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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab
Autoren: Nancy Atherton
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nicht.«
    Es folgte eine lange Stille, in der alle mit den Füßen scharrten und es vermieden, sich anzusehen.
    Sally war die Erste, die vortrat. »Ich wollte dich sowieso schon fragen, Peggy, ob ich beim Fest mit der Bewirtung helfen soll. Mein neues Sortiment an kalorienarmem Gebäck war bei Raineys Geburtstagsparty der Renner.«
    Mr Barlow nickte nachdenklich. »Ich könnte noch ein paar von diesen Streitwagen bauen«, sagte er. »Dann könnten wir mit den Kindern Rennen veranstalten.«
    »Ich habe eine …« – Mr Wetherhead zitterte etwas, als alle ihn ansahen, aber er fasste seinen Stock fester und sprach weiter – »… eine Eisenbahnsammlung. Lori dachte, es wäre nett, wenn ich sie am Erntedankfest zeigen würde, aber ich wäre dankbar für Ihre Meinung, Mrs Kitchen.«
    »Wenn Sie eine Wahrsagerin brauchen«, warf Miranda ein, »dann können Sie Ihre Suche beenden.«
    Der Pfarrer wollte ebenfalls nicht zurückstehen. »Ich freue mich schon so auf das Segnen der Tiere«, sagte er, was gut gemeint, aber nicht ganz ehrlich war. »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Buster, Grog, Cäsar & Co. in Saint George’s willkommen zu heißen.«
    Peggy brauchte eine ganze Minute, ehe sie ihre Stimme wiederfand, aber als es so weit war, hatte sie ganz den alten Ton. »Reden Sie keinen Quatsch, Herr Pfarrer. Cäsar ist doch katholisch, genau wie die Hodges.« Ungeduldig fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Augen und setzte die Brille wieder auf. »Aber vielleicht würden Annie und Burt Cäsar ja in der Hundeschau ausstellen. Ich werde sie persönlich einladen. Komm, Jasper. Es gibt viel zu tun.« Sie hielt Mr Taxman die Hand hin. »Und wenn jemand glaubt, ich käme ohne dich aus, dann ist er ein verdammter Idiot.«
    Mr Taxmans eingesunkene Brust schwoll, dass ihm beinahe die Knöpfe vom Hemd sprangen. Er stellte sich kerzengerade hin, um dann auf ein Knie niederzusinken und die Lippen auf Peggys ausgestreckte Hand zu drücken. Bis zu diesem Moment hatte ich es nicht für möglich gehalten, dass er fähig sei, eine kriminelle Tat aus Leidenschaft zu begehen, geschweige denn eine solche ritterliche Geste. Jasper Taxman mochte zwar eher ein Antiheld sein, ein unscheinbarer Ritter in einer langweiligen, braunen Rüstung, aber ich wusste schon lange, dass es schöne Prinzen in den verschiedensten Formen und Größen gab.
    Peggy stand auf, in ihren Augen war ein neues, glückliches Strahlen. Sie schickte sich an, seitwärts durch den engen Gang zu gehen. »Ich komme gleich morgen früh rüber und sehe mir Ihre Eisenbahnen an, Mr Wetherhead. Und Sie können wahrsagen, Mrs Morrow? Ein Zigeunerzelt wird nicht ganz billig sein, aber vielleicht lohnt es sich. Was meinst du, Jasper? Könnten wir bis August genug Geld beisammenhaben, um ein Zigeunerzelt und GoCartRennen zu bezahlen? Ich glaube, Sally wird ihre Kuchen doch sicher gern stiften.«

    Sallys Protestschrei ließ die Metallregale erzittern, aber Peggy war nicht aufzuhalten. Ich hatte keinen Zweifel, dass sie ihre freiwilligen Hilfstruppen auf Vordermann bringen würde, und bis es August war, würden sie wahrscheinlich froh sein, dass es ihr gelungen war.

    Ich schlürfte meinen Tee und legte das blaue Tagebuch auf den Schoß. Bill las Rob und Will im Wohnzimmer Geschichten vor, und Francesca war im Schulhaus, wo sie mit Adrian einen Vortrag über die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten von Maronenmehl vorbereitete. Der Regen fiel immer noch unaufhaltsam, spritzte an die Fenster und trommelte aufs Dach. Im Arbeitszimmer war es gemütlich und warm, aber trotzdem hatte ich ein Feuer angezündet, einfach weil es mir Freude bereitete, in die tanzenden Flammen zu sehen.
    »Es ist komisch, Dimity. Ich fand das naturbelassene Finch nicht besonders schön, aber jetzt, wo Peggy beschlossen hat, es zu verschönern, glaube ich fast, ich werde das schäbige, alte Kaff vermissen.«
    Vielleicht hättest du den Mann in Labrador nicht erwähnen sollen .
    »Es ist mir einfach so rausgerutscht. Als Lilian sagte, dass in dem Holzkasten von Reverend Gladwell über hundert Dokumente seien, fiel mir Stans Witz über den Lamborghini wieder ein.
    Lilian erwähnte es gegenüber Jasper Taxman, und so gab ein Wort das andere …«
    Peggy hatte mich gebeten, dabei zu sein, als sie das Auslandsgespräch nach Labrador führte, aber sie hatte meine Hilfe nicht gebraucht, um über den Verkauf der Dokumente zu verhandeln.
    Sie hätte Stan sogar noch ein paar Tipps geben können, wie man
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