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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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sich über seine Lieblingsspiele. Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Kind: Spielen, kuscheln, erzählen und lesen Sie vor. Sie müssen sich nicht stundenlang mit Ihrem Kind beschäftigen, es strebt ja auch nach Autonomie. Trotzdem liebt es die innigen Momente, in denen es Vater oder Mutter ganz für sich allein hat.

8. Kinder brauchen Beständigkeit.
    Beständigkeit bedeutet, dass es Regeln gibt, die nur im Notfall umgestoßen werden. Und dass Regelverletzungen Konsequenzen zur Folge haben. Beständigkeit bedeutet aber auch, dass der Tagesablauf geregelt ist, dass jeder Tag eine wiederkehrende, verlässliche Struktur hat. Dies heißt zum Beispiel, dass die Mahlzeiten regelmäßig, möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt stattfinden, dass es feste Zubettgeh-Zeiten gibt, dass die Familie ihre eigenen Rituale hat und dass Verabredungen und Versprechen eingehalten werden.
9. Kinder brauchen Liebe, Lob und Anerkennung.
    Begreifen Sie Ihr Kind bewusst als Geschenk. In schwierigen Zeiten gelingt es Ihnen dann besser, ihm mit Wärme und Zuneigung zu begegnen. Liebe ist der Grundpfeiler der Erziehung. Kinder müssen sich der Liebe ihrer Eltern sicher sein, um sich entwickeln zu können. Sie müssen wissen: »Mama und Papa mögen mich so, wie ich bin. Sie lieben mich, aber ihre Liebe erdrückt mich nicht.« Liebe drückt sich in Zärtlichkeit, Körperkontakt und Gesten aus. In Worten, Lob, Anerkennung – und dem Setzen klarer Grenzen.
10. Kinder brauchen Grenzen.
    »Weil ich dich liebe, werde ich dich jetzt nicht allein über diese verkehrsreiche Straße laufen lassen.« Und: »Weil ich auch deinen Bruder liebe, lasse ich nicht zu, dass du ihn schlägst.« Mit ihrem Verstand können kleine Kinder bis sieben Jahre noch nicht selbstständig entscheiden, wie weit sie in verschiedenen Lebensbereichen gehen können. Sie als Eltern müssen Ihrem Kind deshalb zunächst in grundlegenden Angelegenheiten klare Grenzen setzen, die vorerst einmal nicht verhandelbar sind. Im Laufe der Zeit passen Sie diese Grenzen natürlich immer wieder dem Alter Ihres Kindes an.

Was im Umgang mit Ihrem Kind noch hilft
    Fördern Sie den ehrlichen Dialog und treffen Sie gemeinsam Entscheidungen.
    Lösen Sie Probleme so früh wie möglich nicht für Ihr Kind, sondern mit ihm. Wenn Sie Entscheidungen allein treffen müssen, erklären Sie Ihre Handlungsweisen und fragen Sie Ihr Kind, warum es in bestimmten Situationen so und nicht anders reagiert. Machen Sie Ihre Erziehung »durchsichtig«. So lernt Ihr Kind durch Ihr Vorbild, selbst offen und ehrlich zu sein.
    Ihr Kind kann auch nach und nach Entscheidungen selbstständig treffen. So lernt es, für sein Handeln Verantwortung zu übernehmen. »Ich habe dir zwei Pullover rausgelegt. Such dir bitte einen davon aus.« Auf diese Weise grenzen Sie die Entscheidungsmöglichkeit mit einem gut überschaubaren Angebot ein. Sonst überfordern Sie Ihr Kind.
    Seien Sie kreativ und vertrauen Sie Ihrer Intuition.
    Sie kennen Ihr Kind besser als jeder andere. Sie erleben es jeden Tag und wissen, wie es in welchen Situationen reagiert. Kein Erziehungsratgeber, kein Verwandter kennt Ihr Kind so gut wie Sie. Vertrauen Sie Ihren Fähigkeiten und Ihrer Intuition. Es gibt kein Patentrezept im Umgang mit Kindern – lediglich hilfreiche Tipps, die auszuprobieren sich lohnt.
    Beobachten und zählen Sie.
    Manchmal schätzen wir Situationen falsch ein, bewerten sie über. Beobachten Sie, was Sie im Alltag wirklich so wütend macht: Räumt Ihr Kind tatsächlich nie auf, oder geben Sie ihm nicht genug Zeit dafür? Mäkelt Ihre Tochter wirklich ständig am Essen herum oder nur, wenn es Eintopfgerichte gibt? Zählen Sie, wie oft sich Verhaltensweisen, die Sie nicht mögen, tatsächlich zeigen.
    Geben Sie immer klare Anweisungen.
    Ihr Kind darf keinen Zweifel daran haben, was genau Sie von ihm wollen. Wenn Sie sagen »Du isst wie ein Ferkel«, weiß Ihr Kind zwar, dass Sie sich ärgern, aber nicht, was Sie von ihm erwarten. Besser: »Ich möchte, dass du Messer und Gabel benutzt« oder »Wisch dir den Mund mit deiner Serviette ab.«
    Vergessen Sie den Spaß nicht.
    Schaffen Sie Gelegenheiten, in denen die Familie gemeinsam Spaß hat und lachen kann. Es sollte täglich mindestens eine Situation geben, die Sie zusammen genießen: Spielen Sie ein Spiel, erzählen Sie sich witzige Geschichten, schauen Sie sich gemeinsam einen lustigen Film an, überlegen Sie, was spaßig und toll an diesem Tag war, was gut gelaufen ist.

Was tun, wenn es mal
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