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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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war nur die Wache an Bord, fünf Mann. Als das Feuer ausbrach, saßen die Leute zusammen, es gab gerade Tee. Einen Fremden beobachteten wir nicht.«
    »Gibt es denn überhaupt eine Möglichkeit, sich an Bord zu schleichen?«
    »Kaum, am Landungssteg wacht immer ein Mann. Über die Haltetaue geht’s nicht, die sind gesichert.«
    »Kann man nicht mit einem Boot an das Schiff kommen, eine Scheibe einschlagen und einsteigen?«
    »Das könnte man schon, das will ich nicht bestreiten. Das Glas der Bullaugen aber ist sehr dick, weil es den Wellen standhalten muss, und wir hätten sicherlich den Lärm gehört. Wer aber durchsteigt, muss ein Schlangenmensch sein, denn die Bullaugen sind sehr eng.«
    »Leider lässt sich das nicht prüfen, denn durch die Hitze sind viele Scheiben zersprungen. Vielleicht war eine der Klappen geöffnet«, meine Phil.
    »Das könnte sein. Aber - können Sie an einer glatten Schiffswand aufsteigen wie eine Fliege?«
    »Wir werden das genau untersuchen lassen. Haben Sie eine Ahnung, wer ein Interesse an dem Brand haben könnte?« .
    »Darüber zerbreche ich mir seit Stunden den Kopf, ich weiß es nicht. Das Schiff ist gut versichert, also würde man keinen Schaden anrichten, selbst bei Totalverlust. Mir ist das alles unklar.«
    »Vielen Dank, Käpten. Es ist jetzt drei Uhr, bald werden unsere Kollegen an Bord kommen, die eine genaue Untersuchung vornehmen. Vielleicht finden sie noch brauchbare Spuren. Mein Kollege Decker und ich kommen später wieder vorbei. Dann können wir über alles in Ruhe reden.«
    »In Ordnung, meine Unterstützung haben Sie!«
    Er stand auf und ging unter Deck, wir stiegen zurück in das Feuerlöschboot, an dem gerade Lieutenant Miller mit seinem Polizeiboot anlegte.
    »Na, wie sieht’s aus?«
    »Trostlos!' Ein Rätsel für uns. Der Kapitän weiß nichts. Den Brandauslöser konnten wir sicherstellen.«
    Die Kollegen schauten sich die Reste an.
    »Ach, das sieht ja böse aus! Ihre Experten werden sich freuen.«
    »Die sind Kummer gewöhnt. Und was haben Ihre Leute gefunden?«
    »Wenig. Das Lagerhaus ist hin, da wird man wohl keine Beweisstücke mehr finden können.«
    »Haben wir gesehen! Ich glaube, wir müssen uns den Bahnhof noch ansehen. Dort können wir vielleicht Spuren sichern. Darf ich mal Ihr Sprechfunkgerät benutzen?«
    »Selbstverständlich.«
    Wir stiegen in die winzige Kajüte, die sich im Vorschiff befand. Im gleichen Augenblick meldete sich die Hafenpolizei: »Lieutenant Miller, wir haben eine dringende Nachricht für Sie!«
    Miller schaltete um und ging auf Empfang.
    »Soeben wurde auf dem Dach des Hoboken Terminal eine männliche Leiche gefunden. Wir hörten, dass das FBI die Sache übernimmt, können Sie die Beamten erreichen?«
    »Sie sind bei mir an Bord.«
    »Okay. Sagen Sie ihnen Bescheid. Ende.«
    »Ende.«
    Wir blickten uns an. »Eine Leiche auf dem Dach? Jetzt wird’s seltsam. Das müsste uns weiterhelfen.«
    »Ich bringe Sie gleich ans Ufer, dann sind es nur noch ein paar Schritte.«
    »Geben Sie mir trotzdem das FBI.«
    »Bitte.«
    Miller setzte sich mit der Funkzentrale in Verbindung und ließ sich mit unserem Distriktsgebäude verbinden. Mister High meldete sich.
    »Ja, Jerry, ich höre.«
    »Wir hatten Erfolg, Chef. Eine Höllenmaschine haben wir schon sichergestellt. Jetzt haben wir die Meldung bekommen, dass ein Toter auf dem Dach gefunden wurde, da sind bestimmt Zusammenhänge.«
    »Ich verständige die Mordkommission.«
    »Soll sofort zum Hoboken Terminal kommen. Dann brauchen wir noch einige Spezialisten, die sich mit dem Schiff befassen. Vermutlich ist der Täter von der Wasserseite her eingestiegen. Das Feuer ist gelöscht. Die Leute können sofort an die Arbeit gehen.«
    »Gut, Jerry. Verständigen Sie Lieutenant Miller, dass er ein Boot bereithält. Brauchen Sie sonst noch Hilfe?«
    »Danke, Chef, wir werden schon damit fertig.«
    Miller schaltete die Geräte aus.
    »Sie haben ja mitgehört, Lieutenant. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie unsere Leute abholen lassen könnten.«
    »Gut, das können wir. Das gibt einen schönen Fährbetrieb. Ich will erst einmal übersetzen.«
    ***
    Der Motor sprang an, wir näherten uns der Hoboken-Seite des Hudson. Es wurde allmählich hell, die Schrecken der Nacht verblassten. Von allen Seiten ergossen sich Wassermassen auf das Trümmerfeld.
    Wir sprangen ans Ufer und winkten dem Lieutenant nochmals zu, der gleich wieder zur Manhattan-Seite übersetzte, um die G-men aufzunehmen.
    »Sind Sie die
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