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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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länger ertragen konnte.
    Man kam überein, daß Canler am Morgen zur Stadt fahren und die Ehegenehmigung und einen Geistlichen besorgen sollte.
    Clayton wäre am liebsten sofort abgefahren, als das Vorhaben angekündigt wurde, aber Janes müdes, resigniertes Aussehen hielt ihn zurück. Er konnte sie nicht im Stich lassen.
    Vielleicht kommt noch etwas dazwischen, versuchte er sich zu trösten, und tief in seinem Innersten erkannte er wohl, daß es nur eines winzigen Funkens bedurfte, um seinen Haß auf Canler in blutdürstige Mordlust zu verwandeln.
    Früh am nächsten Morgen fuhr Canler in die Stadt.
    Im Osten sah man Rauch über dem Wald liegen, denn seit einer Woche wütete nicht weit von ihnen entfernt eine Feuersbrunst, aber noch kam der Wind von Westen, so daß ihnen keine Gefahr drohte.
    Gegen Mittag unternahm Jane einen Spaziergang. Sie wollte nicht, daß Clayton sie begleite, denn sie wollte allein sein, wie sie sagte, und er respektierte ihren Wunsch.
    Im Haus waren Professor Porter und Mr. Philander in eine fesselnde Diskussion über ein bedeutsames wissenschaftliches Problem vertieft. Esmeralda döste in der Küche vor sich hin, und Clayton, dem nach einer schlaflosen Nacht ständig die Augen zufielen, legte sich im Wohnzimmer auf die Couch und sank bald in einen unruhigen Schlummer.
    Im Osten stiegen die schwarzen Rauchwolken höher in den Himmel, plötzlich wogten sie durcheinander und begannen, schnell nach Westen zu ziehen.
    Sie kamen näher. Die Bewohner des Pächterhauses waren nicht da, denn es war Markttag, und so war niemand zugegen, der den schnell nahenden Feuerdämonen bemerkte.
    Bald schon hatten die Flammen die Straße nach Süden überquert und Canler den Rückweg abgeschnitten. Ein kleines Hin- und Herschwenken des Windes lenkte die Bahn des Waldbrands jetzt nach Norden, dann schlug der Wind wieder um, und die Flammen standen nahezu unbeweglich, als hätte die Hand ihres Meisters sie an die Kandare genommen.
    Plötzlich kam von Nordost ein großer, schwarzer Wagen in rasendem Tempo die Straße entlang.
    Er hielt mit einem Ruck vor dem Haus, und ein schwarzhaariger Hüne sprang heraus und die Stufen zur Veranda hinauf. Er stürmte ohne innezuhalten ins Haus. Clayton lag auf der Couch. Der Mann blieb erst überrascht stehen, war jedoch im Nu neben dem Schläfer.
    Er rüttelte ihn grob und rief:
    »Mein Gott, Clayton, sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Wissen Sie nicht, daß Sie vom Feuer nahezu eingeschlossen seid? Wo ist Miß Porter?«
    Clayton sprang auf. Er erkannte den Mann nicht, verstand jedoch die Worte und war mit einem Satz auf der Veranda.
    »Scott!« rief er, rannte dann zurück ins Haus und schrie laut:
    »Jane! Jane! Wo bist du?«
    Einen Augenblick später waren Esmeralda, Professor Porter und Mr.Philander bei den beiden Männern.
    »Wo ist Miß Jane?« fragte Clayton, packte Esmeralda bei den Schultern und schüttelte sie kräftig.
    »O Gaberelle, Mister Clayton, sie’s zu ’nem Spaziergang losgegang’n.«
    »Und ist noch nicht zurück?« Ohne die Antwort abzuwarten, sprang Clayton in den Hof, gefolgt von den anderen.
    »Welche Richtung hat sie eingeschlagen?« erkundigte sich der schwarzhaarige Hüne bei Esmeralda.
    »Dort die Straße ’runter«, antwortete die verängstigte Frau und wies nach Süden, wo eine mächtige Wand aus brüllenden Flammen die Sicht versperrte.
    »Setzen Sie diese Leute in den anderen Wagen«, rief der Fremde Clayton zu. »Ich sah einen, als ich vorfuhr – und bringen Sie sie über die Straße nach Norden hier heraus. Lassen Sie meinen Wagen hier. Falls ich Miß Porter finde, werden wir ihn brauchen. Wenn nicht, wird keiner ihn brauchen. Tun Sie, was ich sage«, fügte er hinzu, weil Clayton zögerte, und dann sahen sie die geschmeidige Gestalt über die Lichtung nach Nordwesten davonlaufen, wo der Wald von den Flammen noch nicht erfaßt war.
    Alle hatten das unerklärliche Empfinden, daß ihnen eine große Verantwortung abgenommen worden war, eine Art kindliches Vertrauen in die Macht des Fremden, Jane zu retten, wenn jemand sie noch retten konnte.
    »Wer war das?« fragte Professor.
    »Keine Ahnung«, antwortete Clayton. »Er nannte mich beim Namen, und er kannte Jane, denn er fragte nach ihr. Und er hat auch Esmeralda beim Namen genannt.«
    »Aber, aber!« sagte Professor Porter. »Höchst bemerkenswert! Wer mag das gewesen sein, und warum habe ich das Empfinden, daß Jane in Sicherheit ist, nachdem er sich jetzt auf die Suche nach
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