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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab
Autoren: Nancy Atherton
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es sei denn, Derek bekam sie zum Großhandelspreis.
    Emma sah auf die Zahlenreihen, die ich mit Bleistift in mein Kassenbuch geschrieben hatte, dann langte sie nach der Dose und schüttelte sie.
    »Ich hoffe, dass bei dir keine Buchprüfung stattfindet«, meinte sie, »denn wenn ich nicht wüsste, dass du grundehrlich bist, würde ich schwören, dass du deine Bücher fälschst.«
    »Dies ist ein Buch, das ich ganz bestimmt nicht fälschen werde.« Ich nahm das Kassenbuch vom Tisch und zeigte Emma den glatten blauen Ledereinband. »Wie findest du die Tarnung?«
    Emma fiel beinahe vom Stuhl. »Ist das …?«
    Guten Tag , Emma . Tante Dimitys Handschrift zeichnete sich zwischen den mit Bleistift hingekritzelten Zahlenreihen deutlich ab. Mein Kompliment zum Pfarrgarten . Ich habe die Führung sehr genossen .
    »Da … danke.« Emma blickte sich verstohlen auf dem Dorfplatz um und sprach unauffällig aus dem Mundwinkel heraus weiter. »Nächstes Jahr wird er noch schöner sein. Einige Stellen sind immer noch ein bisschen unordentlich.«
    Wie gewöhnlich war Emma zu bescheiden. In den vergangenen Wochen hatte sie die ungezähmte Wildnis des Pfarrgartens in ein Schmuckkästchen verwandelt. Mit Raineys Hilfe hatte sie farbenfrohe Blumen und andere Pflanzen aus ihrem Gewächshaus gepflanzt – lila Geranien, weiße Spireen, rosa Storchschnabel und ganze Berge von goldgelbem Fingerkraut. Zwischen den Beeten schlängelten sich schmale, gewundene Graswege.
    Du hast ein richtiges Buntglasfenster aus Blumen geschaffen . Sehr passend für diesen Ort .
    Und mit der Rosa hemisphaerica hattest du auch Recht . Was für eine wunderbare Entdeckung !
    Ich hoffe , deine Führungen waren ein Erfolg .
    »Das glaube ich schon«, sagte Emma. »Ich habe fünfzehn Pfund für das Kirchendach eingenommen und dabei im Pfarrgarten so viele Runden gedreht, dass mir davon schwindelig ist.«

    »Schwindelig genug, um uns zu verraten, was Derek mit dem Kriegerdenkmal gemacht hat?«, fragte ich listig.
    Emma schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Ich muss schweigen wie das Grab. Peggy würde einen Tobsuchtsanfall kriegen, wenn vor der Abschlusszeremonie etwas davon bekannt würde.«
    »Nicht einmal eine Andeutung?«, schmeichelte ich.
    »Ich habe die Weiden durch Stechpalmen ersetzt«, sagte Emma, mehr wollte sie nicht verraten.
    Damit hatte sie mir nichts erzählt, was ich nicht schon selbst gesehen hätte. Ich sah hinüber zu dem Kreis säuberlich beschnittener Stechpalmenbüsche und brannte vor Neugier, zu erfahren, was unter dem schwarzen Seidentuch verborgen war, welches das Kriegerdenkmal nun schon seit einer Woche verhüllte. Ich hatte gehört, dass Derek einen neuen Namen in die würdevolle Steinpyramide gemeißelt hatte, aber Peggy hatte das Kriegerdenkmal so eifersüchtig bewacht, dass es keine Augenzeugen gab.
    »Dann sag eben nichts«, murrte ich. »Ich kann schon auf die Abschlusszeremonie warten, wie alle anderen auch …«
    »Mr Peacock!«, ertönte Peggys beleidigte Donnerstimme von nebenan, wie schon mehrmals an diesem Nachmittag. »Wenn Sie Ihren Hund nicht besser unter Kontrolle halten, dann lass ich mir seine Ohren auf ’nein Teller servieren!«
    »Tut mir Leid, Mrs Kitchen.« Dick zerrte den widerstrebenden Grog von den blauen Pfeilern vor dem Tearoom weg.
    Sally Pyne sah von ihrem Tisch auf. Sie und Peggy hatten eine Art Bündnis geschlossen. Sally hatte sich bereit erklärt, ihre Köstlichkeiten für den guten Zweck zu spenden, wenn Peggy im Gegenzug die pseudoionischen Säulen vor dem Tearoom gegen die Hunde von Finch verteidigte.
    Peggy hat Buster noch nicht entdeckt , oder?
    »Noch nicht«, murmelte ich.
    Hoffen wir , dass hurt Hodge seinen Cäsar nicht von der Leine lässt . Ein Hund von der Größe könnte das Fest ganz schön durcheinander bringen .
    »Dimity!«, rief ich.
    Emma stieß mich mit dem Ellbogen an. »Vorsicht«, sagte sie, aber ihre Warnung kam zu spät.
    Peggy Kitchen hatte mich gehört. Sie verließ ihren Posten vor dem Tearoom und kam an meinen Tisch. »Dimity?«, sagte sie. »Hieß so nicht die Frau, der dein Cottage gehört hat?«

    »Ja«, erwiderte ich. »Emma und ich sprachen gerade über … über Namen für Annie Hodges Baby. Ich finde Dimity nett, du nicht auch?«
    Peggy sah mich mit dem überlegenen Lächeln der gut Informierten an. »Annie hat mir das Ergebnis ihrer letzten Ultraschalluntersuchung mitgeteilt. Das Baby wird ein Junge – ein strammer, gesunder Junge. Sie und Burt wollen ihn Piero
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