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Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Titel: Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
Autoren: Beth Kery
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schüchtern, aber wenn er einen erst einmal ins Herz geschlossen hatte, war er herzzerreißend süß und loyal.«
    Francesca versuchte sich den ernsten, dunkelhaarigen, scheuen Ian vorstellen. Allein beim Gedanken daran zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
    »Sie machen den Eindruck, als wären Sie ein wenig verstimmt«, stellte Mrs Hanson fest, goss heißes Wasser in zwei Tassen und arrangierte Geschirr und Besteck auf einem Silbertablett: zwei Scones, zwei silberne Teelöffel und Messer, zwei perfekt gebügelte Leinenservietten, Clotted Cream und köstlich aussehende Marmelade. Alles in Ian Nobles Haushalt wurde mit Stil zelebriert, selbst wenn es nur ein Schwätzchen bei einer Tasse Tee in der Küche war. »Kommen Sie gut mit Ihrem Bild voran?«
    »Ja, es läuft ganz gut. Danke«, murmelte sie, als Mrs Hanson Tasse und Untertasse vor ihr abstellte. »Sie können es sich nachher gern mal ansehen, wenn Sie wollen.«
    »Gern. Möchten Sie einen Scone? Heute sind sie besonders lecker. Es geht nichts über einen Scone mit Cream und Marmelade, um die schlechte Laune zu vertreiben.«
    Francesca lachte und schüttelte den Kopf. »Meine Mutter würde auf der Stelle tot umfallen, wenn sie das gehört hätte.«
    »Wieso denn?« Mrs Hanson, die ihren Scone mit Marmelade bestrichen hatte, hielt mitten in der Bewegung inne. Ihre blauen Augen weiteten sich.
    »Weil Sie mich ermutigen, meine Stimmungen mit Essen zu kompensieren. Meine Eltern und etwa ein halbes Dutzend Kinderpsychologen haben mir seit meinem siebten Lebensjahr die Gefahren des Trostessens eingebläut.« Sie registrierte Mrs Hansons bestürzte Miene. »Ich war als Kind ziemlich dick.«
    »Nie im Leben. Sie sind doch gertenschlank!«
    Francesca zuckte die Achseln. »Als ich aufs Internat kam, purzelten die Pfunde innerhalb von ein, zwei Jahren wie von selbst. Ich fing mit dem Laufen an, was vermutlich auch gehol fen hat. Aber wenn Sie mich fragen, lag es in erster Linie da ran, dass ich nicht mehr unter Dauerbeobachtung durch meine Eltern stand.«
    Mrs Hanson gab ein verständnisvolles Schnauben von sich. »Sie meinen, nachdem der ständige Kampf ums Gewicht erst mal vorüber war, hatte all das Fett seinen Daseinszweck verloren?«
    Sie grinste. »Sie würden eine erstklassige Psychologin abgeben, Mrs Hanson.«
    Die Haushälterin lachte. »Aber wie wären dann Lord Stratham oder Ian zurechtgekommen?«
    Francesca, die die Tasse an den Mund geführt hatte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Lord Stratham?«
    »Ians Großvater, James Noble, der Earl of Stratham. Ich habe dreiunddreißig Jahre lang bei Seiner Lordschaft im Dienst gestanden, bevor ich vor acht Jahren nach Amerika gekommen bin, um für Ian zu sorgen.«
    »Ians Großvater«, murmelte Francesca nachdenklich. »Wer wird seinen Titel eines Tages erben?«
    »Oh, ein Mann namens Gerard Sinoit, Lord Strathams Neffe.«
    »Nicht Ian?«
    Seufzend legte Mrs Hanson ihren Scone auf den Teller. »Ian ist der Erbe von Lord Strathams Vermögen, aber nicht seines Titels.«
    Verwirrt runzelte Francesca die Stirn. Diese Engländer hatten weiß Gott merkwürdige Gepflogenheiten. »War Ians Mutter oder Vater das Kind der Nobles?«
    Ein Schatten legte sich über Mrs Hansons Züge. »Ians Mutter. Helen war das einzige Kind des Earls und der Countess.«
    »Aber sie ist …« Francesca ließ die Stimme verklingen, und Mrs Hanson nickte betrübt.
    »Ja. Sie ist sehr jung gestorben. Ein kurzes, sehr tragisches Leben.«
    »Und Ians Vater?«
    Mrs Hanson schien hin und her gerissen zu sein. »Ich bin nicht sicher, ob ich darüber reden sollte.«
    Francesca wurde rot. »Oh, natürlich. Bitte entschuldigen Sie. Ich wollte nicht neugierig sein. Ich dachte nur …«
    »Ich habe Ihre Frage nicht als aufdringlich empfunden, keine Sorge.« Mrs Hanson tätschelte ihr beschwichtigend die Hand. »Ich fürchte nur, Ians Familiengeschichte ist trotz seines beruflichen Erfolgs und Vermögens ziemlich traurig. Seine Mutter war eine recht aufmüpfige junge Dame – sehr wild. Es gelang den Nobles nicht, sie in den Griff zu bekommen«, erklärte Mrs Hanson mit einem vielsagenden Blick. »Mit achtzehn oder neunzehn ist sie von zu Hause weggelaufen und galt über zehn Jahre als vermisst. Die Nobles hatten schreckliche Angst, sie könnte tot sein, aber es fanden sich niemals Beweise dafür. Also haben sie immer weiter nach ihr gesucht. Das war eine sehr schwere Zeit für den gesamten Haushalt.« Schmerz flackerte auf Mrs Hansons Zügen auf. »Die
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