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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Darlehen zurückzuzahlen.«
    »Aber, aber, Sir!« bemerkte Professor Porter. »Was meinen Sie damit?«
    »Ihr Schatz ist gefunden worden«, sagte Tarzan.
    »Was … was sagen Sie da?« rief der Professor. »Sie sind von Sinnen, Mann. Das ist doch nicht möglich.«
    »Und ob. Schließlich war ich es, der ihn gestohlen hat, wobei ich weder den Wert kannte noch wußte, wem er gehörte. Ich sah, wie die Seeleute ihn vergruben, und mußte ihn nach Art der Affen ausgraben und woanders wieder vergraben. Als d’Arnot mir erzählte, was es mit dem Schatz auf sich hatte und was er für Sie bedeutete, bin ich in den Dschungel zurückgekehrt und habe ihn geholt. Er hat nun so viele Verbrechen, soviel Leid und Kummer heraufbeschworen, daß d’Arnot es für das beste hielt, gar nicht erst zu versuchen, den Schatz selbst hierher zu bringen, wie es meine Absicht gewesen war, sondern stattdessen einen Kreditbrief ausstellen zu lassen. Hier ist er, Professor Porter.« Damit zog er einen Umschlag aus der Tasche und überreichte ihn dem verblüfften alten Mann.
    »Zweihunderteinundvierzigtausend Dollar. Experten haben den Schatz genauestens geschätzt, aber damit bei Ihnen keine Fragen entstehen, hat d’Arnot ihn selbst gekauft und für Sie aufgehoben, falls Sie den Schatz dem Kreditbrief vorziehen.«
    »Da stehen wir nun schon über die Maßen in Ihrer Schuld, und nun haben Sie uns noch diesen allergrößten Dienst erwiesen«, sagte Professor Porter mit zitternder Stimme. »Sie haben mir die Mittel beschafft, meine Ehre zu retten.«
    Clayton hatte den Raum kurz nach Canler verlassen und kam nun zurück.
    »Entschuldigen Sie, bitte«, sagte er. »Ich halte es für besser, wir versuchen, die Stadt zu erreichen, ehe es dunkel wird, und den ersten Zug zu nehmen, der aus diesem Wald fährt. Soeben kam ein Ortskundiger aus dem Norden vorbeigerittten, der berichtete, daß sich das Feuer langsam auf uns zubewegt.«
    Diese Nachricht unterband jedes weitere Gespräch, und die ganze Gruppe begab sich zu den wartenden Autos.
    Clayton stieg mit Jane, dem Professor und Esmeralda in seinen Wagen, während Tarzan Mr. Philander mitnahm.
    »Gott der Gerechte!« rief dieser, als der Wagen Clayton folgte. »Wer hätte das je für möglich gehalten! Als ich Sie das letzte Mal sah, waren Sie ein richtiger Wilder, der in den Zweigen eines afrikanischen Tropenwalds umhersprang, und jetzt fahren Sie mich in einem französischen Auto eine Straße in Wisconsin entlang. Gott der Gerechte! Aber das ist wirklich höchst bemerkenswert.«
    »Stimmt«, pflichtete Tarzan ihm bei und fügte nach einer Pause hinzu: »Mr. Philander, können Sie sich noch an Einzelheiten der Entdeckung und Beerdigung jener drei Skelette erinnern, die in meinem Haus am Rand des Dschungels gefunden wurden?«
    »Sehr gut sogar, Sir, sehr gut«, erwiderte Mr. Philander.
    »Wies irgendeines davon etwas Besonderes auf?«
    Mr. Philander sah Tarzan mit schmalen Augen an.
    »Warum fragen Sie?«
    »Es bedeutet sehr viel für mich«, erwiderte Tarzan. »Ihre Antwort kann vielleicht ein Geheimnis aufklären. Zumindest könnte sie keinen größeren Schaden anrichten, als wenn alles ein Geheimnis bliebe. In den vergangenen zwei Monaten habe ich hinsichtlich dieser Gebeine eine bestimmte Theorie entwickelt, und ich möchte Sie bitten, meine Frage so gut Sie können zu beantworten: Stammen die drei Skelette, die Sie begraben haben, alle von Menschen?«
    »Nein«, sagte Philander. »Das kleinste, das wir in der Wiege fanden, war das eines Menschenaffen.«
    »Vielen Dank«, sagte Tarzan.
    Im Wagen vor ihnen dachte Jane fieberhaft und voll Verbitterung nach. Sie ahnte sehr wohl, aus welchem Grund Tarzan sie gebeten hatte, einige Worte mit ihr sprechen zu dürfen, und sie wußte, daß sie vorbereitet sein mußte, ihm in kürzester Zeit eine Antwort zu geben.
    Er war nicht der Mensch, der sich von etwas abbringen ließ, und genau dieser Gedanke gab ihr Anlaß, sich zu fragen, ob sie ihn im Grunde nicht fürchtete.
    Und konnte sie jemanden lieben, den sie fürchtete?
    Sie erkannte, welchem Zauberbann sie in jenem weit entfernten Dschungel erlegen war, doch hier im nüchternen Wisconsin war davon nichts zu spüren.
    Auch sprach der tadellos gekleidete junge Franzose das Weib in ihr keineswegs so an, wie der urzeitliche Waldgott es getan hatte.
    Liebte sie ihn? Sie wußte es nicht – jetzt jedenfalls nicht.
    Sie musterte Clayton aus dem Augenwinkel. War hier nicht ein Mann, der dieselbe Schule von Leuten
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