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Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)

Titel: Temptation 2: Weil ich dich begehre (German Edition)
Autoren: Beth Kery
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das Reihenhaus in Wicker Park einzuziehen, das er von seinen Eltern geerbt hatte und das mit seinen fünf Zimmern und vier Bädern viel zu groß für ihn allein war. Außerdem hatte Davie sich nach Gesellschaft gesehnt, wie Francesca wusste. Er neigte zum Trübsinn und versprach sich vom Leben in einer WG , seine Stimmungsschwankungen besser in den Griff zu bekommen. Davies Eltern hatten jeden Kontakt zu ihm abgebrochen, als er ihnen im Teenageralter gestanden hatte, dass er schwul sei. Kurz vor ihrem Tod bei einem Bootsunfall an der mexikanischen Küste vor drei Jahren hatten sie gerade begonnen, langsam wieder aufeinander zuzugehen und eine Versöhnung anzustreben – eine Tatsache, die Davie traurig und dankbar zugleich machte.
    Davie sehnte sich nach einer festen Partnerschaft, war in seinen Bemühungen jedoch ähnlich erfolglos wie Francesca. Sie beide standen sich sehr nahe und spendeten einander Trost bei den vielen bitteren und enttäuschenden Versuchen, einen passenden Menschen zu finden, dem sie ihre Liebe schenken konnten.
    Alle vier waren gute Freunde, doch Francesca und Davie ähnelten einander in punkto Geschmack und Temperament am meisten, wohingegen Justin und Caden vielmehr die typischen Leidenschaften heterosexueller Mittzwanziger verbanden – ein lukrativer Job, Ausgehen, Spaß und möglichst viel Sex mit scharfen Frauen.
    »War das Noble vorhin am Telefon?«, erkundigte sich Davie und warf einen Blick auf Francescas Handy auf dem Tisch. Verdammt. Er hatte den Anruf, der sie so aus der Bahn geworfen hatte, also doch gehört.
    »Nein.«
    Davie warf ihr einen vielsagenden Blick zu, den sie mit einem Seufzer quittierte.
    Caden und Justin hatte sie nichts davon erzählt, was in Ian Nobles Fitnessraum vorgefallen war – die beiden arbeiteten bei renommierten Investmentfirmen und löcherten sie ohnehin die ganze Zeit mit Fragen nach dem großen Finanzgenie. Sie würde ihnen ganz bestimmt nicht auf die Nase binden, dass ihr Idol sie an die Wand gedrückt und geküsst hatte, bis ihre Beine nachzugeben drohten. Auch Davie hatte sie den Vorfall bislang verschwiegen, was ein klares Anzeichen war, wie sehr ihr all das immer noch zusetzte.
    »Das war Lin Soong, Nobles Allzweckwaffe«, erklärte sie und biss in ihren Toast.
    »Und?«
    Sie kaute und schluckte. »Sie wollte mir nur sagen, dass Ian Noble entschieden hat, mich wegen des Bildes unter Vertrag zu nehmen und die gesamte Summe im Vorhinein zu bezahlen. Sie hat mir versichert, dass die Modalitäten sehr großzügig seien und Noble unter keinen Umständen zurücktreten könne. Selbst wenn ich das Bild nicht zu Ende male, darf ich das Geld dafür behalten.«
    Davie riss vor Überraschung die Augen auf, und der Toast entglitt seinen schlaffen Fingern. Mit seinem dunklen Haar, das ihm ins Gesicht fiel, und seiner frühmorgendlichen Blässe wirkte er eher wie achtzehn statt wie achtundzwanzig.
    »Wieso führst du dich dann auf, als müsstest du zu einem Begräbnis? Das sind doch wunderbare Neuigkeiten, oder etwa nicht?«
    Francesca warf ihren Toast auf den Teller. Ihr Appetit war schlagartig verflogen, als ihr die Bedeutung dessen aufging, was Lin ihr soeben in freundlich-professionellem Tonfall erläutert hatte. »Dieser Mann muss jeden unter Kontrolle haben«, murmelte sie.
    »Wovon redest du da, Cesca? Wenn die Klauseln in diesem Vertrag tatsächlich so sind, wie seine Assistentin sagt, gibt er dir praktisch einen Freifahrtschein. Du bekommst das Geld, selbst wenn du nie wieder einen Fuß in seine Wohnung setzt.«
    Sie trug ihren Teller zur Spüle.
    »Genau«, stieß sie halblaut hervor und drehte den Wasserhahn auf. »Ian Noble weiß ganz genau, dass dieser Vertrag die einzige Garantie dafür ist, dass ich wiederkomme und das Projekt zu Ende bringe.«
    Davie schob seinen Stuhl zurück und musterte sie. »Ich werde nicht ganz schlau aus dir. Willst du damit etwa sagen, du hättest ernsthaft in Erwägung gezogen, das Bild nicht zu Ende zu malen?«
    Noch während sie überlegte, was sie darauf antworten sollte, kam Justin Maker in Jogginghosen, mit nacktem Oberkörper und verquollenen Augen hereingeschlurft.
    »Kaffee. Dringend«, krächzte er und riss den Küchenschrank auf. Francesca warf Davie einen flehenden Blick zu, in der Hoffnung, dass er begriff: Sie wollte dieses Thema jetzt nicht vertiefen.
    »Wart ihr beide gestern Abend wieder mal die Letzten im McGill’s?«, fragte sie und reichte Justin die Sahne.
    »Nein. Wir waren schon um ein Uhr zu
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