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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Hauptpersonen in meiner Schilderung ausgedachte Namen gegeben habe, wohl zur Genüge, wie sehr ich überzeugt war, daß alles so gewesen sein müsse.
    Die vergilbten, mit Stockflecken behafteten Tagebuchseiten eines längst Verstorbenen sowie die Berichte des Kolonialministeriums stimmen genau mit der Erzählung meines mitteilsamen Gastes überein, und so gebe ich den Bericht so wieder, wie ich ihn gewissenhaft aus mehreren verschiedenen Quellen ermittelt habe.
    Sollte man ihn für unglaubwürdig halten, so wird man mir zumindest so weit zustimmen, daß er einzigartig, bemerkenswert und fesselnd ist.
    Zwei Monate, nachdem die Fuwalda Anker gelichtet und den Hafen von Freetown verlassen hatte, durchfurchten eine halbes Dutzend britische Kriegsschiffe den Südatlantik nach irgendeiner Spur von Lord Greystoke oder seinem kleinen Schiff. Kurze Zeit später wurden an der Küste von St. Helena Wracktrümmer gefunden, die der Welt kundtaten, daß die Fuwalda mit Mann und Maus untergegangen war. So wurde die Suche aufgegeben, kaum daß sie begonnen hatte. Dennoch hoffte so manches Herz noch viele Jahre lang.
    Die Fuwalda, eine Schonerbark von etwa hundert Tonnen, war ein Schiff jener Gattung, wie sie auf dem Südatlantik häufig anzutreffen ist. Ihre Besatzungen setzen sich zumeist aus dem Abschaum der Seefahrt zusammen – flüchtigen Mördern und Halsabschneidern jeglicher Rasse und Herkunft.
    Die Fuwalda bildete da keine Ausnahme. Ihre Offiziere waren finstere Tyrannen, verhaßt bei der Mannschaft, der sie selbst nur Haß entgegenbrachten. Der Kapitän, obwohl ein erfahrener Seemann, behandelte seine Männer auf brutalste Weise. Im Umgang mit ihnen kannte er nur zwei Argumente, zumindest bediente er sich nur dieser – eines Belegnagels und eines Revolvers. Allerdings ist wenig wahrscheinlich, daß der zusammengewürfelte Haufen, den er angeheuert hatte, anderen Argumenten zugänglich gewesen wäre.
    So wurden John Clayton und seine junge Frau bereits am zweiten Tag nach dem Auslaufen aus Freetown Zeugen von Szenen an Deck der Fuwalda , von denen sie geglaubt hatten, daß sie sich allenfalls auf den Seiten von Seeromanen abspielen könnten.
    Am Morgen des zweiten Tages wurde das erste Glied jener Kette von Umständen geschmiedet, die die Lebensbahn eines damals noch ungeborenen Wesens in einem Maße gestalteten, wie es in der Geschichte der Menschheit seinesgleichen sucht.
    Zwei Seeleute wuschen die Decks der Fuwalda , der erste Maat hatte die Wache übernommen, und der Kapitän stand bei John Clayton und Lady Alice und unterhielt sich mit ihnen.
    Die beiden Männer bewegten sich während ihrer Tätigkeit auf die kleine Gruppe zu, die ihnen den Rücken zukehrte. Sie kamen immer näher, bis einer der beiden sich direkt hinter dem Kapitän befand. Gleich wird er an ihm vorbei sein, und dieser seltsame Bericht wird nie zu Papier gebracht werden.
    Doch genau in diesem Augenblick wandte sich der Kapitän ab, um Lord und Lady Greystoke wieder sich selbst zu überlassen, prallte gegen den Seemann und fiel der Länge nach auf die Decksplanken, wobei er den Wassereimer umwarf und dessen schmutziger Inhalt sich über ihn ergoß.
    Im ersten Moment wirkte das Ganze recht komisch, doch nur eine Sekunde lang. Wüste Flüche ausstoßend, das Gesicht purpurrot vor Wut und gekränkter Würde, sprang der Kapitän auf und schlug den Seemann mit einem furchtbaren Hieb zu Boden.
    Der Mann war klein und schon älter, so daß die Brutalität dieser Handlungsweise besonders ins Auge sprang. Der zweite Seemann war jedoch von ganz anderer Statur – riesig wie ein Bär, mit furchteinflößendem schwarzen Schnurrbart und einem Stiernacken zwischen muskulösen Schultern.
    Als er seinen Kameraden zu Boden gehen sah, fiel er mit wütendem Knurren über den Kapitän her und ließ ihn mit einem einzigen kraftvollen Faustschlag in die Knie gehen.
    Das zuvor purpurrote Gesicht des Kapitäns wurde weiß, denn das war Meuterei, und die hatte er in seiner brutalen Laufbahn mehrfach erlebt und stets niedergeschlagen. Noch im Knien riß er den Revolver aus der Tasche und feuerte geradenwegs auf den riesigen Muskelberg, der vor ihm aufragte; indes, so schnell er auch war, John Clayton war es nicht minder, so daß die auf das Herz des Seemanns gerichtete Kugel in dessen Bein drang, denn Lord Greystoke hatte den Arm des Kapitäns nach unten geschlagen, als er den Revolver in der Sonne blinken sah.
    Ein Wortwechsel zwischen ihm und dem Kapitän folgte, dem er
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