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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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deutete:
    »Die beiden hier sind meine Freunde, und sie werden in Ruhe gelassen! Kapiert?« Und zu Clayton gewandt:
    »Ich bin jetzt Kapitän dieses Schiffes, und was ich sage, gilt. Bleiben Sie schön für sich, und niemand wird Ihnen ein Haar krümmen.« Dabei blickte er seine Kumpane drohend an.
    Die Claytons hielten sich so streng an die Anweisungen von Black Michael, daß sie kaum jemanden von der Mannschaft sahen und keine Ahnung von den Plänen hatten, die diese schmiedete.
    Ab und zu drang lautes Krakeelen und Gezänk von fern an ihre Ohren, und zweimal zerriß das Krachen von Schüssen unheildrohend die Stille. Aber Black Michael war genau der richtige Anführer für diese Bande von Halsabschneidern und vermochte sich bei ihnen jederzeit durchzusetzen.
    Am fünften Tag nach der Ermordung der Offiziere meldete der Ausguck: »Land in Sicht!« Ob es eine Insel oder Festland war, wußte Black Michael nicht, doch er teilte Clayton mit: Sollte sich diese Gegend als bewohnbar erweisen, werde er sie beide mit ihren Habseligkeiten an Land setzen.
    »Paar Monate werd’n Sie’s dort schon aushalten«, erklärte er. »Inzwischen hab’n wir bestimmt irgendwo ’ne bewohnte Küste erreicht und könn’n uns in alle Winde zerstreu’n. Dann werd ich dafür sorg’n, daß Ihre Regierung über Ihr’n Aufenthaltsort informiert wird. Die schicken dann bestimmt ein Kriegsschiff, um Sie abzuhol’n.
    Würd’n wir Sie in ’ner zivilisiert’n Gegend an Land setz’n, dann würde man uns bestimmt ’ne Menge unbequeme Fragen stell’n, die keiner von uns überzeugend beantwort’n könnte.«
    Clayton protestierte gegen das unmenschliche Verfahren, sie an einer unbekannten Küste an Land zu setzen, wo sie auf Gedeih und Verderb wilden Tieren oder vielleicht noch wilderen Eingeborenen ausgeliefert wären.
    Aber seine Vorhaltungen waren nutzlos und höchstens geeignet, Black Michaels Ärger hervorzurufen, so war er gezwungen, klein beizugeben und aus der mißlichen Situation das Beste zu machen.
    Gegen drei Uhr nachmittags sichteten sie einen schönen, bewaldeten Küstenstreifen mit Einfahrt zu einem natürlichen Hafen, wie es den Anschein hatte.
    Black Michael sandte ein paar Leute mit dem Boot aus. Sie sollten erkunden, ob die Fuwalda die Einfahrt sicher passieren konnte.
    Etwa eine Stunde später kehrten sie mit der Nachricht zurück, überall tiefes Wasser vorgefunden zu haben, sowohl in der Durchfahrt als auch in der kleinen Bucht.
    Noch vor Einbruch der Dunkelheit lag die Schonerbark friedlich in der stillen Bucht vor Anker, umgeben von einer spiegelglatten Wasserfläche.
    Das Ufer ringsum war von üppiger, halbtropischer Vegetation bedeckt. Weiter landeinwärts sah man in der Ferne mehrere Berge und eine Hochebene, die fast überall mit Urwald bewachsen waren.
    Nichts deutete darauf hin, daß das Land bewohnt war, obwohl es reichlich Nahrung zu bieten schien. Vom Deck der Fuwalda konnten sie immer wieder Vögel und anderes Getier beobachten. Ein kleiner Fluß ergoß sein Wasser in die Bucht und verhieß unbegrenzte Mengen an Süßwasser.
    Als die Dunkelheit hereingebrochen war, standen Clayton und Lady Alice an der Reling und betrachteten schweigend ihren künftigen Aufenthaltsort. Aus den dunklen Tiefen des dichten Waldes drangen die Stimmen wilder Tiere – das tiefe Brüllen des Löwen und ab und zu der schrille Ruf des Panthers.
    Die Frau schmiegte sich enger an den Mann in banger Vorahnung der Schrecknisse, die in der unheimlichen Finsternis künftiger Nächte ihrer harrten, wenn sie mutterseelenallein an diesem wilden und menschenleeren Gestade hausen würden.
    Später am Abend gesellte sich Black Michael zu ihnen, doch nur so lange, um ihnen zu sagen, sie sollten ihre Vorbereitungen für das Ausschiffen am nächsten Morgen treffen. Sie versuchten, ihn zu überreden, daß er sie in eine gastlichere Gegend brächte, nicht so fern jeglicher Zivilisation, so daß Hoffnung bestand, daß hilfsbereite Menschen sich ihrer annehmen würden. Indes ließ er sich weder durch Bitten, noch durch Drohungen oder die Zusage einer hohen Belohnung dazu bewegen.
    »Ich bin der einzige an Bord, der Sie beide nich’ lieber tot seh’n würde, und während mir völlig klar ist, daß das der vernünftigste Weg wär, unser’n Hals zu retten, bin ich andererseits nich’ der Mann, der ’ne erwiesene Hilfeleistung vergißt. Sie ham’ mir mal das Leb’n gerettet, als Gegenleistung schenk ich Ihn’n nun Ihr’s, aber das is’ alles,
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