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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace
Autoren: Janelle Denison
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Tode getrunken und ihm dadurch seine Jugend genommen hatte. Was die Bar betraf, so konnte er keine Zugeständnisse machen, aber nachdem er die Blaupausen weitere zwei Stunden studiert hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass die anderen Geschäftsleute nicht dasselbe Schicksal erleiden mussten.
    Eine Idee nahm in seinen Gedanken Gestalt an, eine Idee, die sicher allen Betroffenen zusagen würde. Doch zuerst musste er die Blaupausen ändern und dann seine Ideen zu Papier bringen, damit es keine Missverständnisse gab.
    Beschwingt griff Ford zum Telefon und wählte die Nummer des Architekten, der den neuen Gebäudekomplex entworfen hatte. Bis zum Ende der nächsten Woche würde er hoffentlich bei den Einwohnern von Whitaker Falls Anerkennung finden und seine Frau wieder bei sich haben.
    „Warum glaubst du, dass Ford eine Versammlung hier am Marktplatz einberuft?” Dora blickte aus dem Schaufenster des Grace and Charme Flower Shop auf den Marktplatz, auf dem sich zahlreiche Einwohner vor dem kleinen Podium versammelt hatten.
    Grace wurde noch schwerer ums Herz. Seit sie Ford vor knapp zwei Wochen verlassen hatte, war sie sehr bedrückt. „Sicher will er allen mitteilen, was er mit der Ladenzeile vorhat.”
    Dora warf ihr einen gequälten Blick zu. „Hoffen wir, dass die Leute nicht beschließen, ihn zu lynchen.”
    Als sie die wütenden Gesichter der Wartenden sah, nickte Grace zustimmend. Sie nahm an, dass diese offiziell einberufene Versammlung Fords Art war, die Gerüchte zu bestätigen, die über seine Pläne kursierten und auf die die meisten Einwohner ablehnend, ja sogar feindselig reagiert hatten. Allerdings war er so clever gewesen und hatte sich in der Zwischenzeit rar gemacht. Er hatte nicht einmal versucht, sich mit ihr in Verbindung zu setze n, für sie ein Beweis dafür, dass er seine Pläne verwirklichen wollte.
    Diese Erkenntnis machte Grace noch trauriger und schnürte ihr die Kehle zu.
    Mit den Flugblättern, die er an jeden Haushalt und jedes Geschäft hatte verteilen lassen, hatte er jedenfalls sein Ziel erreicht, denn mehrere Hundert Einwohner hatten sich auf dem Marktplatz eingefunden. Allmählich machte sich Unruhe breit.
    Grace warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass die Versammlung erst in fünf Minuten beginnen sollte. Sie seufzte resigniert. „Wir sollten auch hingehen und uns anhören, was er zu sagen hat.”
    Dora nickte ernst. Zusammen gingen sie nach draußen und suchten sich einen Platz am Rand der Menge. Fünf Minuten später fuhr Ford in seinem Wagen vor und stieg mit einer Präsentationstafel in der Hand aus. Er stieg auf das Podium und stellte die Tafel auf den Ständer neben dem Pult.
    Die aufgebrachten Einwohner verliehen ihrer Missbilligung gegenüber dem Mann, der ihrer Meinung nach einen Teil der Stadt für seinen Profit opfern wollte, lautstark Ausdruck. Grace konnte es ihnen nicht verdenken, da sie genauso empfand. Alle wussten, dass sie gegen Fords Pläne war und die Mieter in ihrem Bestreben unterstützte, ihre Geschäfte zu behalten.
    Ford klopfte gegen das Mikrofon, um sich Gehör zu verschaffen. Anscheinend machte es ihn nervös, vor so vielen Leuten zu sprechen, aber gleichzeitig wirkte er so zuversichtlich, dass Grace sich unwillkürlich fragte, was er vorhatte.
    „Bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen, möchte ich, dass Sie mir bis zum Ende zuhören.” Er sprach deutlich und sehr gewandt und bewies damit einmal mehr, wie weit er es gebracht hatte.
    „Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass meine Firma, FZM Inc., jetzt der neue Besitzer der Ladenzeile ist, die Hanks Vater gehört hat.”
    Einige Zuhörer murrten, andere schimpften, doch die meisten hörten aufmerksam zu.
    Ford ließ den Blick über die Menge schweifen, als würde er nach jemandem Ausschau halten
    - nach mir vielleicht? fragte sich Grace, er fuhr jedoch fort: „Als ich beschlossen habe, nach Whitaker Falls zurückzukehren, habe ich es aus dem Grund getan, weil ich dorthin zurückgehen wollte, wo meine Wurzeln sind. Ich bin hier aufgewachsen, und Cutter Creek hat meinem Großvater gehört, so dass ich es irgendwann hätte erben müssen. Damals ist es nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte, aber man hat mir ja auch nicht die Chance gegeben, mich zu rehabilitieren.” Sein Tonfall war ganz sachlich und verriet keine Bitterkeit. „Ich wollte nach Whitaker Falls zurückkehren und hier etwas verändern.”
    „Indem Sie die Geschäftsleute ihrer Existenzgrundlage berauben?”
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