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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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setzte die Gegenreaktion ein.
    Er versuchte gar nicht erst, ihre Tränenflut zu bändigen. Es war besser, die seit langem angestauten Empfindungen entluden sich auf diese Weise, und es dauerte einige Zeit, bis sie – fast noch ein Kind – sich wieder unter Kontrolle hatte.
    »O John«, rief sie schließlich. »Das ist grauenvoll. Was sollen wir jetzt tun? Was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir können nur eines tun, Alice«, sagte er so ruhig, als säßen sie zuhause in ihrem behaglichen Heim. »Wir müssen Hand anlegen. Darin liegt unsere Rettung. Jetzt düsteren Gedanken nachzuhängen wäre das Törichste, was wir tun könnten.
    Wir müssen zu Werke gehen und warten. Ich bin überzeugt, das Hilfe kommt, und zwar schnell, sobald ruchbar wird, daß die Fuwalda überfällig ist. Selbst falls Black Michael das uns gegebene Wort brechen sollte.«
    »Gut, John, wenn es nur uns beide beträfe, könnten wir es durchstehen, das weiß ich«, sagte sie schluchzend. »Aber …«
    »Ja, meine Liebe«, antwortete er sanft, »daran muß ich auch immer denken; aber wir müssen dem ins Auge sehen wie allem anderen, was uns erwartet, tapfer und voll Vertrauen in unsere Fähigkeit, mit den Umständen fertig zu werden, wie immer sie geartet sein mögen.
    Vor vielen hunderttausend Jahren haben unsere Vorfahren in einer dunklen, weit zurückliegenden Vergangenheit die gleichen Probleme zu bewältigen gehabt, die wir jetzt bewältigen müssen, möglicherweise in eben diesen Urwäldern hier. Daß wir uns heute hier befinden, zeugt von ihrem Sieg.
    Sollten wir nicht auch schaffen, was sie geschafft haben? Sogar noch besser, oder stehen uns nicht Jahrhunderte überlegenen Wissens zur Verfügung, besitzen wir etwa keine Mittel zu unserem Schutz, unserer Verteidigung und unserem Unterhalt, die die Wissenschaft entwickelt hat, von denen sie jedoch keine Ahnung hatten? Was sie mit Werkzeugen und Waffen aus Stein und Knochen vollbracht haben, können wir ganz gewiß ebenfalls vollbringen, Alice.«
    »Ach, John, ich wünschte, ich wäre ein Mann und dächte wie einer, aber ich bin nur eine Frau und betrachte die Dinge eher mit dem Herzen als mit dem Kopf, und alles, was ich sehe, ist zu grauenvoll, zu unvorstellbar, als daß man es mit Worten ausdrücken könnte.
    Ich kann nur hoffen, du hast recht, John, und ich will mein Bestes tun, um so wie die Frauen der Urzeit zu sein, die passende Gefährtin des Mannes jener Zeit.«
    Claytons erste Gedanken galten der Errichtung einer Schlafstatt für die Nacht; eines Unterschlupfs, der sie vor beutegierigen Raubtieren schützte.
    Er öffnete die Kiste, die seine Gewehre und Munition enthielt, damit sie bei ihrer Arbeit gegen mögliche Angriffe gewappnet waren, dann suchten sie gemeinsam nach einer Stelle, die ihnen als Schlafplatz für die Nacht dienen konnte.
    Etwa einhundert Yards vom Strand entfernt lag eine kleine, ebene, nahezu baumlose Fläche; sie beschlossen, in Kürze hier ein festes Haus zu bauen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hielten sie es jedoch fürs beste, hoch oben in den Bäumen außerhalb der Reichweite größerer wilder Tiere, in deren Revier sie sich befanden, eine kleine Plattform zu errichten.
    Zu diesem Zweck wählte Clayton vier Bäume aus, die etwa acht Fuß voneinander entfernt ein Quadrat bildeten, sägte von anderen Bäumen lange Äste ab und errichtete zirka zehn Fuß über dem Boden eine Schlafstatt, indem er die Astenden mit Hilfe von Tauwerk, das Black Michael ihm aus dem Laderaum der Fuwalda mitgegeben hatte, fest mit den Baumstämmen verband.
    Auf diese Plattform reihte er kleinere Äste dicht aneinander. Dann breitete er große Wedel von Elefantenohrfarn darüber, der ringsum in Hülle und Fülle wuchs, und legte schließlich ein großes, mehrfach zusammengefaltetes Segel darauf.
    Sieben Fuß darüber befestigte er eine ähnliche, nur etwas leichtere Plattform, die das Dach darstellte. Das restliche Segeltuch bildete seitlich herabhängend die Wände.
    Auf diese Weise kam ein recht behagliches kleines Nest zustande, in das er ihre Decken und leichtere Gepäckstücke beförderte.
    Inzwischen war es später Nachmittag, und sie nutzten die restlichen Stunden Tageslicht, um eine grobe Leiter zurechtzuzimmern, über die Lady Alice ihr neues Heim erreichen konnte.
    Den ganzen Tag über war der Wald um sie herum erfüllt von aufgeregten, buntschillernden Vögeln und kleinen tanzenden und schnatternden Affen, die die Ankömmlinge und die bewunderswerte Weise, in der sie ihr Nest
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