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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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zu äußern und vieles mehr.
    Manche seiner Sinne sind jetzt noch nicht so gut ausgeprägt; Gleichgewichtssinn, gezieltes Greifen und koordiniertes Sehen müssen noch gelernt werden. Aber riechen und schmecken kann Ihr Kind im ersten Lebensjahr schon fast perfekt.
Das zweite Lebensjahr
    Gegen Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Lebensjahres lernt ein Kind zu laufen und zu sprechen. Und es beginnt damit, die Welt um sich herum zu entdecken – zuerst die überschaubare häusliche Umwelt seiner Familie.
    Wahrscheinlich dreht sich bei Ihrem Kind um den ersten Geburtstag herum fast alles ums Laufen. Es lernt außerdem zu sprechen und beginnt, komplexere Handlungen willentlich durchzuführen.
Die motorische Entwicklung
    Jetzt probiert Ihr Kind alle erdenklichen Bewegungen aus. Es will auf jeden Stuhl klettern, jede Treppe erklimmen. Es testet aus, wie sein eigener Körper funktioniert, und erforscht die Welt – auch außerhalb des Kinderzimmers. Ihr Kind möchte jetzt toben, klettern, hüpfen, balancieren, schaukeln und viel laufen. Das tut es auch, ohne müde zu werden. Dabei lernt es, seine Bewegungsabläufe zu koordinieren, das Gleichgewicht zu halten, Augen und Hand zu kontrollieren und mit Gefahren umzugehen.
    Diese Zeit ist für viele Eltern recht anstrengend. Ständig möchte das Kind auf dem Rücken der Eltern reiten, Schrankfächer ausräumen, auf die Küchenanrichte klettern oder durch die frisch gemachten Betten toben. Freuen Sie sich über den Bewegungsdrang Ihres Kindes: Er gehört zur gesunden motorischen Entwicklung. Doch kleine Leute nutzen jede Gelegenheit, sich zu erproben: Keine Treppe und keine Fensterbank ist vor ihnen sicher. Achten Sie deshalb auf Kindersicherungen. Unterschätzen Sie die Bewegungsfähigkeit Ihres Sprösslings nicht.
    Lust an der Bewegung
    Auf dem Spielplatz, im Garten, beim Waldspaziergang erfährt Ihr Kind etwas über die Schwerkraft und über seine Körperempfindungen. Es entwickelt Bewegungssicherheit, lernt seine Fähigkeiten richtig einzuschätzen und seinen Körper ebenso zu beherrschen wie ein kleines Stück der Welt.
Die geistige und sprachliche Entwicklung
    Während Ihr Kind anfangs Handlungen erwachsener Vorbilder nachahmt, beginnt es gegen Ende des zweiten Lebensjahres, Informationen zu verarbeiten und eigene Lösungen zu suchen. Es kann sich zum Beispiel vornehmen, einen Turm zu bauen und dafür die Bauklötze herzuschaffen, einen Platz frei zu räumen und Schritt für Schritt den Turm aufzubauen. Kippt der um, wird ein neuer Versuch gestartet, und die Erfahrungen der ersten Bauphase fließen in den neuen Versuch ein. So lernt das Kind allmählich, seine Handlungen zu koordinieren. Dafür benötigt es ein gut entwickeltes Tastempfinden. Die Basis dafür wird jetzt gelegt. Denn nun kann Ihr Kind auch Berührungen lokalisieren und Ihnen ziemlich genau sagen, wo es berührt wurde. Hat es einen sicheren Tastsinn und das Gespür für den eigenen Körper, gelingt es ihm, mit Gegenständen sicher umzugehen. Ungeschickte Kinder, denen alles aus der Hand fällt oder die ständig Dinge umstoßen, haben oft einen schlecht ausgeprägten Tastsinn.
    Auch für die Entwicklung seiner Intelligenz braucht Ihr Kind Anreize: Es benötigt Zeit und Raum, um seine eigenen Erfahrungen machen zu können. Denken Sie immer daran, dass Ihr Kind durch eigene Erfahrungen lernen will und kann. Haben Sie Geduld und bieten Sie ihm nicht ständig Ihre Lösungen an.
    Ein zweijähriges Kind ist fähig, einfache Aufforderungen und Hinweise zu verstehen und auch zu befolgen. Es kann 30 bis 50 Wörter sprechen und noch viel mehr verstehen. Es verwendet Zwei- bis Drei-Wort-Sätze, etwa um kleine Erlebnisse verständlich zu erzählen. Beim Betrachten eines Bilderbuches kann es beschreiben, was es sieht. Für die Sprachentwicklung ist es jetzt besonders wichtig, gemeinsam viele Bücher anzuschauen, Geschichten zu erzählen und vorzulesen. Nutzen Sie jeden Anlass für ein Gespräch. Ihr Kind spricht jetzt auch nicht mehr von sich in der dritten Person.
    Ihr Sprössling ist noch weit davon entfernt, unabhängig zu sein. Ihre Aufgabe ist es jetzt, einen Spagat zu vollführen: ihm Freiheit zu gewähren, trotzdem aber noch Unterstützung und Ermunterung zu geben. Reagieren Sie mit möglichst viel Verständnis und Geduld und erhalten Sie bewusst eine zärtliche Beziehung aufrecht.
    TIPP: Darauf kommt’s jetzt besonders an
Ihr Kind braucht viel Liebe, Anerkennung und Unterstützung.
Es benötigt Freiräume,
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