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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihm. »Mr. Tousley, Miß Porter.«
    Mr. Tousley verbeugte sich strahlend.
    Canler stellte ihn den anderen vor.
    »Wir können sofort mit der Trauungszeremonie beginnen, Jane«, sagte Canler. »Dann erwischen wir beide noch den Mitternachtszug in die Stadt.«
    Tarzan erkannte mit einemmal, worum es ging. Er beobachtete Jane mit halbgeschlossenen Augen, rührte sich jedoch nicht.
    Die junge Frau zögerte. Im Raum herrschte gespannte Stille.
    Alle blickten Jane an und warteten auf ihre Antwort.
    »Können wir nicht noch ein paar Tage warten?« fragte sie. »Ich bin ganz außer mir, habe heute so viel durchgemacht.«
    Canler spürte die Feindseligkeit, die jeder Anwesende ihm entgegenbrachte, und das machte ihn zornig.
    »Wir haben länger gewartet, als ich eigentlich wollte«, sagte er barsch. »Sie haben mir versprochen, mich zu heiraten. Länger lasse ich nicht mit mir spielen. Hier ist die Genehmigung, und da steht der Geistliche. Kommen Sie, Mr. Tousley, kommen Sie, Jane! Zeugen sind mehr als genug vorhanden«, fügte er in unangenehmem Ton hinzu. Dann nahm er Jane Porters Arm und wollte sie zu dem wartenden Geistlichen führen.
    Kaum hatte er jedoch den ersten Schritt getan, schloß sich eine schwere Hand in stahlhartem Griff um seinen Arm.
    Eine andere Hand fuhr ihm an die Kehle, und einen Augenblick später wurde er hoch über dem Fußboden geschüttelt, wie eine Katze es mit einer Maus tut.
    Jane wandte sich überrascht und erschrocken zu Tarzan um.
    Und als sie in sein Gesicht sah, bemerkte sie den karmesinroten Streifen auf seiner Stirn, den sie an jenem Tag im fernen Afrika entdeckt hatte, als Tarzan von den Affen den mächtigen Menschenaffen Terkoz im tödlichen Kampf umfaßte.
    Sie wußte, ihm stand der Sinn nach Töten, und mit einem unterdrückten Schrei des Entsetzens trat sie vor, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Dabei bangte sie mehr um ihn als um Canler. Sie wußte schließlich, welche harte Sühne die Justiz einem Mörder auferlegt.
    Doch bevor sie die beiden erreichte, war Clayton schon mit einem Satz neben Tarzan und versuchte, Canler seinem Griff zu entreißen.
    Ein einziger Stoß von Tarzans starkem Arm schleuderte den Engländer durch den Raum. Da legte Jane ihre weiße Hand fest auf Tarzans Handgelenk und blickte ihm in die Augen.
    »Um meinetwillen«, sagte sie.
    Der Griff um Canlers Kehle lockerte sich.
    Tarzan blickte in das schöne Gesicht vor ihm.
    »Möchtest du wirklich, daß so etwas weiterlebt?« fragte er überrascht.
    »Ich möchte nicht, daß er unter deinen Händen stirbt, mein Freund«, erwiderte sie. »Ich möchte nicht, daß du ein Mörder wirst.«
    Tarzan löste die Hand von Canlers Hals.
    »Entbinden Sie sie von ihrem Versprechen?« fragte er. »Es ist der Preis für Ihr Leben.«
    Canler nickte, nach Atem ringend.
    »Werden Sie fortgehen und sie nie mehr belästigen?«
    Abermals nickte der Mann, das Gesicht entstellt von Todesfurcht, da er seinem Ende so nahe gewesen war.
    Tarzan gab ihn frei, und Canler taumelte zur Tür. Im Nu war er verschwunden und der angsterfüllte Prediger mit ihm.
    Tarzan wandte sich zu Jane um.
    »Kann ich dich bitte einen Moment allein sprechen?« fragte er.
    Sie nickte und ging zu der Tür, die auf die schmale Veranda der kleinen Gastwirtschaft führte. Sie trat hinaus, um auf ihn zu warten, und konnte so das Gespräch nicht hören, das drinnen folgte.
    »Warten Sie!« rief Professor Porter, als Tarzan ihr nachgehen wollte.
    Der Professor war durch die überraschenden Vorgänge der letzten Minuten wie gelähmt gewesen.
    »Ehe wir hier fortfahren, hätte ich gern eine Erklärung für die Vorgänge, die sich soeben hier abgespielt haben. Mit welchem Recht haben Sie sich in die Angelegenheiten meiner Tochter und Mr. Canlers eingemischt, Sir? Ich hatte ihm die Hand meiner Tochter versprochen, und ob Sie persönlich das nun gutheißen oder nicht, Sir, das Versprechen muß gehalten werden.«
    »Ich habe mich eingemischt, weil Ihre Tochter Mr. Canler nicht liebt – ihn gar nicht heiraten möchte«, erwiderte Tarzan. »Da brauche ich nicht mehr zu wissen.«
    »Sie sind sich nicht im klaren, was Sie angerichtet haben«, hielt Professor Porter ihm vor. »Nun wird er sich zweifellos weigern, sie zu heiraten.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, sagte Tarzan mit Nachdruck und fuhr fort: »Sie brauchen auch nicht zu befürchten, daß Ihr Stolz dadurch Schaden nimmt, denn Sie werden, sobald Sie daheim sind, in der Lage sein, diesem Canler das
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