Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
offensichtlich von ungeübter Hand verfaßte Nachricht für sie mit der unverblümten Warnung, den Verlust der Revolver nicht an die große Glocke zu hängen und schön für sich zu behalten, was der alte Seemann ihnen gesteckt hatte – widrigenfalls sie des Todes gewärtig sein müßten.
    »Ich denke, wir werden jetzt ganz brav sein«, sagte Clayton mit einem bekümmerten Lächeln. »Das einzige, was wir tun können, ist, still zu sitzen und der Dinge zu harren, die da kommen werden.«
     
     

 
  Das Heim in der Wildnis
     
    Sie brauchten nicht lange zu warten, denn als Clayton am nächsten Morgen an Deck kam, um wie gewohnt vor dem Frühstück einen Rundgang zu unternehmen, krachte ein Schuß, dann noch einer und ein dritter.
    Der Anblick, der sich ihm bot, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Die kleine Gruppe von Offizieren und die gesamte, bunt zusammengewürfelte Mannschaft der Fuwalda standen sich Auge in Auge gegenüber, letztere angeführt von Black Michael.
    Bei der ersten Salve der Offiziere rannten die Leute in Deckung, dann erwiderten sie, geschützt durch Masten, Ruderhaus und Kajüte, das Feuer der fünf Männer, die auf diesem Schiff die verhaßte Obrigkeit darstellten.
    Zwei von der Mannschaft waren unter den Revolverschüssen des Kapitäns zusammengebrochen und lagen reglos zwischen den Kämpfenden. Aber dann fiel der erste Maat mit dem Gesicht nach unten zu Boden, und auf einen lauten Befehl von Black Michael griffen die Meuterer die übriggebliebenen vier an. Die Mannschaft hatte nur für fünf Leute Feuerwaffen beschaffen können, deshalb waren die meisten mit Bootshaken, Äxten, Beilen und Brecheisen bewaffnet.
    Der Kapitän hatte seinen Revolver leergeschossen und lud gerade neu, als der Angriff erfolgte. Die Waffe des zweiten Maats hatte eine Ladehemmung, so daß sich den Meuterern nur zwei Läufe entgegenstreckten, als sie gegen die Offiziere vorstürmten. Diese wichen nun vor dem wütenden Angriff ihrer Untergebenen zurück.
    Beide Seiten stießen grausige Flüche und Verwünschungen aus. Im Verein mit dem Krachen der Schüsse und dem Schreien und Stöhnen der Verwundeten verwandelte dies das Deck der Fuwalda in ein Tollhaus.
    Noch ehe die Offiziere auch nur ein Dutzend Schritte zurückgewichen waren, hatten die Männer sie erreicht. Eine Axt in den Händen eines stämmigen Negers spaltete den Schädel des Kapitäns vom Scheitel bis zum Kinn, und einen Augenblick später lagen auch die anderen am Boden, tot oder verwundet von zahllosen Schlägen und Kugeln.
    In kürzester Zeit hatten die Meuterer der Fuwalda ihr grausiges Werk verrichtet. John Clayton hatte währenddessen teilnahmslos am Niedergang gelehnt und bedächtig seine Pfeife geschmaucht, als verfolge er lediglich ein mittelmäßiges Cricketspiel.
    Als auch der letzte Offizier am Boden lag, hielt er es für besser, zu seiner Gattin zurückzukehren, damit sie nicht allein war, falls Leute von der Mannschaft nach unten kommen sollten.
    Obwohl äußerlich ruhig und gelassen, war er innerlich aufgewühlt und besorgt, denn er bangte um die Sicherheit seiner Frau angesichts dieser ungebildeten Scheusale, denen das Schicksal sie so erbarmungslos überantwortet hatte.
    Als er sich umwandte, um die schmale Eisenleiter hinabzusteigen, sah er seine Gattin fast neben ihm auf den Stufen stehen.
    »Wie lange bist du schon hier, Alice?«
    »Von Anfang an«, erwiderte sie. »Es ist grauenhaft, John, einfach grauenhaft! Was erwartet uns wohl, da wir diesen Leuten ausgeliefert sind?«
    »Das Frühstück, hoffe ich«, antwortete er und lächelte tapfer im Bemühen, ihre Befürchtungen zu zerstreuen.
    »Zumindest kann ich sie ja mal fragen. Komm mit, Alice. Sie sollen nicht glauben, daß wir etwas anderes von ihnen erwarten als höfliche Behandlung.«
    Die Männer hatten sich inzwischen um die toten und verwundeten Offiziere versammelt und fingen an, Lebende wie Tote ohne jede Anteilnahme oder Mitgefühl über Bord zu werfen. Gleichermaßen herzlos verfuhren sie mit den eigenen Toten und Sterbenden.
    Da sah einer von ihnen die Claytons herankommen und stürzte ihnen mit erhobener Axt und den Worten: »Hier sind noch zwei für die Fische!« entgegen.
    Black Michael war jedoch schneller, so daß der Bursche mit einer Kugel im Rücken zu Boden sank, noch ehe er mehr als sechs Schritte zurückgelegt hatte.
    Mit lautem Gebrüll zog Black Michael die Aufmerksamkeit der anderen auf sich und rief, wobei er auf Lord und Lady Greystoke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher