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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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einigen Tagen niedergeschlagen hatte, mit dem Putzen der Messingbeschläge beschäftigt. Clayton und seine Gattin standen an der Reling und beobachteten, wie die Umrisse des großen Schlachtschiffs sich immer mehr auflösten. Als der Mann sich ihnen im Verlauf seiner Arbeit weit genug genähert hatte, sagte er mit gedämpfter Stimme zu Clayton:
    »Auf dem Pott hier wird bald die Hölle losgeh’n, drauf könn’n Se Gift nehm, Sir. Die Hölle wird losgeh’n.«
    „Was wollen Sie damit sagen, guter Mann?« fragte Clayton.
    »Was denn, ham’ Se etwa noch nich gemerkt, was hier los is? Ham Se nich vernomm’, wie diese Satansbrut von Käptn un’ seine Offiziere einigen von der Mannschaft die Seele aus’m Leib prügeln? Zwei’n wurde gestern der Schädel eingeschlagen, heute drei anner’n. Black Michael is wieder ganz der alte, un’ der’ is nich der Typ, der sich so was länger mit ansieht. Denk’n Se an meine Worte, Sir.«
    »Sie wollen andeuten, daß die Mannschaft eine Meuterei plant, guter Freund?«
    »Von wegen Meuterei!« rief der alte Seemann. »Die plan’n ’nen Mord, Sir, denk’n Se an meine Worte, Sir.«
    »Und wann?«
    »Der passiert, Sir, der passiert, awer ich werd nich sagen wann, hab sowieso schon zu viel erzählt, nur ham’ Se sich neulich so prima verhalt’n, daß ich mir dachte, ’s is nur recht un billig, wenn ich Se warne. Awer halt’n Se Ihre Zunge im Zaum, un wenn Se Schieß’n hör’n, dann geh’n Se unter Deck und bleib’n dort. Das is alles. Halt’n Se nur Ihre Zunge im Zaum, oder die jag’n Ihn’n ‘ne Kugel zwischen de Ripp’n, denk’n Se an meine Worte, Sir.«
    Damit setzte der Alte seine Arbeit fort und entfernte sich von der Stelle, wo die Claytons standen.
    »Reizende Aussichten, Alice,« bemerkte Clayton.
    »Du solltest den Kapitän sofort warnen. Vielleicht kann das Unheil noch abgewendet werden«, sagte sie.
    »Vermutlich sollte ich das, aus rein egoistischen Motiven bin ich jedoch geneigt, ’de Zunge im Zaum zu halt’n’. Was immer sie vorhaben, sie werden uns in Ruhe lassen, weil ich mich neulich für diesen Black Michael eingesetzt habe. Sollten sie jedoch entdecken, daß ich sie verraten habe, dann gnade uns Gott, Alice.«
    »Du hast einzig und allein die Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Autorität des Kapitäns gewahrt bleibt. Wenn du ihn nicht warnst, machst du dich mitschuldig an allem, was vielleicht auf uns zukommt. Es wäre, als würdest du bei der Vorbereitung und Durchführung des Aufruhrs mit Rat und Tat mitwirken.«
    »Du verstehst nicht, meine Liebe«, entgegnete Clayton. »An deine Sicherheit zu denken – das ist meine Pflicht. Der Kapitän hat diese Situation selbst heraufbeschworen, warum also sollte ich riskieren, meine Frau durch den höchstwahrscheinlich vergeblichen Versuch, ihn vor den Folgen seines törichten, brutalen Vorgehens zu bewahren, unsagbaren Greuel auszusetzen? Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, was geschehen würde, sollte diese Bande von Halsabschneidern die Fuwalda in ihre Gewalt bringen.«
    »Pflicht ist Pflicht, John, daran können auch ausgeklügelte Spitzfindigkeiten nichts ändern. Was für eine erbärmliche Gattin eines englischen Lords wäre ich wohl, müßte ich mir die Schuld geben, daß er seine Pflicht vernachlässigt. Ich erkenne sehr wohl die Gefahr, die uns zwangsläufig droht, doch gemeinsam mit dir kann ich ihr ins Auge sehen.«
    »Dann soll alles geschehen, wie du willst, Alice« antwortete er lächelnd. »Vielleicht machen wir uns unnötige Sorgen. Zwar bin ich alles andere als erbaut über die Zustände an Bord dieses Schiffes, möglicherweise ist jedoch alles gar nicht so schlimm, entspringen die Äußerungen des ,Alten Fahrensmanns‘ eher einem Wunschdenken, als den realen Tatsachen.
    Meuterei auf hoher See mag vor hundert Jahren gang und gäbe gewesen sein, jetzt aber schreiben wir das Jahr 1888, da ist dergleichen höchst unwahrscheinlich.
    Dort steuert der Kapitän gerade auf seine Kajüte zu. Wenn ich ihn jetzt warne, habe ich die unangenehme Sache hinter mir. Am liebsten würde ich nämlich kein Wort mehr mit ihm reden.«
    Nach dieser Bemerkung schlenderte er gemächlich zu dem Niedergang, durch den der Kapitän verschwunden war, und klopfte Sekunden später an dessen Tür.
    »Herein!« knurrte eine mürrische Stimme, und als Clayton dieser Aufforderung nachgekommen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte:
    »Was gibt’s?«
    »Ich möchte Ihnen die Hauptpunkte eines
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