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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Familienleben könnte so schön sein. Doch neben den vielen wunderbaren Glücksmomenten gibt es auch immer wieder Phasen, in denen scheinbar alles schief läuft. Allzu oft gibt es Ärger mit den Kindern, Zank und Streit – und das meist wegen Kleinigkeiten: Die Kids können nicht still sitzen, sind laut und ungehorsam, verbreiten überall Chaos und geben ständig Kontra. Solche Phasen müssen alle Eltern durchstehen. Einige wichtige Dinge über die kindliche Entwicklung zu wissen hilft ihnen dabei.
    »Wie sollen wir unser Kind erziehen?«, fragen sich viele Eltern. Doch leider gibt es keine exakten, wissenschaftlich belegten Vorgaben dazu, was in der Erziehung richtig oder falsch ist.
    Es gibt nur Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern: was in welchem Alter in ihnen vorgeht, was sie schon können, was man noch nicht erwarten darf. Dieses Wissen hilft uns Großen, kleine Leute besser zu verstehen und entsprechend auf sie zu reagieren. Kinder wollen akzeptiert werden – so wie sie sind. Dieses Streben nach Eigenständigkeit macht es uns Eltern nicht immer leicht. Es erfordert viel Einfühlungsvermögen und Geduld.
    Erziehung sollte immer vom Kind ausgehen. Das setzt viel Liebe, aber auch Ihr Vertrauen in die eigenen elterlichen Fähigkeiten voraus. Beobachten Sie Ihr Kind genau, lernen Sie es kennen. Kinder haben ein Recht darauf, schrittweise ihre ureigene und unverwechselbare Individualität zu entwickeln. Wir können und müssen ihnen Erziehung und Bildung nicht »eintrichtern«. Sie finden – mit entsprechender liebevoller Unterstützung – ihren individuellen Weg in der Regel ganz allein. Verlassen Sie sich auf Ihre Intuition. Sie sind die Expertin, der Experte für Ihr Kind. Ihr Gefühl, Ihr Wissen über Ihr Kind sagen Ihnen meist genau das Richtige. So werden auch Sie Ihren Erziehungsweg finden.
    Hoch hinaus
    Stellen Sie sich vor, wie Ihr Kind Stufe für Stufe eine Treppe erobert. Dabei kann es vorkommen, dass es eine Stufe überspringt, etwas länger auf einer verweilt oder mal eine erklommene Stufe wieder hinuntergeht – so wie es gerade gut ist. Behalten Sie dieses Bild im Kopf.
Die kindliche Entwicklung
    Seit sich die Menschen mit Psychologie beschäftigen, versuchen sie, die kindliche Entwicklung in Phasen einzuteilen. Lange Zeit glaubte man, dass jedes Kind in einem gewissen Zeitraum bestimmte Entwicklungsstufen durchläuft und dabei kontinuierlich Lernfortschritte macht, die aufeinander aufbauen (Phasentheorie). Heute weiß man, dass das so nicht stimmt. Denn die Entwicklung eines Kindes geht zwar Schritt für Schritt langsam die Treppe hinauf, verläuft aber bei jedem Menschen anders. Und es kann dabei zu Stillständen, Sprüngen oder Rückschritten kommen.
    Die Phasentheorie bietet lediglich einen Orientierungsrahmen, um Verhaltensweisen richtig einzuordnen. Die Übergänge von einer Entwicklungsstufe zur nächsten sind fließend und bei jedem anders. Jedes Kind hat sein ganz eigenes Entwicklungstempo.
Jedes Kind ist einzigartig
    Das »Durchschnittskind« mit der idealtypischen Entwicklung gibt es wie gesagt nicht: Kinder entwickeln sich individuell. Eines läuft schon mit 8 Monaten und ist mit 18 Monaten trocken, ein anderes läuft erst mit 15 Monaten und trägt als Vierjähriges immer noch eine Windel – beginnt aber in diesem Alter vielleicht schon zu lesen und einfache Rechnungen zu lösen. Beides ist möglich, beides kann in Ordnung sein.
    Die Entwicklung hängt nicht nur vom Kind selbst ab, sondern auch von anderen Faktoren: vom Umfeld (Elternhaus, Freunde, Verwandte, Kindergarten ...), von der Gesundheit, der Geschwisterkonstellation und vielem mehr. Manche Kinder entwickeln sich kontinuierlich, andere starten langsamer als ihre Altersgenossen und überholen sie dann plötzlich. Stillstand und Rückschritte, aber auch Sprünge in der Entwicklung sind völlig normal.
    STABILITÄT FÜRS LEBEN
    Die ersten Lebensjahre sind für jedes Kind besonders wichtig, sie prägen es für seine gesamte Zukunft. Wenn Sie Ihrem Kind gerade in dieser Zeit eine verlässliche und stabile Beziehung geben, stehen Sie beide auf der Gewinnerseite.
Das erste Lebensjahr
    Ihr Kind wird nie wieder in seinem Leben so viel lernen wie im ersten Lebensjahr. Im Säuglingsalter – das ist die Zeit zwischen der Geburt und den ersten Schritten – lernt Ihr Kind zu sehen, zu riechen, zu hören, zu schmecken, zu greifen und zu sitzen, sich umzudrehen, zu krabbeln, auf Berührung zu reagieren, Wünsche und Bedürfnisse
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