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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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Es war ein gespenstisches Bild. Zur nächtlichen Stunde wurde die Bevölkerung New Yorks von den heulenden Sirenen der Feuerwehrwagen aus ihrem Schlaf gerissen.
    Der rote Feuerschein spiegelte sich in den Fluten des Hudsons und in dem dunklen Blau des Himmels wider.
    Feuerwehr und Polizei rasten zu drei verschiedenen Brandstellen.
    Während Schlepper ein brennendes Schiff in die Mitte des Hudson River zogen, umkreisten Löschboote den gefährdeten Dampfer. Einer Hundertschaft Feuerwehrmännern gelang es nach relativ kurzer Zeit, die Flammen auf dem Hoboken Terminal einzudämmen.
    Das große Lagerhaus, das unweit von dem brennenden Schiff stand, konnten die Feuerwehrmänner nicht mehr retten. Feuersäulen stoben zum Himmel und der Funkenregen gefährdete die Nachbarhallen.
    »Brandstiftung«, stellte Lieutenant Miller von der Hafenpolizei lakonisch fest. »Da es gleichzeitig an drei Stellen brannte, muss eine Bande am Werk sein. Das wird ein Fall für das FBI.«
    Es wurde ein Fall für das FBI. Ein Fall der uns vor die Aufgabe stellte, gegen einen gerissenen Teufel anzukämpfen. In New York schlich das Grauen durch die Stadt.
    ***
    Aus dem Lagerhaus schossen Funkenschwärme wie ein Feuerwerk in den Nachthimmel.
    »Das ist Reis. Hoffentlich übertragen die brennenden Körner das Feuer nicht auf die Nachbargebäude - wäre nicht auszudenken!«, erklärte uns Lieutenant Miller.
    »Glaube ich nicht«, meinte Phil Decker. »Seht euch doch nur die Wassermassen an, die von allen Seiten über die Häuserfront gejagt werden.«
    »Erstaunlich ist, wie schnell das Feuer um sich gegriffen hat. Zu retten gibt es doch nichts mehr!«
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass man mit Brandbomben gearbeitet hat«, meinte ich.
    »Wir hatten bei der ganzen Sache noch Glück. Der Dampfer lag direkt vor dem brennenden Lagerhaus. Es gelang der Feuerwehr, unter größten Schwierigkeiten, ihn auf den Fluss zu schleppen. Wer weiß, was sonst noch alles passiert wäre!«
    »Kann ich mal mit unserem Chef sprechen, Lieutenant?«, fragte ich.
    »Natürlich. Kommen Sie, wir gehen in mein Büro.«
    Wir warfen noch einen letzten Blick auf das Flammenmeer, dann wandten wir uns um und verließen den Balkon.
    Mister High schien schon auf unseren Anruf gewartet zu haben, denn er war sofort am Apparat.
    »Chef, wir haben uns schon mit Lieutenant Miller von der Hafenpolizei unterhalten. Es liegt eindeutig Brandstiftung vor, das kann man jetzt schon sagen. Was sollen wir machen?«
    »Vor wenigen Minuten bekam ich die ersten Berichte. Schiff und Lagerhaus gehören zur Reederei East West Steam Shipping Company. Besitzer ist Senator McDuff. Ihn selbst konnte ich natürlich noch nicht erreichen, er ist an der Brandstelle. Vielleicht treffen Sie ihn. Man munkelt aber, er sei finanziell ruiniert, mit einem Schlag.«
    »Der ist doch bestimmt hoch versichert.«
    »Keine Versicherung zahlt, wenn Brandstiftung nachgewiesen wird. Und es sieht doch danach aus.«
    »Eindeutig, Chef. Fragt sich nur, warum die Täter auch den Bahnhof in Brand gesteckt haben. Der gehört doch wohl nicht dem Senator, oder?«
    Mister High lachte. »Nicht allein, aber er ist Hauptaktionär der Bahngesellschaft.«
    »Es steht fest, dass ein Einzelgänger unter keinen Umständen in der Lage ist, die drei Objekte gleichzeitig in Brand zu stecken. Es muss also eine Gang dahinterstecken.«
    »Wie die Dinge liegen, Jerry, übernehmen wir die Sache. Sie können das dem Lieutenant offiziell mitteilen. Brauchen Sie noch Unterstützung?«
    »Im Moment können wir nichts machen, Chef. Hier herrscht völliges Chaos. Wir müssen uns herantasten. In ein paar Stunden rufen wir die Einsatzgruppe ab. Dann können wir mit den Ermittlungen beginnen.«
    »Bitte melden Sie sich sofort wieder, wenn Sie etwas Neues entdecken!«
    »Okay, Chef, so long.«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel.
    »Glück für Sie, Miller. Wir übernehmen den Eall.«
    »Tatsächlich? Großartig! Sie haben natürlich jede Unterstützung, die Sie brauchen.«
    »Vielen Dank. Zunächst müssen wir auf die andere Seite.«
    »Ich nehme Sie gleich mit, unten liegt ein Polizeiboot.«
    Er schnallte seinen Revolvergurt um, setzte die Mütze auf und gab Bescheid, dass er zur Brandstelle fahre. Bis auf ein kleines Motorboot waren alle Boote ausgelaufen. Der Steuermann hatte schon auf uns gewartet. Der Motor summte leise. Kaum waren wir an Bord, wurden die Leinen losgemacht. Wir näherten uns dem brennenden Dampfer.
    Tausende von Menschen standen an
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