
    Brian nickt. »Alles klar, Boss.«
    Plötzlich ruft Rachel aus dem Überwachungsraum: »Leo! Leo, komm mal schnell! Da stimmt was nicht!« Und ich ahne, dass wir einen Fehler begangen haben.

Thomas Riley
    Etwas zerbricht, als ich Nicoles Körper zwischen den Barhockern hervorziehe. Ein helles Klirren, ein Whiskeyglas, das auf den Badezimmerkacheln zerbirst. Nicole ist schlaff, wie eine losgeschnittene Marionette. Vorsichtig lege ich sie auf den Boden. Bilder flattern durch meinen Kopf – Mund-zu-Mund-Beatmung, Herzmassage, stabile Seitenlage –, und ich, ich setze mich auf die kalten Fliesen, wiege ihren Kopf in meinen Armen und sage: »Nicole«, immer wieder: »Nicole!«, doch ihre Augen öffnen sich nicht. Ich schaue mich um, suche nach Hilfe, doch wir sind allein zwischen den Blumen. Nur wir und der bewusstlose fette Kerl. Ich klopfe meine Taschen ab, suche nach meinem Telefon, ich strecke mich, greife nach der Lederjacke, die ebenfalls heruntergefallen ist, doch auch hier kein Telefon, und ein Gedanke krallt sich in meine Magengrube:
    Ich habe es im Wagen vergessen, es liegt noch im Handschuhfach. Jemand schreit, eine Frau, sie schreit nach Hilfe, irgendwo auf der anderen Seite der Blumen. Ich höre Stimmen und Rufe, andere Schreie, immer mehr Schreie, doch es kommt niemand. Es kommt niemand, und ich streiche über Nicoles Haar, immer wieder, ihr Gesicht ist so blass in meinen Händen. Die Haut auf ihrer linken Wange rötet sich. Es sieht aus wie ein Tintenklecks, der Rand ist unscharf, ein roter Tintenklecks. Dann ein zweiter, unterhalb des Mundwinkels. Es werden mehr, und sie werden größer. Der auf der Wange hat beinah die Größe eines Ein-Cent-Stücks, und jetzt schreie ich auch: »Hilfe! Wir brauchen hier Hilfe! Hallo? Hört mich denn keiner?« Ich verstumme, höre die Schreie der anderen, doch es sind keine Antworten. Ich hebe Nicoles Oberkörper an, ziehe meine Beine unter ihr heraus und stehe auf. Sie liegt wie tot auf den blank geputzten
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